Antrag der Bam­ber­ger FDP: Kla­re Bedin­gun­gen an ober­ir­di­schen ICE-Aus­bau knüpfen

FDP-Stadt­rat Mar­tin Pöh­ner spricht sich in einem Antrag an Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke beim The­ma ICE-Aus­bau durch Bam­berg klar für die Vari­an­te „ober­ir­di­sche Durch­fah­rung“ aus. „Die­se bie­tet im Ver­gleich der ver­schie­de­nen ande­ren Aus­bau­va­ri­an­ten die gering­sten Beein­träch­ti­gun­gen für die Bam­ber­ge­rin­nen und Bam­ber­ger wäh­rend der Bau­zeit und ist gleich­zei­tig am kosten­gün­stig­sten zu finan­zie­ren“, erläu­tert Pöhner.

Der FDP-Ver­tre­ter im Stadt­rat hält es jedoch für zwin­gend erfor­der­lich, dass der Stadt­rat im Fal­le einer mehr­heit­li­chen Ent­schei­dung für die ober­ir­di­sche Durch­fah­rung kla­re Bedin­gun­gen bzw. For­de­run­gen an die­se Ent­schei­dung knüpft. Die­se soll­ten sowohl an die Bahn als auch an die Baye­ri­sche Staats­re­gie­rung gerich­tet werden.

Kon­kret bean­tragt Pöh­ner beim Ober­bür­ger­mei­ster, dass fünf Bedin­gun­gen mit der Abstim­mung über eine ober­ir­di­sche Durch­fah­rung ver­bun­den wer­den sollen:

  1. Der Frei­staat Bay­ern muss sich an sein Ver­spre­chen hal­ten, dass er im Fal­le einer posi­ti­ven Ent­schei­dung für den ober­ir­di­schen ICE-Aus­bau einen S‑Bahn-Halt Bam­berg-Süd in der Nähe der Bro­se-Are­na finan­ziert und baut.
  2. Die Bahn soll der Stadt zusi­chern, dass sie auf der kom­plet­ten Län­ge der Aus­bau­strecke alle Mög­lich­kei­ten inno­va­ti­ver Lärm­schutz­maß­nah­men aus­schöpft, um mög­lichst nied­ri­ge Lärm­schutz­wän­de zu rea­li­sie­ren, die die maxi­ma­le Höhe von drei Metren (außen) nicht über­schrei­ten dürfen.
  3. Die Bahn wird auf­ge­for­dert, an allen Sicht­ach­sen trans­pa­ren­te Lärm­schutz­wän­de zu bau­en, um dem Sta­tus Bam­bergs als Welt­kul­tur­er­be Rech­nung zu tra­gen. Die Bahn soll zudem ein eige­nes Bud­get für eine künst­le­ri­sche bzw. natur­na­he Gestal­tung der übri­gen Lärm­schutz­wän­de zur Ver­fü­gung stellen.
  4. Sämt­li­che Bau­maß­nah­men der Bahn sind in enger Abstim­mung mit der Stadt Bam­berg zu pla­nen. Dabei sind not­wen­di­ge Sper­run­gen von Brücken oder Unter­füh­run­gen stets so zu pla­nen, dass immer ein Groß­teil der Bahn­que­run­gen in Bam­berg offen bleibt und somit die Beein­träch­ti­gun­gen durch Stra­ßen­sper­run­gen wäh­rend der Bau­zeit für Bür­ger, Wirt­schaft und Ver­kehr in Bam­berg mög­lichst gering gehal­ten werden.
  5. Die Bahn sichert der Stadt Bam­berg zu, dass Bam­berg auch in Zukunft min­de­stens stünd­li­cher ICE-Halt in bei­de Rich­tun­gen auf der Neu­bau­strecke bleibt.

Pöh­ner kri­ti­siert zudem die Hal­tung man­cher Stadt­rä­te, die für einen Nicht­aus­bau der Bahn­li­nie plä­die­ren: „Soll­te es tat­säch­lich zu einer 0‑Variante kom­men, wäre das die teu­er­ste Vari­an­te für die Stadt Bam­berg, weil alle Unter­füh­run­gen trotz­dem erneu­ert wer­den müss­ten, da sie ihre Alters­gren­ze erreicht haben. Wenn die Bahn aber kein „eige­nes Ver­lan­gen“ nach einem Aus­bau der Unter­füh­run­gen hät­te, müss­te die Stadt Bam­berg viel mehr für die Sanie­rung der Unter­füh­run­gen zah­len, als wenn die Bahn selbst einen ICE-Aus­bau mit Sanie­rung der Unter­füh­run­gen will.“ Außer­dem wären die Bela­stun­gen der Bür­ger durch die Sper­rung von Unter­füh­run­gen ähn­lich hoch wie bei einem Aus­bau, ohne dass Bam­berg im Fahr­plan hin­ter­her Vor­tei­le hät­te. „Zudem wür­de die ein­ma­li­ge Chan­ce ver­tan, Bam­berg-Süd mit einem eig­nen S‑Bahn-Halt bes­ser an den ÖPNV anzu­bin­den“, unter­streicht Pöhner.

„Die 0‑Variante wäre letzt­lich Augen­wi­sche­rei – in Wirk­lich­keit hät­te sie mehr Nach­tei­le als Vor­tei­le für Bam­berg“, fasst der FDP-Stadt­rat, der auch Orts­vor­sit­zen­der der Libe­ra­len ist, zusammen.