Kunst­mu­se­um Bay­reuth: Eugen Batz – Vom Bau­haus zum Informel

Eugen Batz: Landschaft, 1933
Eugen Batz: Landschaft, 1933

„Eugen Batz: Vom Bau­haus zum Infor­mel“ wird am Sonn­tag, 18.2.2018 um 11 Uhr im Kunst­mu­se­um Bay­reuth (Maxi­mi­li­an­stra­ße 33, 95444 Bay­reuth) eröff­net und ist bis zum 21.5. zu sehen

Eugen Batz: Orpheus,1948

Eugen Batz: Orpheus,1948

Das Kunst­mu­se­um Bay­reuth bewahrt ein gro­ßes Kon­vo­lut an Wer­ken von Schü­lern der Düs­sel­dor­fer Aka­de­mie, dar­un­ter die Cas­par Wal­ter Rauh Samm­lung der Ober­fran­ken­stif­tung, die Georg Jakob Best Kunst­stif­tung Vio­la Schwein­fur­ter, eine Rei­he Arbei­ten von Hubert Ber­ke und eini­ge Wer­ke von Hann Trier. In sei­ner kur­zen Pro­fes­sur an der Düs­sel­dor­fer Aka­de­mie von 1931 bis 1933 hat­te Paul Klee nur weni­ge Schü­ler, dar­un­ter Eugen Batz, Hubert Ber­ke, Georg Jakob Best, Georg Mei­ster­mann und August Preu­sse, mit dem Cas­par Wal­ter Rauh befreun­det war. Das Kunst­mu­se­um Bay­reuth hat es sich zu einer wich­ti­gen Auf­ga­ben gemacht, die Bezie­hun­gen die­ser Düs­sel­dor­fer Aka­de­mie-Schü­ler unter­ein­an­der zu erfor­schen und ihre Wer­ke zu prä­sen­tie­ren. – In die­sem Früh­jahr wid­met sich das Kunst­mu­se­um Bay­reuth dem Werk von Eugen Batz.

Eugen Batz wur­de 1905 in Vel­bert gebo­ren und besuch­te in den zwan­zi­ger Jah­ren die Kunst­ge­wer­be­schu­le in Elber­feld (heu­te Wup­per­tal). Ab 1929 stu­dier­te er am Bau­haus in Des­sau u.a. bei Josef Albers, Joost Schmidt, Wal­ter Peter­hans, Was­si­ly Kan­din­sky und Paul Klee. Nach der Ver­trei­bung des Bau­hau­ses aus Des­sau folg­te Batz Klee 1931 nach Düs­sel­dorf und blieb auch mit ihm befreun­det, als die Natio­nal­so­zia­li­sten 1933 die Aka­de­mie über­nah­men und Klee in die Schweiz emi­grie­ren muss­te, wo ihn Batz in den drei­ßi­ger Jah­ren besuchte.

Eugen Batz: Komposition,1985

Eugen Batz: Komposition,1985

Die Kriegs­zeit ver­brach­te Batz im elter­li­chen metall­ver­ar­bei­ten­den Betrieb. In die­ser Zeit war an Malen kaum zu den­ken. Doch gleich 1945 schloss er sich zusam­men mit ande­ren Klee-Schü­lern, dar­un­ter auch Ber­ke und Mei­ster­mann, sowie die Brü­der Edu­ard und Hann Trier und Josef Hau­brich der „Don­ners­tag-Gesell­schaft“ in Alf­ter bei Bonn an. Ab 1946 waren Arbei­ten von Batz dann schon in zahl­rei­chen Aus­stel­lun­gen im In- und Aus­land zu sehen, dar­un­ter Ber­lin, Köln, Düs­sel­dorf, Han­no­ver, Amster­dam, Ant­wer­pen, Rio de Janei­ro, Bern und Zürich. Als maß­geb­li­cher Ver­tre­ter des rhei­ni­schen Infor­mel nahm Batz 1959 auch an der II. docu­men­ta in Kas­sel teil. Sein Haupt­werk schuf Batz abseits der Kunst­zen­tren im hei­mi­schen Vel­bert. Zahl­rei­che Rei­sen nach Süd­eu­ro­pa und Nord­afri­ka präg­ten ihn. Er starb 1986.

Die Bay­reu­ther Aus­stel­lung ver­eint groß­zü­gig gewähr­te Leih­ga­ben der Spar­da-Bank West in Düs­sel­dorf, der Fami­lie des Künst­lers und von pri­va­ten Samm­lern. Sie ver­mit­telt daher einen Quer­schnitt durch das Gesamt­werk von Eugen Batz: Das Früh­werk ist stark von Paul Klee beein­flusst. Immer wie­der, als er sich male­risch schon dem Infor­mel zuge­wen­det hat­te, kehrt Batz auch in spä­te­ren Jah­ren zu den Ideen des Bau­haus zurück. Sei­ne Zeich­nun­gen und sei­ne Male­rei beglei­tet ein star­kes foto­gra­fi­sches Werk, das er in den zwan­zi­ger Jah­ren beginnt und spä­ter fort­führt. Wie vie­ler sei­ner Zeit­ge­nos­sen ent­wickel­te Eugen Batz sein Haupt­werk aus Wur­zeln in der Moder­ne vor 1933 und wand­te sich nach 1945 einer infor­mel­len, weit­ge­hend abstrak­ten, gesti­schen Male­rei zu. In sei­nem Spät­werk ver­wen­de­te er zusätz­lich Sand und ande­re Mate­ria­li­en, um die Ober­flä­chen­struk­tur sei­ner Bil­der hap­tisch zu steigern.

Die Aus­stel­lung wird von einem reich­hal­ti­gen muse­ums­päd­ago­gi­schen Ver­mitt­lungs­pro­gramm begleitet.