Ber­li­ner Ring: Bam­ber­ger Grü­ne for­dern „kei­ne Denk­ver­bo­te“, son­dern Visio­nen für eine Stadtstraße

Kann Tem­po 50 die Unfall­zah­len senken?

„Wenn der Name einer Stra­ße schon fast auto­ma­tisch mit Ver­kehrs­un­fall gleich gesetzt wird, dann ist es höch­ste Zeit für poli­ti­sches Han­deln“, sieht sich die GAL Bam­berg alar­miert. Die zuletzt dra­ma­tisch hohe Zahl von Unfäl­len auf dem Ber­li­ner Ring lässt die Bam­ber­ger Grü­nen einen Antrag stel­len, der für Dis­kus­sio­nen und Wider­stand sor­gen wird: Tem­po 50 auf dem gesam­ten Ber­li­ner Ring.

Doch GAL-Vor­stands­mit­glied Chri­sti­an Hader hält muti­ge Ent­schei­dun­gen für drin­gend gebo­ten: „In der aktu­el­len Fort­schrei­bung des Ver­kehrs­ent­wick­lung­pla­nes will sich die Stadt Bam­berg der so genann­ten ‚Visi­on Zero’ ver­pflich­ten, d. h. es soll in Zukunft kei­ne Ver­kehrs­to­ten oder Schwer­ver­letz­ten im Stra­ßen­ver­kehr mehr geben. Die­ses Ziel kann nur mit kon­kre­ten Maß­nah­men erreicht werden.“

Dass Tem­po 50 dabei nicht die ein­zi­ge blei­ben soll­te, betont GAL-Stadt­rat und Antrag­stel­ler Tobi­as Rausch: „Die Stadt­ver­wal­tung hat die Gefah­ren des Links­ab­bie­gens als wei­te­re Unfall­ur­sa­che iden­ti­fi­ziert und auch schon Lösungs­vor­schlä­ge für das Pro­blem in Arbeit, was sehr zu begrü­ßen ist.“ Sei­ner Mei­nung nach müs­sen viel­fäl­ti­ge Maß­nah­men zusam­men­spie­len, um den Ber­li­ner Ring siche­rer zu machen, „und da darf es kein Tabu geben“.

Chri­sti­an Hader führt als Argu­ment für Tem­po 50 an, dass Reak­ti­ons- und Brems­weg so im Ver­gleich zu Tem­po 70 um die Hälf­te redu­ziert wer­den kön­nen, und beruft sich damit auf Berech­nun­gen des ADAC: „Wenn ein Auto, das mit Tem­po 50 unter­wegs war, zum Ste­hen kommt, hat ein Auto bei Tem­po 70 immer noch eine Geschwin­dig­keit von 60 Stun­den­ki­lo­me­tern. Das kann über Leben und Tod entscheiden.“

Jonas Glü­sen­kamp erin­nert dar­an, dass im Rah­men der städ­te­bau­li­chen Pla­nun­gen für die Kon­ver­si­ons­flä­chen der Ber­li­ner Ring ein Auf­wer­tung erfah­ren soll­te: „Das Preis­ge­richt zeich­ne­te expli­zit einen Ent­wurfs-Bestand­teil aus, der einen niveau­glei­chen Aus­bau vor­sah, den Ber­li­ner Ring zur inte­grier­ten Stadt­stra­ße mit Bäu­men machen und natür­lich auch die Fahr­ge­schwin­dig­keit redu­zie­ren woll­te.“ Glü­sen­kamp fin­det die­se Visi­on nach wie vor sym­pa­thisch: „War­um soll­ten wir auf ewig hin­neh­men, dass die­se Stra­ße den gan­zen Stadt­teil Bam­berg-Ost wie eine Schnei­se zer­teilt? Haben wir doch Mut, den Ber­li­ner Ring als Stadt­stra­ße neu und krea­tiv zu denken!“

Quel­le: ADAC, Berech­nung Brem­se­we­ge: https://​www​.adac​.de/​_​m​m​m​/​p​d​f​/​V​e​r​k​e​h​r​_​u​n​d​_​M​a​t​h​e​_​A​n​h​a​l​t​e​w​e​g​_​4​5​1​6​4​.​pdf