Ermitt­ler klä­ren Serie von Sportheimaufbrüchen

Symbolbild Polizei
Karte der Tatorte. Quelle: Polizei

Kar­te der Tat­or­te. Quel­le: Polizei

LKR. BAY­REUTH / LKR KULM­BACH / LKR. FORCH­HEIM. Eine Serie von rund 30 Ein­brü­chen in Sport­hei­me in den ver­gan­ge­nen Mona­ten sowie meh­re­re Dieb­stäh­le, konn­ten nun auf­ge­klärt wer­den. Beam­ten der Poli­zei Bay­reuth-Land gelang es in Zusam­men­ar­beit mit den Poli­zei­dienst­stel­len Stadt­stein­ach, Kulm­bach und Peg­nitz, nach umfang­rei­chen Ermitt­lun­gen zwei Män­ner und eine Frau der Eigen­tums­de­lik­te zu über­füh­ren. Die jun­gen Leu­te stah­len Gegen­stän­de von meh­re­ren zehn­tau­send Euro und rich­te­ten einen Sach­scha­den von min­de­stens 25.000 Euro an.

Seit Ende Mai 2017 kam es wie­der­holt zu Ein­brü­chen, ins­be­son­de­re in Sport­hei­me vor allem im gesam­ten Land­kreis Bay­reuth, aber auch im Kulm­ba­cher sowie Forch­hei­mer Land­kreis. Dabei hat­ten es die Die­be vor allem auf Elek­tro­ge­rä­te, hoch­wer­ti­ge Werk­zeu­ge, Frei­zeit- und Haus­halts­ge­rä­te sowie Genuss­mit­tel abgesehen.

Schon bald zeig­te sich, dass es sich bei den Ein­bre­chern ver­mut­lich um die glei­chen Täter han­deln dürf­te und Beam­te der Poli­zei Bay­reuth-Land über­nah­men die umfas­sen­den Ermitt­lun­gen. Nicht nur die Vor­ge­hens­wei­se bei den Taten ähnel­te sich, auch bei der Aus­wer­tung der an den Tat­or­ten gesi­cher­ten Spu­ren stell­ten sich Über­ein­stim­mun­gen heraus.

Tat­ver­däch­ti­ge gera­ten ins Visier

Poli­zei­be­am­te aus Peg­nitz lei­ste­ten für die Iden­ti­fi­zie­rung eines der Täter einen wich­ti­gen Hin­weis. Bei einem Ein­bruch hat­ten sie eine unsicht­ba­re DNA-Spur sichern kön­nen, deren Aus­wer­tung einen Tref­fer brach­te. Die Spur konn­te ein­deu­tig einem 19 Jah­re alten Mann aus dem Land­kreis Bay­reuth zuge­ord­net werden.

Im Lau­fe der kom­ple­xen Arbeit der Bay­reu­ther Ermitt­ler, bei der sie zeit­wei­se auch von wei­te­ren Ein­satz­kräf­ten unter­stützt wur­den, geriet neben dem ersten 19-jäh­ri­gen Tat­ver­däch­ti­gen Ende Okto­ber auch ein wei­te­rer 19 Jah­re alter Mann aus dem Bay­reu­ther Land­kreis sowie eine gleich­alt­ri­ge Frau aus Bay­reuth ins Visier der Beam­ten. Des Wei­te­ren kamen ope­ra­ti­ve Maß­nah­men bei den Ermitt­lun­gen der drei­sten Ein­bre­cher zum Einsatz.

Ende Okto­ber kam die 19-jäh­ri­ge Frau zur Bay­reu­ther Poli­zei und mach­te Anga­ben zu den Ein­brü­chen. Hier­bei beschul­dig­te sie die zwei 19-jäh­ri­gen Män­ner zahl­rei­cher Taten. Aller­dings hat­te sie offen­bar nicht damit gerech­net, dass sie nach bis­he­ri­gen Erkennt­nis­sen der Beam­ten bei den Eigen­tums­de­lik­ten selbst als Mit­tä­te­rin gilt.

Eine wei­te­re, eben­falls 19 Jah­re alte Frau, aus dem Land­kreis Kulm­bach, war nach bis­he­ri­gen Kennt­nis­sen zwar nicht unmit­tel­bar an den Eigen­tums­de­lik­ten betei­ligt, mach­te sich jedoch straf­bar, da sie unter ande­rem bei­spiels­wei­se das Die­bes­gut bei sich ver­stecken ließ.

Anfang Novem­ber nah­men die Poli­zi­sten dann alle vier Per­so­nen vor­läu­fig fest. Auf­grund der bereits ermit­tel­ten Fak­ten und dem Ver­neh­mungs­ge­schick der Beam­ten, räum­ten die bei­den jun­gen Män­ner schließ­lich einen Groß­teil der Taten ein.

Durch­su­chun­gen brin­gen das gan­ze Aus­maß zum Vorschein

In der Fol­ge zeig­te sich das Aus­maß der kri­mi­nel­len Machen­schaf­ten der jun­gen Leu­te, die offen­bar seit lan­gem und regel­mä­ßig auf Die­bes­tou­ren gin­gen. Nach­dem auf Antrag der Staats­an­walt­schaft Bay­reuth Durch­su­chungs­be­schlüs­se erlas­sen wor­den waren, erfolg­ten mit meh­re­ren Ein­satz­kräf­ten umfang­rei­che Durch­su­chun­gen sowohl bei den Wohn­an­we­sen, Gara­gen und Fahr­zeu­gen der Tat­ver­däch­ti­gen als auch bei ihren Familien.

Dabei stie­ßen die Poli­zei­be­am­ten auf eine gro­ße Anzahl ver­schie­den­ster Gegen­stän­de und stell­ten sie sicher. Tage­lang waren meh­re­re Ermitt­ler mit der Asser­vie­rung des Die­bes­guts beschäf­tigt, das inzwi­schen in einer Gara­ge unter­ge­bracht wer­den muss­te. Teil­wei­se hat­ten die Täter Beu­te auch bei ahnungs­lo­sen Bekann­ten gela­gert. Allein bei den bis­lang sicher­ge­stell­ten Gegen­stän­den beläuft sich der Gesamt­wert auf einen mitt­le­ren fünf­stel­li­gen Eurobetrag.

Trio kommt für zahl­rei­che wei­te­re Eigen­tums­de­lik­te in Frage

Des Wei­te­ren kam ans Licht, dass ins­be­son­de­re die jun­gen Män­ner in der Ver­gan­gen­heit auch Ben­zin- und Die­sel­dieb­stäh­le in noch unbe­kann­tem Aus­maß sowie diver­se Auf­brü­che von Bau­con­tai­nern began­gen haben.

Wie die Beam­ten außer­dem auf­deck­ten, hat­te einer der 19-jäh­ri­gen Män­ner unge­rührt auch Per­so­nen in sei­nem Arbeits­um­feld bestoh­len und von dort diver­se Waren ver­schwin­den lassen.

Im wahr­sten Sin­ne auf das Kon­to der Täter gin­gen dann die Ver­käu­fe des Die­bes­gu­tes. Sowohl über Inter­net­platt­for­men als auch im Bekann­ten- und Ver­wand­ten­kreis mach­ten die Betei­lig­ten die ent­wen­de­ten Gegen­stän­de zu Geld.

Zum Teil finan­zier­ten sich die Tat­ver­däch­ti­gen mit dem Ver­kauf der aus den Ein­brü­chen und Dieb­stäh­len erbeu­te­ten Sachen ihren Lebens­un­ter­halt auf Kosten der Opfer.

Die umfang­rei­chen Ermitt­lun­gen der Beam­ten der Inspek­ti­on Bay­reuth-Land dau­ern an. Ins­be­son­de­re die Zuord­nung der sicher­ge­stell­ten Gegen­stän­de zu Tat­or­ten und Per­so­nen wird noch eini­ge Zeit andauern.

Auch Poli­zi­sten wei­te­rer ober­frän­ki­scher Dienst­stel­len haben das Trio im Hin­blick auf wei­te­re Straf­ta­ten im Fokus. Bereits jetzt erwar­ten die drei Tat­ver­däch­ti­gen zahl­rei­che Straf­an­zei­gen. Für ihre drei­sten Taten wer­den sie sich vor Gericht ver­ant­wor­ten müssen.