Sonn­tags­ge­dan­ken: Streit in der ersten christ­li­chen Gemeinde

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

Gedan­ken zu Apo­stel­ge­schich­te Kap. 6 V. 1 – 7

Da gab es zwei Frak­tio­nen, die hebrä­isch­stäm­mi­gen und die grie­chisch­spra­chi­gen Chri­sten. In jeder Gemein­de gibt es sol­che Grup­pen, die sich anein­an­der rei­ben, ein­an­der ins Gehe­ge kom­men. Tie­fer lie­gen­de Kon­flik­te ent­zün­den sich ja oft an schein­ba­ren Lapa­li­en und mensch­li­ches Fehl­ver­hal­ten ver­ur­sacht mehr Ver­druss als blo­ße Mei­nungs­ver­schie­den­hei­ten. Die Apo­stel, das Lei­tungs­gre­mi­um, erken­nen den Kon­flikt, ver­drän­gen ihn nicht, son­dern beru­fen eine Gemein­de­ver­samm­lung ein, damit mög­lichst vie­le sich zu dem The­ma äußern und eine gemein­sa­me Lösung gefun­den wer­den kann. Sind wir auch so ehr­lich, mutig, so ziel­stre­big? Oft kehrt man um der christ­li­chen Har­mo­nie wil­len oder damit „die Leu­te“ nichts zu reden haben, Pro­ble­me in der Gemein­de unter den Tep­pich, wo sie dann im Ver­bor­ge­nen grum­meln und sich schließ­lich zur Über­ra­schung aller ent­zün­den. Die Gemein­de­lei­tung gesteht ihr Unver­mö­gen ein und bit­tet um kon­kre­te Hil­fe. Die Pfar­rer kön­nen eben nicht alles rich­ten, wir brau­chen die Unter­stüt­zung mög­lichst vie­ler Gemein­de­glie­der, die wir als gleich­be­rech­tig­te Mit­ar­bei­ter ver­ste­hen sollten.

Die Urge­mein­de wählt nun sie­ben Dia­ko­ne, die sich der Bedürf­ti­gen, der Hun­gern­den anneh­men, aber eben auch die Fro­he Bot­schaft klar bezeu­gen sol­len. Dia­ko­nie und Kir­che, sozia­les Han­deln und Ver­kün­di­gung gehö­ren zusam­men wie Kopf und Zahl auf der Mün­ze. Die Apo­stel tei­len ihre Macht, ihre Auf­ga­ben mit den gewähl­ten Dia­ko­nen. Sie kön­nen los­las­sen, müs­sen nicht alles an sich zie­hen, alles kon­trol­lie­ren. Vie­le Pfar­rer kla­gen heu­te über ihren Stress, kön­nen aber nichts abge­ben, wol­len alles im Griff haben. Die Dia­ko­ne ihrer­seits wer­den von den Apo­steln durch Gebet und Hand­auf­le­gung zu ihrem Dienst ordi­niert. Wir Chri­sten wis­sen, dass all unser Kämp­fen und Pla­nen umsonst sind, wenn Gott nicht sei­nen Segen spen­det. Die­se Ein­sicht schenkt uns Beschei­den­heit und Gelas­sen­heit zugleich.

Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de

Infos zu Chri­sti­an Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/​Aisch
  • Stu­di­um der evang. Theo­lo­gie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vika­ri­at in Schorn­weiss­ach-Vesten­bergs­greuth 1993 – 1996
  • Pro­mo­ti­on zum Dr. theol. 1995
  • Ordi­na­ti­on zum ev. Pfar­rer 1996
  • Dienst in Nürnberg/​St. Johan­nis 1996 – 1999
  • seit­her in Neustadt/​Aisch
  • blind