„Theo­lo­gi­sche Gedan­ken zur Kunst“ in Bayreuth

Symbolbild Religion

„Das Nicht-mehr und das Noch-nicht“: So lau­tet der Titel der „Theo­lo­gi­schen Gedan­ken zur Kunst“ am Diens­tag, 5. Dezem­ber, um 20 Uhr im Kunst­mu­se­um Bay­reuth. Hans Peetz beschäf­tigt sich dies­mal mit der Aus­stel­lung „PETER F. PIENING augen­schein­lich“ und bringt die Wer­ke Pienings ins Wech­sel­spiel mit bibli­schen Tra­di­tio­nen und christ­li­chem Gedan­ken­gut. Ver­an­stal­ter der Rei­he ist das Kunst­mu­se­um Bay­reuth in Koope­ra­ti­on mit dem Evan­ge­li­schen Bil­dungs­werk. Der Ein­tritt ist frei.

Peter F. Piening liebt die Über­gän­ge. Nicht nur, dass in sei­nem Künst­ler­le­ben ver­schie­de­ne Arbeits­wei­sen und Mate­ria­li­en in flie­ßen­den Über­gän­gen ein­an­der fol­gen, von der Kol­la­ge über Blei­stift­zeich­nun­gen, von Ölbil­dern zu bemal­tem Fur­nier und Sperr­holz, drei­di­men­sio­na­len Objek­ten bis hin zu den teils begeh­ba­ren Gehäu­sen mit ihren schier unzäh­li­gen Aus­stat­tungs­de­tails, z.B. der Volie­re mit den selt­sa­men Vögeln. Kasten­zwerg­eu­le und Art­ge­nos­sen schei­nen Aspek­te der Per­sön­lich­keit des Künst­lers zu ver­kör­pern, und zwar auf humo­ri­ge, selbst­iro­ni­sche Art und Weise.

„Ich trei­be ein Spiel mit den Gegen­stän­den“, schreibt Piening, „und so haben mei­ne Objek­te sicher alle etwas Mehr­deu­ti­ges-Wider­sprüch­li­ches an sich und sind … ein Spie­gel­bild mei­ner selbst.“ Wie Wind und Wet­ter die Haut der Häu­ser, der Bäu­me, des Ufers ver­än­dern, so ist kein Zustand end­gül­tig, immer zwi­schen Nicht-mehr und Noch-nicht.

Die­se Über­gän­ge kann man als Ver­gäng­lich­keit deu­ten, so wie Fen­ster und Türen auf man­chen Bil­dern Ver­falls­er­schei­nun­gen zei­gen und der Wind den Sand ver­weht. Der Apo­stel Pau­lus setzt eine ande­re Bewe­gung dage­gen, die auf den neu­en Men­schen hin­zielt – aber: noch ist nicht offen­bar gewor­de­nen, was wir sein wer­den. In den Gehäu­sen, wo der Betrach­ter mit sich allein mit Werk­zeu­gen, Bil­dern oder Zita­ten aus der Lite­ra­tur spie­len kann, erprobt er so, wer und was er alles sein könnte.