GAL Bam­berg befürch­tet Pflegeplatz-Notstand

GAL ver­weist auf alar­mie­ren­de Zah­len: 250 Pfle­ge­bet­ten sind laut A.R.G.E. weggefallen

„Bam­berg braucht eine Pfle­ge­platz-Offen­si­ve“, for­dern Petra Fried­rich und Wolf­gang Gra­der von der GAL-Stadt­rats­frak­ti­on. Damit schaf­fen sie eine bewuss­te Par­al­le­le zu der von allen Kräf­ten im Stadt­rat mit­ge­tra­ge­nen so genann­ten Kita-Offen­si­ve, die den ekla­tan­ten Man­gel an Kita-Plät­zen bekämp­fen will.

„Ähn­lich sieht es auch am ande­ren Ende des Gene­ra­tio­nen­spek­trums aus“, sagen die bei­den Grü­nen und ver­wei­sen auf alar­mie­ren­de Pro­gno­sen der A.R.G.E. (Arbeits­ge­mein­schaft der älte­ren Bür­ger Bam­bergs). Dem­zu­fol­ge hat die von der GAL begrüß­te, seit 2016 gül­ti­ge gesetz­li­che Ein­zel­zim­mer­quo­te dazu geführt, dass in Bam­berg ca. 250 Pfle­ge­bet­ten für älte­re Men­schen und Men­schen mit Behin­de­rung weg­ge­fal­len sind, weil Dop­pel­zim­mer in Ein­zel­zim­mer umge­wan­delt wurden.

Auch die Ver­sor­gung mit Kurz­zeit­pfle­ge­plät­zen ist laut A.R.G.E. in Bam­berg pre­kär: Men­schen, die zum Bei­spiel nach der Ent­las­sung aus dem Kran­ken­haus nicht sofort wie­der selb­stän­dig leben kön­nen, son­dern sta­tio­nä­re Über­gangs­pfle­ge brau­chen, sind auf Zufalls­lücken in Bam­ber­ger Pfle­ge­ein­rich­tun­gen ange­wie­sen, die es kaum gibt. Oft müss­ten sie weit ins Umland oder ande­re Land­krei­se ausweichen.

„Die Pro­blem­la­ge ist schon jetzt akut“, stellt Wolf­gang Gra­der fest und sieht die Stadt in der Pflicht: „Die Kom­mu­ne muss den Bedarf fest­stel­len und dann auch für ange­mes­se­ne Bedarfs­deckung sor­gen. Aus­sit­zen kön­nen wir das Pro­blem nicht.“ Neben einer Ana­ly­se der aktu­el­len Situa­ti­on for­dert die GAL des­halb auch einen Run­den Tisch mit allen Trä­gern, der Senio­ren­be­auf­trag­ten und A.R.G.E.-Vertreter*innen – ähn­lich wie bei der Kita-Offen­si­ve zum Bau neu­er Kin­der­ta­ges­stät­ten. Beim Ver­kauf von Grund­stücken sowie bei der Bau­leit­pla­nung soll der Bedarf an Pfle­ge­plät­zen außer­dem künf­tig regu­lär berück­sich­tigt wer­den. „Wir müs­sen dem sich abzeich­nen­den Pfle­ge­not­stand ent­ge­gen­tre­ten und im Rah­men der Bau­maß­nah­men sofort gegen­steu­ern“, so Petra Friedrich.