Erz­bi­schof Lud­wig Schick: Hir­ten­brief zur Fastenzeit

Symbolbild Religion

„Zur Bewah­rung unse­rer Kul­tur kön­nen wir alle beitragen“

Erz­bi­schof Lud­wig Schick hat in sei­nem Hir­ten­brief für die Fasten­zeit 2018 betont, dass es die Auf­ga­be eines jeden Chri­sten sei, sich für die Erhal­tung und För­de­rung unse­rer Kul­tur ein­zu­set­zen. „Bei der Ent­wick­lung unse­rer Kul­tur haben die Chri­sten und die Kir­che ent­schei­dend mit­ge­wirkt, zu Ihrer Bewah­rung und ihrem Fort­schritt kön­nen wir alle bei­tra­gen.“ Kul­tur sei für Kir­che immer schon ein wich­ti­ges Anlie­gen gewe­sen, des­we­gen „ver­bin­den wir uns mit dem Euro­päi­schen Jahr des kul­tu­rel­len Erbes sowie mit dem Jubi­lä­um ‚25 Jah­re UNESCO-Welt­kul­tur­er­be Bamberg‘.“

Kul­tur­gü­ter aller Art – Kir­chen, Schlös­ser, Häu­ser, Kunst­gü­ter – eben­so wie imma­te­ri­el­le Kul­tur­gü­ter, zu denen z. B. auch die Stern­sin­ger­ak­ti­on gehört, mache unse­re Iden­ti­tät aus, so der Erz­bi­schof. „Sie bewahrt unser gutes Leben und ist Fun­da­ment für eine gute Zukunft.“ Er rief dazu auf, die Fasten­zeit zu nut­zen, um sich auf die Kul­tur zu besin­nen, sie zu betrach­ten, über sie nach­zu­den­ken und mit­ein­an­der dar­über zu spre­chen. „Begin­nen Sie bei den Kul­tur­gü­tern in Ihrer Pfar­rei und an Ihrem Wohn­ort, schau­en Sie sich in Ihrer Kir­che um. Fra­gen Sie sich, wie Sie Ihr Wis­sen dar­über mit Ihren Kin­dern, Enkeln und Nach­kom­men tei­len können.“

Beson­ders die Lebens- und Fami­li­en­kul­tur kön­ne wäh­rend der Fasten­zeit genau­er ins Auge gefasst wer­den – der Umgang mit­ein­an­der und die Gestal­tung des täg­li­chen Lebens. „Über­le­gen Sie, wie­viel Zeit sie mit­ein­an­der ver­brin­gen, wie oft Sie gemein­sam in der Fami­lie essen oder wel­che Feste sie fei­ern.“ Eine Erneue­rung der Lebens­kul­tur und auch der Gebrauchs­kul­tur, indem man sich bewusst über­legt, wel­che Lebens­mit­tel, Klei­dung oder tech­ni­schen Gerä­te not­wen­dig sind und gebraucht wer­den, sei wich­tig, um zum Anlie­gen der „Bewah­rung der Schöp­fung“ beizutragen.

Hin­ter allem ste­he die gute Bot­schaft, das Evan­ge­li­um, erläu­ter­te der Bam­ber­ger Ober­hir­te. „Sie ist die Quel­le unse­re Kul­tur.“ Gespeist aus den Zehn Gebo­ten sei sie geprägt von der Ver­ant­wor­tung für das Gemein­wohl und von der Soli­da­ri­tät, von den Wer­ten der Treue und Ver­läss­lich­keit, der Gerech­tig­keit und Barm­her­zig­keit, der Frei­heit und der Sicher­heit. „Die­se zu erhal­ten ist ein wich­ti­ger Auf­trag.“ Der Apo­stel Pau­lus fas­se sie im Brief an die Phil­ip­per so zusam­men: „Was immer wahr­haft, edel, recht, was lau­ter, lie­bens­wert, anspre­chend ist, was Tugend heißt und lobens­wert ist, dar­auf seid bedacht.“

In den ver­schie­de­nen Facet­ten unse­rer Kul­tur kön­ne das Wir­ken des Hei­li­gen Gei­stes erkannt wer­den, so der Bam­ber­ger Erz­bi­schof. „Für ihn, unse­re Mit­men­schen und die Schöp­fung wol­len wir uns neu öff­nen in den kom­men­den 40 Tagen.“