Forch­hei­mer Grü­nen-Spre­cher Huber kri­ti­siert online-Einkauf

EU kippt Geo­blocking – alles gut?

Das EU-Par­la­ment hat vor weni­gen Tagen das sog. „Geo­blocking“ gekippt, d.h., grenz­über­schrei­ten­den Online-Han­del in der EU weit­ge­hend har­mo­ni­siert. Emme­rich Huber, Direkt­kan­di­dat der Grü­nen für den Land­tag und glü­hen­der Euro­pä­er begrüßt die­sen wei­te­ren Abbau von Hür­den in der EU, aber vor allem ist es für ihn Anlaß, grund­sätz­lich über den Online-Han­del und sei­ne Fol­gen z.B. auch für die Forch­hei­mer Innen­stadt nach­zu­den­ken. Und er sieht das eher kri­tisch, wenn er sagt: „Ich tref­fe immer wie­der auf Forch­hei­mer, auch aus dem Bekann­ten­kreis, die Leer­stän­de in der Innen­stadt bekla­gen und daß so wenig los sei. Auf Nach­fra­ge höre ich dann, daß sie selbst­ver­ständ­lich ger­ne online ein­kau­fen, Schu­he, Klei­dung, sogar Lebens­mit­tel und Bücher sowie­so, weil sie das bequem und irgend­wie schick fin­den. Das Bewußt­sein, das könn­te ein Pro­blem für sta­tio­nä­re Läden sein, ist eigent­lich nicht vorhanden.“

Tat­säch­lich sind Leer­stand und Umsatz­ein­bu­ßen im Ein­zel­han­del ein gro­ßes Pro­blem in Forch­heims Zen­trum. Von der Stadt­spit­ze über den Wirt­schafts­för­der Nau­man bis hin zur Wer­be­ge­mein­schaft, ist man sich weit­ge­hend einig, daß der Online-Han­del eine wesent­li­che Ursa­che dafür ist. Abge­se­hen davon, daß man­cher Laden sein Erschei­nungs­bild ver­bes­sern könn­te, hat Huber Zwei­fel, daß die Geschäfts­leu­te oder ein künf­ti­ger City-Mana­ger hier ernst­haft gegen­steu­ern kön­nen. Er sieht durch­aus auch die Bür­ger und Ver­brau­cher in der Ver­ant­wor­tung und weist und noch auf einen wei­te­ren Umstand hin: „Rund­um wird auch über immer noch mehr Lkws und Lie­fer­ver­kehr auf unse­ren Auto­bah­nen und Stra­ßen geklagt, aber auch das ist zum Teil Fol­ge des zuneh­men­den Online-Han­dels. Da geht es nach dem Preis und es ist egal, ob das bestell­te Teil aus der Nach­bar­ge­mein­de kommt, oder über hun­der­te Km aus irgend­ei­ner Ecke Deutsch­lands ange­karrt wird, oder jetzt eben noch leich­ter und noch wei­ter auch aus dem Aus­land. Daß das immer mehr Lie­fer-Ver­kehr auf die Stra­ße bringt, ist doch klar.“ Der Grü­ne fin­det es erstaun­lich, wenn Leu­te über Laden­ster­ben in der Innen­stadt und Lkw-Kolon­nen lamen­tie­ren, aber anschei­nend nicht erken­nen, oder erken­nen wol­len, daß sie durch ihren Online-Ein­kauf genau die­ses beför­dern. Er wür­de sich wün­schen, daß die Ver­brau­cher – und eben hier die Forch­hei­mer – mehr über die Fol­gen ihres Ein­kauf­ver­hal­tens nach­den­ken. Ent­spre­chend appel­liert Huber an sei­ne Mit­bür­ger: „Kauft online nur, was Ihr hier echt nicht bekommt. Geht in die Stadt, am besten zu Fuß oder per Rad und kauft in den Läden vor Ort – genießt die Stadt. Wir haben die Bele­bung unse­rer Stadt selbst in der Hand!“