Ein Win­ter-Won­der­land mit Hal­le­lu­ja in Forchheim

Die Familienmusik Schreyer sowie Traudi Harrer und Eberhard Wilhelm im Chorraum der Klosterkirche St. Anton. Foto: Mike Wuttke
Die Familienmusik Schreyer sowie Traudi Harrer und Eberhard Wilhelm im Chorraum der Klosterkirche St. Anton. Foto: Mike Wuttke

In der voll besetz­ten Klo­ster­kir­che fand zum zehn­ten Mal das Bene­fiz­kon­zert „Weih­nach­ten für alle“ statt

In der Klo­ster­kir­che St. Anton erklang das berühm­te „White Christ­mas“ von Irving Ber­lin und drau­ßen schnei­te es. „Win­ter won­der­land“ für ein paar Stun­den über der Stadt. Denn der Auf­trag lau­te­te: „Let it snow“. Pas­sen­der hät­ten die Songs über ame­ri­ka­ni­sche Win­ter­ge­füh­le gar nicht sein kön­nen als wie sie vom Duo „2gether“ beim Bene­fiz­kon­zert zur all­jähr­li­chen Spen­den­ak­ti­on „Weih­nach­ten für alle“ gebo­ten wurde.

Dich­tes Schnee­trei­ben, glat­te Stra­ßen. Den­noch war die Klo­ster­kir­che beim zehn­ten Bene­fiz­kon­zert (seit 2008) der Akti­on der Wohl­fahrts­ver­bän­de in Stadt und Land­kreis voll besetzt. Seit rund 50 Jah­ren wer­den Mit­bür­ger in Stadt und Land­kreis unter­stütz, denen es wirt­schaft­lich nicht so gut geht. Sag­te zu Beginn Lisa Hof­mann, die Spre­che­rin der Kreis AG aus ASB, AWO, Cari­tas, Dia­ko­nie und Kin­der­schutz­bund, die „Weih­nach­ten für alle“ organisieren.

Scheck der Freu­de aus Buckenhofen

Es war ihr des­halb eine beson­de­re Freu­de, Hei­ner Kre­del aus der Vor­stand­schaft des Musik­ver­eins Bucken­ho­fen begrü­ßen zu kön­nen. Am Vor­abend hat­te der Musik­ver­ein einen Scheck aus dem Erlös des 24-Stun­den-Musik­ma­ra­thons an die Kreis-AG über­ge­ben. Näm­lich stol­ze 5.659 Euro, die Hälf­te aus dem Gesamt­ergeb­nis von über 11.000 Euro. Hof­mann dank­te Kre­del dafür, dass auch ver­schie­de­ne Ensem­bles bereits bei den Bene­fiz­kon­zer­ten mit­ge­wirkt haben.

Das Gruß­wort der Schirm­her­ren über­nahm Ober­bür­ger­mei­ster Dr. Uwe Kirsch­stein für den Land­rat Dr. Her­mann Ulm mit, der es trotz Schnee­trei­ben vom Kon­zert der Kul­tur­preis­trä­ger in Göß­wen­stein nach Forch­heim pünkt­lich geschafft hat­te. Kirsch­stein schil­der­te zuerst sein per­sön­li­ches Emp­fin­den: Die Eröff­nung des Weih­nachts­mark­tes mit dem „schön­sten Advents­ka­len­der der Welt“ und der Modell-Eisen­bahn­aus­stel­lung in der Kai­ser­pfalz sowie das Bene­fiz­kon­zert ver­ei­nig­ten sich für ihn zu einem fest­li­chen Drei­klang des ersten Advents­wo­chen­en­des. Dann dank­te er allen, die sich mit viel Enga­ge­ment dafür ein­set­zen, dass es min­der Bemit­tel­ten bes­ser geht.

Kam­mer­mu­si­ka­li­sche Entdeckung

Das Bene­fiz­kon­zert 2017 war für vie­le Besu­cher eine Offen­ba­rung. Die Fami­li­en­mu­sik Schrey­er, die im Orche­ster des Klo­ster­chors bei glanz­vol­len Mes­sen mit­wirkt, war eine kam­mer­mu­si­ka­li­sche Ent­deckung. Als Quar­tett oder Quin­tett (mit dem Jüng­sten der Fami­lie) füll­ten sie den Kir­chen­raum mit Wer­ken von Pur­cell, J.S. Bach und Corel­li mit zau­ber­haf­ter weih­nacht­li­cher Musik. Beein­druckend die tra­gen­de Rol­le von Fran­zis­ka mit der Block­flö­te, hei­ter beschwingt, zart und elo­quent im musi­ka­li­schen Aus­druck das Ensem­ble mit Mut­ter Ulri­ke (Gei­ge, Brat­sche), Johan­na (Gei­ge) und Ema­nu­el (Cel­lo).

Win­ter-Lie­der aus Ame­ri­ka: da fal­len einem die rauf und run­ter gespiel­ten Hits aus dem Radio, das Ren­tier aus der Wer­bung und Kauf­haus­mu­sik ein. Trau­di Har­rer (Sopran) und Eber­hard Wil­helm (Gitar­re, Bari­ton) haben als Duo „2gether“ Lie­der aus dem Gre­at Ame­ri­can Song­book neu inter­pre­tiert und somit ein neu­es Hören her­vor­ge­ru­fen. Lyrisch der Gesang der Sopra­ni­stin, zurück­hal­tend unter­ma­lend das mei­ster­haf­te Gitar­ren­spiel von Eber­hard Wil­helm. Vor allem die Inter­pre­ta­ti­on von „The litt­le Drum­mer boy“ beeindruckte.

Lachen ist auch in der Advents­zeit und zudem in einer Kir­che erlaubt. Dafür sorg­te Rolf-Bern­hard Essig mit sei­nen Sprich­wort-Erklä­run­gen, die den Zuhö­rern All­tags­phi­lo­so­phien z.B. aus Ägyp­ten, Äthio­pi­en, Nor­we­gen und Palä­sti­na näher brach­ten. Zum drit­ten Male war der gefrag­te Buch­au­tor Gast und Mode­ra­tor beim Benefizkonzert.

Als Zuga­be erklang das sehr gefühl­voll musi­zier­te und gesun­ge­ne „Hal­le­lu­ja“ im Zusam­men­wir­ken der Fami­li­en­mu­sik Schrey­er und des Duos „2gether“. Und vie­le summ­ten es noch auf dem Nach­hau­se­weg. Bei den Dan­kes­wor­ten, die auch dem Orga­ni­sa­tor Mike Wut­t­ke gal­ten, hat­te Lisa Hof­mann dar­auf hin­ge­wie­sen, dass es zum Jubi­lä­um „10 Jah­re Bene­fiz­kon­zert“ 2018 ein beson­ders fest­li­che Ver­an­stal­tung geben wird.