Gebiets­be­treu­er prä­sen­tie­ren sich im Baye­ri­schen Landtag

Die Gebietsbetreuer in Oberfranken an ihrem Stand im Maximilianeum: Wolfgang Sack und Andreas Niedling (Landkreis Forchheim), Beate Singhartinger (Naturpark Frankenwald), Eckardt Kasch (Naturpark Fichtelgebirge)
Die Gebietsbetreuer in Oberfranken an ihrem Stand im Maximilianeum: Wolfgang Sack und Andreas Niedling (Landkreis Forchheim), Beate Singhartinger (Naturpark Frankenwald), Eckardt Kasch (Naturpark Fichtelgebirge)

Die Natur kam sehr anschau­lich zu den Abge­ord­ne­ten des Baye­ri­schen Land­tags. Zur Ple­nar­sit­zung gab es im Maxi­mi­lia­ne­um ein inter­es­san­tes Begleit­pro­gramm, das die Baye­ri­schen Gebiets­be­treu­er prä­sen­tier­ten. Mit einer Aus­stel­lung und Pro­duk­ten aus den Regio­nen war­ben die 42 „Anwäl­te der Natur“, wie sie auch schon bezeich­net wur­den, für die Fort­set­zung ihrer Arbeit. Auch die Gebiets­be­treu­er im Land­kreis Forch­heim, Andre­as Nied­ling und Wolf­gang Sack, waren mit von der Partie.

„Natur­schutz. Für dich. Vor Ort.“ – so lau­tet das Mot­to im Logo der Gebiets­be­treu­er. Und die­se Wor­te bräch­ten genau auf den Punkt, wor­auf die viel­fäl­ti­gen Tätig­kei­ten der Gebiets­be­treu­er in Bay­ern hin­zie­len, so die stell­ver­tre­ten­de Land­tags­prä­si­den­tin Ulri­ke Gote. Sie begrüß­te die Gebiets­be­treu­er und die Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen aus dem Land­tag und freu­te sich, dass die Stif­tung Baye­ri­scher Natur­schutz­fonds mit die­sem Pro­jekt den Natur­schutz in Flä­che stär­ke. Die Gebiets­be­treu­er sei­en das Bin­de­glied zwi­schen Behör­den und Land­nut­zern, sie könn­ten mit ihrer breit ange­leg­ten Öffent­lich­keits­ar­beit für den Natur­schutz Ver­ständ­nis wecken und Akzep­tanz schaf­fen. Sie warb bei ihren Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen dafür, die Gebiets­be­treu­er zu unter­stüt­zen, indem dem Baye­ri­schen Natur­schutz­fonds die not­wen­di­gen Mit­tel auch wei­ter­hin zur Ver­fü­gung gestellt wür­den. „Es wäre außer­dem anstre­bens­wert, für mehr Sicher­heit in der Kon­ti­nui­tät zu sor­gen, indem die För­der­pe­ri­ode nicht mehr nur auf 3 Jah­re beschränkt wird. So könn­ten wir den Gebiets­be­treu­ern und den Trä­gern mehr Pla­nungs­si­cher­heit geben,“ so Gote weiter.

In Ver­tre­tung der lei­der erkrank­ten Staats­mi­ni­ste­rin für Umwelt und Ver­brau­cher­schutz, Ulri­ke Scharf, eröff­ne­te die Staat­mi­ni­ste­rin für Gesund­heit und Pfle­ge, Mela­nie Huml, die Ver­an­stal­tung. Auch von Ihrer Sei­te kam viel Aner­ken­nung für die Arbeit der Gebiets­be­treu­er. „Dies ist eine wich­ti­ge Auf­ga­be für unser Land, die sie wahr­neh­men und den Natur­schutz zu den Men­schen brin­gen,“ so Huml. Bay­ern sei ein Eldo­ra­do der Viel­falt: vom All­gäu bis zur Rhön, vom Chiem­see bis ins Fich­tel­ge­bir­ge; land­schaft­li­che Schön­heit, gro­ßer Natur­reich­tum und ein­ma­li­ge Arten­viel­falt, die auch dem Mensch viel brin­ge. Unse­re Natur sei unter ande­rem so schön, weil vie­le enga­gier­te Men­schen, wie die Gebiets­be­treu­er Bay­erns, es sich zur Auf­ga­be gemacht hät­ten, für die Natur­viel­falt ein­zu­tre­ten. 42 Gebiets­be­treu­er betreu­en 37 öko­lo­gisch beson­ders sen­si­ble Gebie­te, das ist fast ein Vier­tel Bay­erns. Ihre Auf­ga­ben sei­en dabei so viel­fäl­tig wie die Gebie­te selbst.

Für die Staats­mi­ni­ste­rin sind die Gebiets­be­treu­er wah­re All­roun­der: Ran­ger, Päd­ago­gen, Diplo­ma­ten und Kon­flikt­ma­na­ger. „Sie bewah­ren die baye­ri­sche Natur und ver­bes­sern die Über­le­bens­chan­cen für bedroh­te Arten. Damit brin­gen sie die Umset­zung der Baye­ri­schen Bio­di­ver­si­täts­stra­te­gie vor­an und for­cie­ren eine nach­hal­ti­ge Natur­ent­wick­lung“, zeig­te sie sich überzeugt.

Sie rief dazu auf, die Anzahl der Gebie­te auf 50 zu erhö­hen, denn es gäbe in Bay­ern noch vie­le wert­vol­le Land­schaf­ten, die eine Gebiets­be­treu­ung ver­dient hät­ten. Auch sie warb dafür, dafür zu sor­gen, dass die För­der­pe­ri­oden län­ger wer­den, um die kon­ti­nu­ier­li­che Arbeit der Gebiets­be­treu­er zu gewähr­lei­sten. Der Vor­stand des Natur­schutz­fonds, Georg Schlapp, bedank­te sich für die posi­ti­ven Signa­le und lud die Abge­ord­ne­ten herz­lich ein, sich durch per­sön­li­che Gesprä­che über die Arbeit vor Ort zu infor­mie­ren und auch die mit­ge­brach­ten Köst­lich­kei­ten aus den Gebie­ten zu probieren.
Davon mach­ten die Mit­glie­der des Baye­ri­schen Land­ta­ges auch regen Gebrauch.

„Alle anwe­sen­den ober­frän­ki­schen Abge­ord­ne­ten haben sich aus­gie­big mit uns unter­hal­ten“, freut sich Gebiets­be­treu­er Andre­as Nied­ling aus dem Land­kreis Forch­heim, der unter Trä­ger­schaft des Land­schafts­pfle­ge­ver­ban­des Forch­heim Tei­le der Frän­ki­schen Schweiz betreut. Und alle hät­ten die posi­ti­ven Signa­le bestä­tigt, die schon in den Begrü­ßungs­re­den ange­klun­gen sei­en. „Wir freu­en uns, dass unse­re Arbeit, in die wir viel Herz­blut stecken, auch bei den Ent­schei­dungs­trä­gern hier im Land­tag einen guten Ein­druck hin­ter­lässt. So kön­nen wir uns dar­auf freu­en, auch wei­ter­hin ‚Natur­schutz für dich. Vor Ort‘ machen zu kön­nen“, bringt er das Mot­to noch­mal auf den Punkt.