Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken hält Jah­res­pres­se­ge­spräch ab

Jahr im Zei­chen der Unter­neh­mens­nach­fol­ge – Wei­te­res Plus bei den neu besetz­ten Ausbildungsstellen

Die Kon­junk­tur im ober­frän­ki­schen Hand­werk läuft nach wie vor rund. Im sieb­ten Jahr in Fol­ge haben die Betrie­be in Ober­fran­ken vol­le Auf­trags­bü­cher gemel­det. Und auch die Pro­gno­sen für 2018 sind gut. Ent­spre­chend zuver­sicht­lich zeig­ten sich die Ver­ant­wort­li­chen der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken beim Jah­res­pres­se­ge­spräch 2018 der Kam­mer. Und auch die zen­tra­len Her­aus­for­de­run­gen der kom­men­den Jah­re geht das ober­frän­ki­sche Hand­werk aktiv an: die Siche­rung der benö­tig­ten Fach­kräf­te und das Funk­tio­nie­ren in der Unternehmensnachfolge.

„Wir brau­chen mehr jun­ge Leu­te, die sich zutrau­en, in die Selbst­stän­dig­keit zu gehen“, appel­lier­te dem­entspre­chend der Prä­si­dent der HWK für Ober­fran­ken, Tho­mas Zim­mer, vor den Medi­en. „Und dazu braucht es auch eine Stär­kung der Unter­neh­mer­kul­tur.“ Denn allei­ne in Ober­fran­ken ste­hen in den kom­men­den zehn Jah­ren zwi­schen 3.000 und 4.000 Hand­werks­be­trie­be zur Über­ga­be an.

Wür­den die­se ver­lo­ren gehen, wür­den ent­spre­chend die Wert­schöp­fung, die Arbeits- und die Aus­bil­dungs­plät­ze im glei­chen Maß ver­schwin­den. Der HWK-Prä­si­dent: „Des­we­gen stel­len wir als Hand­werks­kam­mern gemein­sam mit dem Baye­ri­schen Wirt­schafts­mi­ni­ste­ri­um und den Indu­strie­und Han­dels­kam­mern in Bay­ern das Jahr 2018 ins Zei­chen der Unternehmensnachfolge“.

Als sehr posi­tiv wer­te­te Zim­mer die Ten­denz bei den Lehr­lings­zah­len. „2017 ist es uns im zwei­ten Jahr in Fol­ge gelun­gen, bei der Zahl der neu abge­schlos­se­nen Lehr­ver­trä­ge zuzu­le­gen“, resü­miert Zim­mer. Mehr Aus­zu­bil­den­de bedeu­te in der Fol­ge irgend­wann mehr Fach­kräf­te. Daher gel­ten viel­fäl­ti­ge Anstren­gun­gen der HWK dem Ansin­nen, die­sen Stand zu hal­ten und wenn mög­lich wei­ter auszubauen.

Neben die­sen andau­ern­den Auf­ga­ben nimmt die HWK für Ober­fran­ken 2018 auch neue Pro­jek­te in Angriff. So etwa wird es erst­mals einen eige­nen Zukunfts­preis geben (sie­he sepa­ra­ter Bericht), wird gemein­sam mit der Rai­ner Mark­graf-Stif­tung das Pro­jekt „Zukunft Bau 2025“ gestar­tet und an der Ver­ste­ti­gung des Kom­pe­tenz­zen­trums Digi­ta­les Hand­werk (KDH) in Bay­reuth gear­bei­tet. Zim­mer selbst wird sich dar­über hin­aus in sei­ner Funk­ti­on als Vize­prä­si­dent des Zen­tral­ver­bands des deut­schen Hand­werks (ZDH) in der Pla­nungs­grup­pe HwO dar­um bemü­hen, für eini­ge, aktu­ell zulas­sungs­freie Gewer­ke zurück zur Mei­ster­pflicht zu kommen.

Posi­tiv: Berufs­bil­dungs­pa­ket im Sondierungspapier

Als einen Erfolg der poli­ti­schen Bemü­hun­gen des Hand­werks, gera­de auch in Bay­ern, wer­te­te der HWK-Haupt­ge­schäfts­füh­rer Tho­mas Kol­ler, dass im Son­die­rungs­pa­pier zwi­schen CDU/CSU und SPD nun auch auf Bun­des­ebe­ne ein Berufs­bil­dungs­pakt ver­ein­bart ist. Und zudem nöti­ge Inve­sti­tio­nen in Digi­ta­li­sie­rung und den Aus­bau der Breit­band- und Mobil­funk­in­fra­struk­tur geplant sei­en. „Gera­de die Infra­struk­tur beim Mobil­funk, die bei den Dis­kus­sio­nen um die Breit­band­ver­sor­gung ger­ne ver­ges­sen wird, ist für uns im Hand­werk extrem wich­tig. Hand­wer­ker sind ja immer unter­wegs.“ Über­fäl­lig ist nach Ansicht des HWK-Haupt­ge­schäfts­füh­rers auch das ange­dach­te Gesetz zur Fach­kräf­te-Zuwan­de­rung. „Wir brau­chen drin­gend qua­li­fi­zier­te Fach­kräf­te und auch jun­ge Men­schen, die sich für eine dua­le Aus­bil­dung bei uns ent­schei­den wol­len. Daher muss die qua­li­fi­zier­te Zuwan­de­rung end­lich strikt von der Flücht­lings­de­bat­te getrennt wer­den“, for­der­te Kol­ler. Zur Begrün­dung nann­te der Haupt­ge­schäfts­füh­rer den pro­gno­sti­zier­ten Fach­kräf­te­eng­pass. Allein in Ober­fran­ken sei­en der­zeit 18.000 Stel­len unbe­setzt, davon 16.500 für beruf­lich Qualifizierte.