Thea­ter­stück „Die Frem­de – Cud­zo­ziem­ka“ im Bay­reu­ther RW21

Der Deutsch-Pol­ni­sche Kul­tur­ver­ein lädt am Frei­tag, 24. Novem­ber, um 19 Uhr, in die Black Box des RW21 zum Thea­ter­stück „Die Frem­de – Cud­zo­ziem­ka“ ein.

„Die Frem­de“ ist ein Mono­log. Er basiert auf dem Roman „Die Frem­de“ der pol­ni­schen Schrift­stel­le­rin Maria Kun­ce­wic­zowa (1895 – 1989). Der Ori­gi­nal­ti­tel lau­tet „Cud­zo­ziem­ka“, was direkt über­setzt „Aus­län­de­rin“ bedeu­tet. Der Roman gilt als eines der kom­ple­xe­sten und bewe­gend­sten Frau­en­bild­nis­se der pol­ni­schen Lite­ra­tur. Die Schau­spie­le­rin Joan­na Stan­ecka hat ihn als Mono­log für die Büh­ne arran­giert. Das Werk erzählt vom Leben einer Emi­gran­tin, die in der Frem­de ihre Iden­ti­tät sucht und sich von ihrem Anders­sein befrei­en will. Doch letzt­lich grenzt sie sich von der Rea­li­tät und ihren Mit­men­schen ab. Gera­de heu­te, wo Mil­lio­nen in die „Frem­de“ flüch­ten müs­sen, ent­wickelt der Stoff eine mah­nen­de Bri­sanz, indem er über den indi­vi­du­el­len Fall einer Frau, einer Flüch­ti­gen, einer Emi­gran­tin und Immi­gran­tin berich­tet, die ihr gan­zes Leben gegen das Gefühl des Aus­gren­zens kämpft.

Zum Inhalt: Die musi­ka­lisch hoch­be­gab­te, aus Polen stam­men­de Róża lebt bis zu ihrem 16. Geburts­tag in Russ­land. Hier ist und bleibt sie immer die „Polacz­ka“ – die Polin. Sie zieht nach War­schau, doch kommt nie rich­tig an: Hier kenn­zeich­nen sie ihr rus­si­scher Akzent, eine ande­re Men­ta­li­tät und ihr dunk­ler Teint als Frem­de. Den­noch schlägt sie Wur­zeln, ver­liebt sich unglück­lich, hei­ra­tet dann einen ande­ren Mann, bekommt zwei Kin­der. Ihr Mann zeigt kein Inter­es­se an ihrem musi­ka­li­schen Talent. Róża trifft die Ent­schei­dung, sich zu rächen: an Polen, an Russ­land und an den Män­nern. Bald wird aus der ambi­tio­nier­ten Künst­le­rin und lei­den­schaft­li­chen, hüb­schen Frau ein zän­ki­scher, ver­bit­ter­ter Mensch. Róża ver­liert sich in Ver­zweif­lung. Ihr Leben lang such­te sie nach ihrer Iden­ti­tät und bleibt sich doch fremd.

Zur Schau­spie­le­rin: Joan­na Stan­ecka ist gebür­ti­ge Polin, die in Deutsch­land lebt. Sie hat Erfah­rung als Frem­de in einem unbe­kann­ten Land gesam­melt. Mit die­sen bio­gra­fi­schen Berüh­rungs­punk­ten beschreibt ihre Fas­sung von „Die Frem­de “ das Leben als Aus­län­de­rin damals und heu­te eben­so wie das Trau­ma einer Tren­nung, die Bezie­hung einer Mut­ter zu einem Sohn und einer Toch­ter und die Lie­be. Joan­na Stan­ecka gewann mit „Die Frem­de“ bereits den Preis für die begab­te­ste jun­ge Schau­spie­le­rin beim natio­na­len Mono­log­wett­be­werb in Thorn.