Bay­reu­ther For­scher in Brüs­sel: ‚Spa­ced‘ zeigt Poten­zia­le der Erd­be­ob­ach­tung für den Naturschutz

Symbolbild Bildung

Neue­ste wis­sen­schaft­li­che Ein­blicke in die Ent­wick­lung von Öko­sy­ste­men erhal­ten jetzt die Euro­pa­ab­ge­ord­ne­ten in Brüs­sel: Am 8. Janu­ar star­tet dort unter dem Titel ‚Spa­ced‘ eine Aus­stel­lung und Zusam­men­fas­sung der bis­he­ri­gen For­schungs­er­geb­nis­se von ‚Eco­po­ten­ti­al‘. Die­ses EU-Pro­jekt aus 47 For­schungs­ein­rich­tun­gen in ganz Euro­pa wird maß­geb­lich mit­ko­or­di­niert von Prof. Dr. Carl Bei­er­kuhn­lein am Bay­reuth Cen­ter of Eco­lo­gy and Envi­ron­men­tal Rese­arch (Bay­CE­ER) der Uni­ver­si­tät Bayreuth.

‚Eco­po­ten­ti­al‘ sam­melt seit knapp zwei Jah­ren aber­tau­sen­de von Daten zu euro­päi­schen Schutz­ge­bie­ten. Sowohl exi­stie­ren­de Infor­ma­tio­nen aus ver­schie­de­nen Quel­len zur Bio­di­ver­si­tät und Öko­sy­ste­men als auch Fern­erkun­dungs­in­for­ma­tio­nen von moder­nen Satel­li­ten wer­den dabei zusam­men­ge­tra­gen. Die Aus­wer­tun­gen erfol­gen in enger Abstim­mung von For­schung und Pra­xis. Ziel ist es, drin­gend benö­tig­te Infor­ma­tio­nen bezüg­lich des Zustands und der Ent­wick­lung von Schutz­ge­bie­ten für deren Manage­ment bereit­zu­stel­len. Die erziel­ten Pro­duk­te, also bei­spiels­wei­se prä­zi­se Kar­ten­dar­stel­lun­gen zu Vege­ta­ti­ons­ver­än­de­run­gen, erlau­ben es, hand­fe­ste Hand­lungs­emp­feh­lun­gen abzu­lei­ten, wie die Aus­stel­lung zeigt. Wie groß ist bei­spiels­wei­se die Wald­brand­flä­che auf La Pal­ma kon­kret, wo ein Deut­scher im Som­mer 2016 fahr­läs­sig einen der größ­ten Wald­brän­de der letz­ten Jahr­zehn­te ver­ur­sacht hat­te? Wo ver­kürzt sich die Zeit mit schüt­zen­der win­ter­li­cher Schnee­decke in den Gebir­gen? Wo nimmt die Pho­to­syn­the­se­lei­stung der Vege­ta­ti­on ab? Ändern sich die Flä­chen­an­tei­le beson­ders wert­vol­ler Lebens­räu­me in Schutz­ge­bie­ten? Wer sol­ches Wis­sen hat, kann effi­zi­ent reagie­ren und Per­so­nal und Mit­tel gezielt für den Schutz der Natur einsetzen.

Erste Ergeb­nis­se haben Bei­er­kuhn­lein und sei­ne Kol­le­gen nun in einer Aus­stel­lung zusam­men­ge­fasst, die von Mon­tag, 8.1.2018 an im Euro­päi­schen Par­la­ment gezeigt wird. Danach wan­dert die Aus­stel­lung in ver­schie­de­ne Schutz­ge­bie­te, um in deren Infor­ma­ti­ons­zen­tren auch der Öffent­lich­keit zugäng­lich gemacht zu wer­den. Ermög­licht wur­de die Aus­stel­lung durch die Unter­stüt­zung von Tho­mas Ammerl von der Baye­ri­schen For­schungs­al­li­anz GmbH Bay­FOR und von MdEP Moni­ka Hohlmeier.