Justiz­mi­ni­ster Baus­back weiht zusam­men mit Gesund­heits­mi­ni­ste­rin Huml neue Räu­me der Zen­tral­stel­le Cyber­crime Bay­ern in Bam­berg ein

Symbolbild Polizei

Huml: „Wei­te­re wesent­li­che Stär­kung des Justiz­stand­orts Bamberg!“

Bay­erns Justiz­mi­ni­ster Prof. Dr. Win­fried Baus­back weiht zusam­men mit Gesund­heits­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml die neu­en Räum­lich­kei­ten der Zen­tral­stel­le Cyber­crime Bay­ern auf dem Are­al der Lag­ar­de-Kaser­ne in Bam­berg ein. Baus­back in sei­ner Fest­re­de: „Mit mehr Per­so­nal und hoch­mo­der­nen Arbeits­plät­zen haben wir in Bam­berg nicht nur die der­zeit bun­des­weit größ­te staats­an­walt­schaft­li­che Spe­zi­al­ein­heit zur Bekämp­fung von Cyber­kri­mi­na­li­tät. Ent­schei­dend ist: Wir sor­gen damit für eine noch höhe­re Schlag­kraft im Kampf gegen Cyber­crime! Und das ist auch ganz zen­tral, denn: Die­ser Kri­mi­na­li­täts­be­reich ist für unse­re Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den eine der größ­ten Her­aus­for­de­run­gen unse­rer Zeit. Mit der ver­stärk­ten Zen­tral­stel­le geben wir die rich­ti­ge Ant­wort auf ille­ga­le Geschäf­te im Dark­net, Hacker­an­grif­fe und Fake-Shops!“

Bay­erns Gesund­heits­mi­ni­ste­rin Huml ergänzt: „Die Ansie­de­lung der Zen­tral­stel­le Cyber­crime Bay­ern lei­stet nicht nur einen wesent­li­chen Bei­trag zur Stär­kung des Justiz­stand­orts Bam­berg. Sie passt auch her­vor­ra­gend in das Kon­zept des neu­en urba­nen Stadt­vier­tels, in dem man sehr gut leben und arbei­ten kann. Dafür habe ich mich von Anfang an eingesetzt.“

Mit einem phy­si­ka­lisch vom nor­ma­len Behör­den­netz getrenn­ten lei­stungs­fä­hi­gen Netz­werk wur­den die tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten für erfolg­rei­che Ermitt­lun­gen im Inter­net erwei­tert. Ins­ge­samt wur­den im Rah­men der Sanie­rungs- und Umbau­maß­nah­men 16 km Daten­ka­bel ver­legt. Baus­back: „Die Zen­tral­stel­le ist so nun räum­lich und tech­nisch noch bes­ser auf­ge­stellt und kann mit Hackern und ande­ren Cyber­kri­mi­nel­len auch tech­nisch mühe­los Schritt hal­ten. Es war ein Glücks­fall, dass bei der Sanie­rung die spe­zi­el­len tech­ni­schen und bau­li­chen Anfor­de­run­gen der Justiz von Anfang an berück­sich­tigt wurden.“

Auch in per­so­nel­ler Hin­sicht wur­de und wird die Zen­tral­stel­le in die­sem und im näch­sten Jahr noch ein­mal um ins­ge­samt 24 Stel­len ver­stärkt. Dar­un­ter befin­den sich nicht nur Staats­an­wäl­te, son­dern erst­mals auch IT-Foren­si­ker. Baus­back: „Wie in kaum einem ande­ren Delikts­be­reich brau­chen unse­re Staats­an­wäl­te unmit­tel­bar tech­ni­sche Unter­stüt­zung, um den häu­fig ver­bor­ge­nen Struk­tu­ren der Cyber­kri­mi­na­li­tät auf die Spur zu kom­men. Dazu lei­sten die IT-Foren­si­ker einen ganz wich­ti­gen Beitrag!“

Abschlie­ßend spricht Bay­erns Justiz­mi­ni­ster allen Betei­lig­ten sei­nen Dank aus: „Der Stadt Bam­berg und der Stadt­bau GmbH Bam­berg dan­ke ich für die opti­ma­le Zusam­men­ar­beit bei der Bereit­stel­lung und Sanie­rung der neu­en Räum­lich­kei­ten sowie allen Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter der Zen­tral­stel­le für ihren groß­ar­ti­gen Ein­satz für Recht und Sicher­heit in der vir­tu­el­len Welt. Sie tra­gen wesent­lich dazu bei, staat­li­che und kom­mu­na­le Ein­rich­tun­gen sowie jeden ein­zel­nen Bür­ger auch im Cyber­space effek­tiv zu schützen.“

Hin­ter­grund:

Die Zen­tral­stel­le Cyber­crime Bay­ern (ZCB) wur­de am 1. Janu­ar 2015 gegrün­det. Sie ist bei der Gene­ral­staats­an­walt­schaft Bam­berg ein­ge­rich­tet. Die Zen­tral­stel­le ist bay­ern­weit zustän­dig für die Bear­bei­tung her­aus­ge­ho­be­ner Ermitt­lungs­ver­fah­ren im Bereich der Cyber­kri­mi­na­li­tät, also bei Delik­ten, bei denen die Com­pu­ter- und Infor­ma­ti­ons­tech­nik als Tat­mit­tel oder Tat­ob­jekt ver­wen­det wer­den. Neben Cyber­at­tacken mit Schad­soft­ware befas­sen sich die Ermitt­ler ins­be­son­de­re mit ille­ga­len Geschäf­te im Dark­net, wie zum Bei­spiel Kin­der­por­no­gra­phie oder Waf­fen­han­del, betrü­ge­ri­schen Fake-Shops oder geziel­ten Cyber­an­grif­fen auf kri­ti­sche Infrastrukturen.

Neben ihrer Ermitt­lungs­tä­tig­keit fun­giert die ZCB als zen­tra­le Ansprech­part­ne­rin für die ört­li­chen Staats­an­walt­schaf­ten und arbei­tet eng mit den Spe­zia­li­sten der Poli­zei und den Staats­an­walt­schaf­ten ande­rer Län­der zusam­men. Wur­den im ersten Jahr ihres Bestehens 502 Ermitt­lungs­ver­fah­ren ein­ge­lei­tet, waren es im Jahr 2016 schon 1.545. 2017 hat die ZCB rund zwei Mona­te vor Jah­res­en­de bereits 1.463 Ver­fah­ren erfasst. Zum 1. Okto­ber 2017 hat die ZCB ihre neu­en Räum­lich­kei­ten auf dem Are­al der Lag­ar­de-Kaser­ne in Bam­berg bezogen.