Leser­brief zur Sit­zung des Stadt­ra­tes Eber­mann­stadt am 08.11.2017

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„EBS! Aha!“

Mit die­sem Ruf hat am 11.11. die Faschings­sai­son in Eber­mann­stadt begonnen.

Ob es die­ses Jahr ein fröh­li­cher Ruf wird, sei dahin­ge­stellt, denn ein paar Tage vor­her hat dies Stadt­rats­sit­zung wie­der ein­mal gezeigt, dass man eher ver­bit­tert fra­gen muss: „Aha! Wel­che Vor­stel­lung wur­de denn da wie­der gegeben?“

Gewähl­te Stadt­rä­te wie Chri­sti­an Spon­sel, Klaus Neu­ner und 2. BM Seba­sti­an Götz zwei­feln wie üblich die recht­li­chen Vor­ga­ben zur Bau­leit­pla­nung an. Gel­ten­de Recht­spre­chun­gen, Gut­ach­ten und Stel­lung­nah­men von Exper­ten wer­den sprich­wört­lich igno­riert und dabei Bür­ge­rin­nen und Bür­ger „zum Nar­ren gehalten“ .

Im März 2017, als die Regie­rung und die Städ­te­bau­ex­per­ten sich für die Erwei­te­rung des zen­trums­na­hen Stand­or­tes von Aldi und Rewe aus­spra­chen, stimm­te Klaus Neu­ner dage­gen. In der letz­ten Sit­zung sprach er auf ein­mal von einer – Zitat: „Ein­kaufs­oa­se“ – am Obe­ren Tor. Zukünf­ti­ge Bewoh­ner eines Bau­ge­bie­tes Ehr­lich könn­ten die­se Oase opti­mal und fuß­läu­fig errei­chen. In die­sel­be Ker­be schlug Stadt­rat Chri­sti­an Spon­sel, der tat­säch­lich behaup­te­te, vor­han­de­ne Bau­lücken im Stadt­ge­biet sei­en doch gar nicht schlecht, weil man die­se zu Blüh­wie­sen!! umfunk­tio­nie­ren könn­te, um damit die Natur zu schüt­zen. Gleich­zei­tig ist er aber bereit, das besag­te Gebiet Ehr­lich, das am wei­te­sten von den der­zeit vor­han­de­nen Bau­mög­lich­kei­ten ent­fernt liegt, groß­räu­mig und so schnell wie mög­lich mit Bag­gern und Bull­do­zern zu bear­bei­ten und mit Stra­ßen zu durch­zie­hen. Fehlt zum Schluss noch der 2. Bür­ger­mei­ster Seba­sti­an Götz, der behaup­tet die Bau­lücken im Umland wären „nicht so groß“. Wer natür­lich bei ISEK-Bege­hun­gen und ‑Bespre­chun­gen, Bau­land­klau­su­ren… durch Abwe­sen­heit glänzt und trotz aller weit­rei­chen­den Infor­ma­tio­nen immer noch nicht mit­be­kom­men hat, dass es in der Stadt und im Umland ein gro­ßes Bau­land­po­ten­ti­al gibt, der kann kei­ne zukunfts­wei­sen­den Ent­schei­dun­gen zum Woh­le der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger tref­fen. Dies ist aber die Pflicht aller Stadt­rä­te, ob von Umland oder Stadt.

Die durch­sich­ti­gen Manö­ver zum Ver­schlep­pen der Ent­schei­dun­gen wie das Drän­gen auf das sofor­ti­gen Anpacken des Ehr­lich-Gebie­tes ken­nen inzwi­schen alle Bür­ger. Die „Gefäl­lig­keits­keits­grup­pe“ im Stadt­rat wie ihr Freun­des­kreis wird nie­mals eine ande­re Linie fah­ren. Ob Land­rats­amt, Regie­rung, Staats­mi­ni­ste­ri­um, Rechts­an­walt oder Bera­ter der Stadt – kei­ner wird von die­sen jemals akzep­tiert wer­den. Die Mehr­heit der Bür­ger Eber­mann­stadts aber hat die­se Art Fasching EHR­LICH satt! Lasst uns zusam­men­hel­fen, dass der recht­lich vor­ge­ge­be­ne Weg wei­ter­hin ein­ge­hal­ten wird. Nur Gerad­li­nig­keit und in die­ser schwie­ri­gen Situa­ti­on auch Durch­hal­te­ver­mö­gen füh­ren zu einem guten Ende.

Gabrie­le Thiem
Bres­lau­er Str. 9
91320 Ebermannstadt