Erz­bi­schof Schick fei­er­te in der JVA Bay­reuth Got­tes­dienst mit Häftlingen

Symbolbild Religion
Foto: Pressestelle des Erzbistums/Hendrik Steffens

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„Hoff­nung ermög­licht Umkehr zu bes­se­rem Leben“

Erz­bi­schof Lud­wig Schick hat am drit­ten Advents­sonn­tag die Justiz­voll­zugs­an­stalt in Bay­reuth besucht, um gemein­sam mit Häft­lin­gen und Mit­ar­bei­tern Got­tes­dienst zu fei­ern. Schick riet, den Advent, der für Häft­lin­ge eine beson­ders schwie­ri­ge Zeit ist, bewusst mit Hoff­nung zu fül­len. „Nur wer Hoff­nung hat, dass es lohnt, sich zu ändern, und dass es dann gut wei­ter­geht, wird umkeh­ren zu einem bes­se­ren Leben“, sag­te Schick.

Der Bam­ber­ger Erz­bi­schof bezog sich in sei­ner Pre­digt auf Johan­nes den Täu­fer, den er als „Pro­phet der Hoff­nung und der Umkehr“ bezeich­ne­te. Er habe die Men­schen auf Chri­stus unter ihnen hin­ge­wie­sen. „Las­sen wir uns inspi­rie­ren von Johan­nes dem Täu­fer zu einem guten Leben, in dem wir ande­ren nichts Böses tun und die Ver­su­chun­gen zum Schlech­ten über­win­den“, was mit Got­tes Hil­fe gelin­gen kön­ne. Die ruhi­gen Momen­te der Advents­zeit soll­ten auch genutzt wer­den, um auf­merk­sa­mer zu sein als sonst. „Ver­su­chen wir, im Advent beson­ders auf­merk­sam zu sein und Gott wahr­zu­neh­men, damit er bei jedem von uns ankom­men kann“, sag­te der Erzbischof.

Dann kön­ne jeden Tag aufs Neue Umkehr zu einem bes­se­ren Leben gelin­gen und sich der Sinn und Zweck des Weih­nachts­fe­stes ent­fal­ten. Sei­ne all­jähr­li­chen Besu­che in Haft­an­stal­ten im Bereich des Erz­bis­tums Bam­berg wol­le er nut­zen, um die Häft­lin­ge zu erin­nern: „Sie sind Gott genau­so wich­tig wie die Men­schen drau­ßen – wie Ober­bür­ger­mei­ster, die Bun­des­kanz­le­rin oder der Papst und der Erz­bi­schof. Vor Ihm sind alle gleich“, mach­te Schick klar.

Weih­nach­ten hei­ße immer auch Auf­bruch. Jesus Chri­stus habe neu­es Leben der Ehr­lich­keit, des Anstan­des, des Rech­tes, der Barm­her­zig­keit und der wohl­wol­len­den Gemein­schaft ermög­licht. Die­se Erfah­rung wünsch­te er den rund 900 Häft­lin­gen in der Bay­reu­ther Justiz­voll­zugs­an­stalt wie allen der rund 4000 Häft­lin­ge in Gefäng­nis­sen auf dem Gebiet des Erz­bis­tums. „Für Gott gibt es kei­ne hoff­nungs­lo­sen Fäl­le. Er war­tet auf unse­re Bekeh­rung und ermög­licht sie mit sei­ner Lie­be“, so der Erzbischof.

Als Erin­ne­rung an die weih­nacht­li­che Froh­bot­schaft ent­zün­de­te der Bam­ber­ger Ober­hir­te das Frie­dens­licht aus Beth­le­hem in der Gefäng­nis­ka­pel­le. Jeder der Got­tes­dienst­teil­neh­mer erhielt zudem eine Ker­ze, die am Frie­dens­licht ent­zün­det wur­de. Die Eucha­ri­stie­fei­er wur­de von Mini­stran­ten und dem Gefäng­nis­chor mit gestal­tet; ihnen schenk­te Erz­bi­schof Schick jeweils eine klei­ne Krip­pe aus Beth­le­hem als Andenken und Dank.

Nach dem Got­tes­dienst such­te der Erz­bi­schof das Gespräch mit Häft­lin­gen und Gefäng­nis­lei­tung und erkun­dig­te sich nach Maß­nah­men zur The­ra­pie und Vor­be­rei­tung auf den All­tag nach der Haft­ent­las­sung. Ein Gefäng­nis müs­se vor allem der Reso­zia­li­sie­rung die­nen, um Rück­fäl­le zu ver­hin­dern. Er wür­dig­te den Ein­satz des Per­so­nals in der JVA und dank­te ihm für die täg­li­che nicht leich­te Arbeit.

Seit mehr als zehn Jah­ren besucht Schick immer im Advent eine Haft­an­stalt. Mitt­ler­wei­le kennt er alle neun Gefäng­nis­se des Erz­bis­tums, hat dort gepre­digt und das Gespräch mit Insas­sen gesucht.