Sonn­tags­ge­dan­ken: Von der Liebe

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

Was Lie­be nicht bedeu­ten kann, erzählt uns Bruce Mar­shall in sei­nem Roman „Das Wun­der des Mala­chi­as“: Der Prie­ster Mala­chi­as sitzt im Zug und medi­tiert über die Lie­be Got­tes. Da betritt eine gebrech­li­che, älte­re Frau sein Abteil. Ver­är­gert über die Stö­rung rutscht er an die Wand. Aber auch dort fin­det er kei­ne Ruhe. Die Frau han­tiert müh­sam mit ihrem schwe­ren Kof­fer und als sie ihn end­lich ins Gepäck­netz gewuch­tet hat, lässt sie sich ächt­zend, schwit­zend auf den quiet­schen­den Sitz plump­sen. Ange­wi­dert schließt Mala­chi­as die Augen, um nach­zu­den­ken über die Lie­be Gottes.

Es kann also nicht dar­um gehen, über die Lie­be zu spe­ku­lie­ren, son­dern sie per­sön­lich, kon­kret je nach Sach­la­ge zu prak­ti­zie­ren. Dabei blei­ben wir natür­lich frei in unse­rer Ent­schei­dung, blei­ben aber auch schwa­che Men­schen. Lie­be kann man nicht befeh­len. Sie ist immer frei­wil­lig, immer spon­tan, anson­sten wird sie gries­grä­mig, heuch­le­risch oder berech­nend. Die Lie­be hat vie­le For­men und vie­le Orte. Den Einen macht die Lie­be zu einem treu­sor­gen­den Ehe­mann und Fami­li­en­va­ter, den Ande­ren treibt sie in den Wider­stand gegen einen gro­ßen oder gegen einen klei­nen Tyran­nen. Heu­te müs­sen wir gegen Mob­bing am Arbeits­platz kämp­fen, gegen den all­täg­li­chen Ras­sis­mus. Wo Men­schen das Gute tun, tun sie das, ob sie es wis­sen oder nicht, im Namen Got­tes und getra­gen von sei­nem Hei­li­gen Geist. In Jesus hat Gott sein wah­res Gesicht gezeigt und er will alle Men­schen hin­ein­neh­men in das Kraft­feld sei­ner Lie­be, denn so spricht Mar­tin Luther: „Gott ist ein glü­hen­der Back­ofen voll Lie­be, der von der Erde bis zum Him­mel reicht.“

Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de

Infos zu Chri­sti­an Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/​Aisch
  • Stu­di­um der evang. Theo­lo­gie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vika­ri­at in Schorn­weiss­ach-Vesten­bergs­greuth 1993 – 1996
  • Pro­mo­ti­on zum Dr. theol. 1995
  • Ordi­na­ti­on zum ev. Pfar­rer 1996
  • Dienst in Nürnberg/​St. Johan­nis 1996 – 1999
  • seit­her in Neustadt/​Aisch
  • blind