NGG Regi­on Ober­fran­ken: „Lohn-Plus“ im Kreis Forch­heim gefordert

173 Braue­rei­en in „Bier­fran­ken“: In der ober­frän­ki­schen Brau­kunst soll es höher­pro­zen­tig zugehen

Lohn-Plus fürs Brau­en: Wer im Land­kreis Forch­heim in der Pro­duk­ti­on und im Ver­trieb von Bier arbei­tet, soll mehr Geld ver­die­nen. Für die Beschäf­tig­ten in den 173 ober­frän­ki­schen Braue­rei­en for­dert die Gewerk­schaft Nah­rung-Genuss-Gast­stät­ten (NGG) jetzt eine Lohn­er­hö­hung von 5,5 Pro­zent. Azu­bis sol­len 50 Euro mehr pro Monat und Lehr­jahr bekom­men. „Von Kulm­ba­cher über Gam­pert­bräu im Kreis Kro­nach bis hin zur Braue­rei Scher­del in Hof – wir haben in der Regi­on welt­be­kann­te Mar­ken, aber auch sehr vie­le mit­tel­stän­di­sche und klei­ne Betrie­be“, sagt Micha­el Grundl von der NGG Oberfranken.

Stei­gen­de Löh­ne sei­en enorm wich­tig, um Fach­kräf­te und Qua­li­tät in der Bran­che zu hal­ten, so der Gewerk­schaf­ter. Dabei kön­ne sich die Bran­che und ihre „Bier-Lei­stung“ sehen las­sen: Nach Anga­ben des Baye­ri­schen Brau­er­bun­des wur­den in Nord­bay­ern allein zwi­schen Janu­ar und Sep­tem­ber ver­gan­ge­nen Jah­res rund fünf Mil­lio­nen Hek­to­li­ter pro­du­ziert. Jedes vier­te in Deutsch­land gebrau­te Bier kommt laut amt­li­cher Sta­ti­stik aus dem Frei­staat – und jede zwei­te Brau­stät­te steht hier.

„Dass baye­ri­sches Bier beson­ders schmeckt, hat sich welt­weit her­um­ge­spro­chen. Die Bran­che ist enorm viel­fäl­tig, was die Bier­sor­ten aber auch die Ver­mark­tung angeht: Von regio­na­len Platz­hir­schen, die aus­schließ­lich vor Ort prä­sent sind bis zum welt­wei­ten Ver­trieb. Dabei lie­gen alko­hol­freie Sor­ten beson­ders im Trend. Auch der Export ist wei­ter­hin auf Wachs­tums­kurs“, erklärt Grundl. So lag der Anteil der Aus­fuh­ren im Jahr 2016 bei 22 Pro­zent – zehn Jah­re zuvor waren es laut Brau­er­bund noch knapp 13 Pro­zent. Ein zuneh­men­der Teil der Pro­duk­ti­on ist dabei für den chi­ne­si­schen Markt bestimmt.

Grundl: „Egal, ob Hel­les, Rauch­bier, Kel­ler­bier oder Alko­hol­frei­es: Wer Hop­fen und Malz mag, kommt an ober­frän­ki­schem Bier nicht vor­bei. Gut 500 Jah­re nach dem Rein­heits­ge­bot sind die hei­mi­schen Braue­rei­en gut auf­ge­stellt. Und die Arbeit ist hart und wird nicht weni­ger. Jetzt ist es an der Zeit, dass die Beschäf­tig­ten für gute Arbeit auch einen soli­den Auf­schlag beim Lohn bekom­men.“ Die Tarif­run­de für die baye­ri­sche Brau­wirt­schaft beginnt am 5. Febru­ar in München.