Erzbischof Schick zum Welttag der Kranken: „Der Mensch muss im Mittelpunkt stehen“

Symbolbild Religion

Erzbischof Ludwig Schick fordert dazu auf, die Betreuung und Pflege der kranken Menschen in unserer Gesellschaft mehr in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu rücken. Anlässlich des Welttags der Kranken, der jährlich am 11. Februar stattfindet, betont der Bamberger Oberhirte: „Bei der medizinischen, therapeutischen und pflegerischen Versorgung muss immer der ganze Mensch im Blick sein.“

Besonders kritisch sei der Mangel an Pflegepersonal, betonte Erzbischof Schick. Den Krankenhausschwestern und -pflegern fehle es oft an Zeit, um so auf die Patienten einzugehen, wie diese es eigentlich bräuchten. „Dieser Mangel ist für beide Seiten – für Pflegende und Kranke – nur schwer zu ertragen.“ Hinzu komme der zunehmende ökonomische Druck, dem die Krankenhäuser und Altenheime ausgesetzt seien. Es sei eine wichtige Aufgabe der Politik, an diesen Zuständen zu arbeiten und Abhilfe zu leisten. Der Pflegenotstand müsse durch bessere Ausbildungsbedingungen, gerechte Entlohnung der Pflegekräfte und durch eine Imagekampagne behoben werden. „Die gute Pflege der kranken, alten und behinderten Menschen gehört zu unserer christlich geprägten Zivilisation, die wir hoch und heilig halten müssen“, so der Erzbischof. Schick wies auch auf den Ärztemangel auf dem Land hin, der behoben werden müsse.

In seiner Funktion als Weltkirchenbischof mahnte er an, in der Entwicklungshilfe der Krankenfürsorge und dem Gesundheitswesen in den armen Ländern die nötige Aufmerksamkeit zu widmen. „Ohne Förderung der Gesundheit ist keine Entwicklung möglich!“, so der Erzbischof.

Auch Papst Franzikus betone in seiner diesjährigen Botschaft zum Welttag der Kranken, dass die Person des Kranken in ihrer Würde geachtet und immer im Mittelpunkt des Behandlungsprozesses stehen müsse. Es sei deswegen wichtig, die Krankenhäuser vor der Gefahr der Betriebsmentalität zu bewahren, die auf der ganzen Welt versuche, die Gesundheitspflege in den Bereich des Marktes eintreten zu lassen und so darin ende, die Armen auszuschließen, schreibt der Papst.

Der Welttag der Kranken wurde 1993 anlässlich des Gedenkens an alle von Krankheiten heimgesuchten und gezeichneten Menschen von Papst Johannes Paul II. eingeführt. Er wird jährlich am 11. Februar begangen. Er ist zugleich der Gedächtnistag an die Erscheinung der Gottesmutter Maria in Lourdes im Jahr 1858, wo den Kranken besondere Aufmerksamkeit und Liebe zugewendet wird.