Kir­chen­ge­mein­de St. Johan­nis fei­er­te den ersten demenz­sen­si­blen Got­tes­dienst in Forchheim

Symbolbild Religion
Das Vorbereitungsteam von links: Diakonin Beate Wagner und Pfarrer Enno Weidt von der Gemeinde St. Johannis mit Diakon Manfred Riedel von der Diakonie Neuendettelsau.

Das Vor­be­rei­tungs­team von links: Dia­ko­nin Bea­te Wag­ner und Pfar­rer Enno Weidt von der Gemein­de St. Johan­nis mit Dia­kon Man­fred Rie­del von der Dia­ko­nie Neuendettelsau.

Im Ver­trau­ten zuhau­se sein

Die Kir­chen­ge­mein­de St. Johan­nis fei­er­te in Zusam­men­ar­beit mit dem Kom­pe­tenz­zen­trum Demenz den ersten „demenz­sen­si­blen“ Got­tes­dienst in Forch­heim. Ein­ge­la­den waren neben der Kern­ge­mein­de beson­ders Men­schen mit Demenz und ihre Angehörigen.

Dem für die sozia­le Betreu­ung ver­ant­wort­li­chen Sozi­al­päd­ago­gen am Kom­pe­tenz­zen­trum, Veit Har­nisch, war es gelun­gen, zahl­rei­che Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner des Kom­pe­tenz­zen­trums zu die­sem Sonn­tags­got­tes­dienst mit­ten in der Gemein­de ein­zu­la­den. „Ich freue mich, dass ich heu­te in der Kir­che bin. Hier wur­de ich kon­fir­miert und getraut“, sag­te ein älte­rer Herr im Roll­stuhl, der den Got­tes­dienst zusam­men mit sei­nen Mit­be­woh­ne­rin­nen aus dem Kom­pe­tenz­zen­trum Demenz besuchte.

Für die Kir­chen­ge­mein­de war es eine Pre­miè­re: ein „demenz­sen­si­bler“ Got­tes­dienst, der als Ziel­grup­pe auch und beson­ders Men­schen mit Demenz und ihre Ange­hö­ri­gen in den Blick nahm. „Ein demenz­sen­si­bler Got­tes­dienst soll­te ent­spre­chend dem ganz nor­ma­len Gemein­de­got­tes­dienst am Sonn­tag­mor­gen sein“, beton­te Pfar­rer Enno Weidt. Wich­tig war dem Vor­be­rei­tungs­team, dass auch ver­trau­te Per­so­nen am Got­tes­dienst mit­wirk­ten. So über­nahm Sozi­al­päd­ago­ge Veit Har­nisch die Lesung und Dia­kon Man­fred Rie­del betei­lig­te sich an der Pre­digt. In die­ser mach­ten Rie­del und Dia­ko­nin Bea­te Wag­ner in einem anschau­li­chen Dia­log den Men­schen Mut und erin­ner­ten an Got­tes Treue zu sei­ner Schöp­fung und beson­ders zu sei­nen Men­schen. Vie­le Besu­cher wür­dig­ten anschlie­ßend nicht nur, dass Bewoh­ner aus Senio­ren­ein­rich­tun­gen als Teil der Gemein­de mit ande­ren Besu­chern zusam­men Got­tes­dienst fei­er­ten, son­dern auch das gelun­ge­ne Mit­ein­an­der des Kom­pe­tenz­zen­trums der Dia­ko­nie Neu­en­det­tels­au und der Kir­chen­ge­mein­de St. Johannis.

„Unse­ren Bewoh­nern hat es gut getan ein­mal Got­tes­dienst in Mit­ten der Gemein­de zu fei­ern. Wir wur­den mit offe­nen Armen emp­fan­gen. Auch der Kir­chen­kaf­fee im Anschluss hat den Bewoh­nern so man­che Gesprä­che ermög­licht. Teil der Gemein­de zu sein ist sehr wich­tig, gera­de für unse­re Bewoh­ner!“ war das Fazit von Ein­rich­tungs­lei­ter Johan­nes Kraus. „Wenn Men­schen mit Ein­schrän­kun­gen als ganz nor­ma­ler Bestand­teil unse­rer Kir­che gese­hen wer­den, haben wir unser Ziel erreicht“, waren sich die Betei­lig­ten und Ver­ant­wort­li­chen einig.