GAL Bam­berg: Auf­stocken statt Abholzen

Grü­ne schla­gen vor, Park­plät­ze zu über­bau­en, und wol­len so auch das Bau­vor­ha­ben der Ver­kehrs­po­li­zei im Haupts­moor­wald verhindern

„Wenn Platz­man­gel herrscht, muss man in die Höhe pla­nen, nicht in die Brei­te.“ Ein­fa­che Rech­nung, die aber auch erst ein­mal umge­setzt wer­den muss. In die Köp­fe wol­len sie in Bam­berg die Grü­nen brin­gen, allen vor­an GAL-Vor­stands­mit­glied Jonas Glü­sen­kamp und die Vor­sit­zen­de der Stadt­rats­frak­ti­on, Ursu­la Sowa.

Sie hef­ten sich damit an die Fer­sen eines pro­mi­nen­ten Pio­niers, näm­lich des Münch­ner Ober­bür­ger­mei­sters Die­ter Rei­ter. Auch in der baye­ri­schen Lan­des­haupt­stadt herrscht einer­seits Woh­nungs­not und ande­rer­seits Flä­chen­ver­schwen­dung durch gro­ße Park­plät­ze. Rei­ter will des­halb Park­plät­ze durch Stel­zen­bau­ten über­bau­en und so Wohn­raum zu schaffen.

Sowa und Glü­sen­kamp sehen in Bam­berg Poten­ti­al für die Mög­lich­keit, „Park­plät­ze zu nut­zen und mit dem Bau ab dem ersten Ober­ge­schoß zu star­ten“. Zudem wol­len sie prü­fen, ob nicht auch flä­chen­ver­schwen­de­ri­sche Flach­bau­ten auf­ge­stockt wer­den kön­nen. Der GAL-Antrag rich­tet sich gleich­zei­tig dar­auf, bei allen künf­ti­gen Bebau­ungs­plä­nen und Bau­ge­neh­mi­gun­gen von vor­ne­her­ein nur mehr­stöcki­ge Bau­ten und Park­pa­let­ten zuzulassen.

Gro­ße Park­plät­ze gibt es in Bam­berg bei Ein­kaufs­zen­tren und Super­märk­ten, aber auch bei Behör­den und ande­ren Ein­rich­tun­gen. Die Stadt soll­te nach Mei­nung der Grü­nen auf die Inha­ber sol­cher Bau­ten und Park­plät­ze zuge­hen und ein Nach­ver­dich­ten ver­han­deln. „Bei stei­gen­den Grund­stücks­prei­sen wäre das auch in finan­zi­el­ler Hin­sicht für die Inha­ber lukra­ti­ver als die jet­zi­ge inef­fi­zi­en­te Nut­zung der Flä­chen“, meint Glüsenkamp.

Ganz kon­kret hat Sowa die Ver­kehrs­po­li­zei in der Schild­stra­ße im Auge, für die ein neu­es Gebäu­de errich­tet wer­den soll. Die der­zei­ti­gen Bau­plä­ne des baye­ri­schen Innen­mi­ni­ste­ri­ums rich­ten sich nach GAL-Infor­ma­tio­nen auf einen Teil des Haupts­moor­wal­des an der Armee­stra­ße, Abzwei­gung Moos­stra­ße. Dort müss­ten ca. zwei Hekt­ar Wald­be­stand dem Bau­vor­ha­ben wei­chen. „Der Wald hat eine wich­ti­ge Funk­ti­on als Nah­erho­lungs­ge­biet für Bam­berg-Ost und auch kli­ma­to­lo­gi­sche Bedeu­tung für den Stadt­teil, er ist drin­gend erhal­tens­wert“, meint dazu Jonas Glüsenkamp.

Ursu­la Sowa sieht alter­na­tiv die Mög­lich­keit, den gro­ßen Park­platz samt Gebäu­de­um­griff und die Behör­den-Park­pa­let­te an der Schild­stra­ße zu nut­zen, um den erhöh­ten Raum­be­darf vor Ort unter­zu­brin­gen und bau­lich nach­zu­ver­dich­ten. Ihren Vor­schlag haben die Grü­nen in einem Schrei­ben dem Innen­mi­ni­ster Joa­chim Herr­mann unter­brei­tet und for­dern die­sen dar­in auf, von den Bau­plä­nen im Wald Abstand zu nehmen.