Akti­on „Gim­me Moor“: Baden für den Hauptsmoorwald

"Gimme Moor". Foto: Bernd Zwönitzer, www.photographie-zwoenitzer.de

„Gim­me Moor“. Foto: Bernd Zwö­nit­zer, www​.pho​to​gra​phie​-zwoe​nit​zer​.de

Am Sams­tag, 11. Novem­ber stie­gen bei nass­kal­tem Schmud­del­wet­ter um 5 vor 12 muti­ge Frei­wil­li­ge in ein Moor­bad, um für den Schutz des Haupt­moor­wal­des zu demon­strie­ren. Zeit­gleich zur Welt­kli­ma­kon­fe­renz in Bonn woll­ten sie damit zei­gen, dass ange­sichts der Dra­ma­tik des Kli­ma­wan­dels kei­ne wei­te­re Zer­stö­rung von Wäl­dern und Moo­ren gedul­det wer­den kann.

„Glo­bal wer­den groß­flä­chig Regen­wäl­der zer­stört. Das setzt immense Men­gen an kli­ma­schäd­li­chem CO2 frei. Doch wir kön­nen nicht nur in den Süden schau­en, wir müs­sen hier vor Ort unse­re Wäl­der und Moo­re erhal­ten und mit dem Kli­ma­schutz vor­an­ge­hen“ so Diet­mar Schnei­der von der Bam­ber­ger Green­peace Grup­pe. Vor Ort müs­se des­halb die wei­te­re Zer­stö­rung des Haupt­moor­wal­des auf­ge­hal­ten wer­den. Kon­kret neh­men die Unter­stüt­zer der Bade­ak­ti­on – BUND Natur­schutz, Green­peace, vcd, chan­ge e.V., Gar­ten­stadt­in­itia­ti­ve und Natur­for­schen­de Gesell­schaft – Bezug auf den geplan­ten Neu­bau der Ver­kehrs­po­li­zei und das von der Stadt anvi­sier­te Indu­strie­ge­biet an der Geisfel­der Straße.

Die Wald­schüt­zer hat­ten ihre Moor­ba­de­stel­le genau da ein­ge­rich­tet, wo für den Neu­bau der Ver­kehrs­po­li­zei 2 Hekt­ar intak­te Wald­flä­che zer­stört wer­den sol­len. Dort an der Ecke Armee- und Moos­stra­ße nut­zen die mei­sten Spa­zier­gän­ger, Jog­ger, Rei­ter und Rad­fah­rer den Ein­gang zum Haupts­moor­wald als Nah­erho­lungs­ge­biet. In einem Brief an den baye­ri­schen Innen­mi­ni­ster Her­mann for­dert der BUND Natur­schutz, einen alter­na­ti­ven Stand­ort zu suchen. „Die Umset­zung der Rodungs­plä­ne im Haupts­moor­wald für den Neu­bau eines Gebäu­des der Ver­kehrs­po­li­zei-Inspek­ti­on wäre ein ekla­tan­ter Ver­stoß gegen Vor­ga­ben des Frei­staa­tes Bay­ern in den Berei­chen Natur­schutz, Kli­ma­schutz und Boden­schutz. Sie wür­de die Qua­li­tät eines sehr bedeut­sa­men Erho­lungs­raums für die Bam­ber­ger Bevöl­ke­rung erheb­lich min­dern. Die Glaub­wür­dig­keit der poli­tisch Ver­ant­wort­li­chen steht auf dem Spiel, wenn baye­ri­sche Ent­wick­lungs­zie­le durch eine baye­ri­sche Behör­de der­art miss­ach­tet wer­den“ zitiert Heinz Jung, der Vor­sit­zen­de des BUND Natur­schutz Bam­berg, aus dem Schreiben.

Einen noch grö­ße­ren Ein­griff plant die Stadt Bam­berg mit dem Indu­strie- und Gewer­be­ge­biet Geisfel­der Stra­ße. Seit Mona­ten sind die Plä­ne, dass hier ca. 45 Hekt­ar Wald gero­det wer­den sol­len, öffent­lich, doch die Bür­ger­be­tei­li­gung lässt immer noch auf sich war­ten. Dass die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger bereit sind, sich mit vol­lem Kör­per­ein­satz für den Schutz des Haupt­moor­wal­des zu enga­gie­ren, hat die Akti­on „gim­me Moor“ jedoch bereits ein­drucks­voll bewiesen.