Stadt Bay­reuth weiht neue Obdach­lo­sen­un­ter­kunft ein

Sozi­al­amt und Dia­ko­nie set­zen neu­es Obdach­lo­sen­kon­zept um

Die Stadt Bay­reuth hat am Diens­tag (28. Novem­ber 2017) in der Cosi­ma-Wag­ner-Stra­ße ihre neue Obdach­lo­sen­un­ter­kunft ein­ge­weiht. Das Gebäu­de mit der Haus­num­mer 7 wur­de von der städ­ti­sche Woh­nungs­bau­ge­sell­schaft Gewog in den ver­gan­ge­nen Mona­ten für rund 250.000 Euro umfas­send saniert. Die ersten Obdach­lo­sen wer­den in weni­gen Tagen aus der bis­he­ri­gen Unter­kunft im Stadt­teil Her­zog­müh­le in die Cosi­ma-Wag­ner-Stra­ße umzie­hen. Ihre Betreu­ung über­nimmt dann die Dia­ko­nie. Der­zeit woh­nen sie­ben obdach­lo­se Män­ner und Frau­en in der alten Obdach­lo­sen­un­ter­kunft der Stadt in der Herzogmühle.

Die Umbau- und die Sanie­rungs­ar­bei­ten für die neue Unter­kunft erfolg­ten vor dem Hin­ter­grund eines im Stadt­rat beschlos­se­nen neu­en Obdach­lo­sen­kon­zep­tes. Im Erd­ge­schoss des Gebäu­des gibt es eine Wär­me­stu­be und eine Küche für die Bewoh­ner samt Haus­wirt­schafts­raum, Bad und Toi­let­ten zum Auf­ent­halt tags­über sowie vier Schlaf­räu­me für die Nacht. Die Schlaf­räu­me sind mit je zwei Bet­ten und zwei Schrän­ken aus­ge­stat­tet. Bei Bedarf kön­nen auch drei Per­so­nen je Zim­mer unter­ge­bracht wer­den. Auch im Ober­ge­schoss steht den Bewoh­nern die glei­che Infra­struk­tur mit fünf Schlaf­räu­men zur Ver­fü­gung, die eben­falls Kapa­zi­tä­ten für bis zu drei Per­so­nen je Zim­mer haben. Im Erd­ge­schoss kön­nen bei Obdach­lo­sig­keit einer Fami­lie mit Kin­dern auch drei Räu­me zu einer sepa­ra­ten Woh­nung abge­trennt wer­den. Es gibt die Mög­lich­keit Wäsche zu waschen und haus­wirt­schaft­li­che Kom­pe­ten­zen zu erwer­ben. Bei der Aus­stat­tung der Ein­rich­tung enga­gier­ten sich mit den bei­den Unter­neh­men Her­tel-Möbel und Pil­ipp-Ein­rich­tungs­haus auch pri­va­te Spon­so­ren aus der Region.

Die Betreu­ung der Bewoh­ner der neu­en Obdach­lo­sen­un­ter­kunft über­nimmt die Dia­ko­nie Bay­reuth mit zwei Sozi­al­päd­ago­gen und einer Haus­wirt­schafts­kraft. Nachts über­wacht ein Sicher­heits­dienst die Ein­hal­tung der Haus­ord­nung und den Zugang zum Haus. Dabei ist in allen Berei­chen eine enge Zusam­men­ar­beit mit der Abtei­lung Sozia­le Dien­ste des städ­ti­schen Sozi­al­am­tes vorgesehen.

Bei der Eröff­nung der neu­en Ein­rich­tung sprach Ober­bür­ger­mei­ste­rin Bri­git­te Merk-Erbe von einem wich­ti­gen Fort­schritt. „Wir wol­len den Men­schen auf­zei­gen, wie sie den Weg aus sozia­ler Not­la­ge fin­den kön­nen.“ Ein dau­er­haf­ter Auf­ent­halt in den Schlaf­räu­men, wie bis­her, ist daher nur in beson­de­ren Aus­nah­me­fäl­len mög­lich. Die­se ste­hen den Bewoh­nern nur nachts zur Ver­fü­gung. „Das Obdach­lo­sen­kon­zept setzt dar­auf, gemein­sam mit den Fach­kräf­ten der Dia­ko­nie eine Tages­struk­tur auf­zu­bau­en und den Men­schen zu hel­fen, mög­lichst schnell wie­der in eine eige­ne Woh­nung zu zie­hen und sich in die Gesell­schaft zu inte­grie­ren, so Merk-Erbe.

Das alte Bay­reu­ther Obdach­lo­sen­vier­tel Her­zog­müh­le gehört damit end­gül­tig der Ver­gan­gen­heit an. Auf dem Are­al ent­steht bereits das neue Wohn­ge­biet „Unte­re Rotmainaue“.