„Kommunales Energiemanagement an der Berufsschule 1“ in Bamberg

Symbolbild Bildung
Hausmeister Fritz Hahn und Michael Reinfelder an der Steuerung der neuen Lüftungsanlage. Foto: RWB

Hausmeister Fritz Hahn und Michael Reinfelder an der Steuerung der neuen Lüftungsanlage. Foto: RWB

Der Zweckverband Berufsschulen verschafft sich mit dem Projekt KEM einen Überblick über die Energieverbräuche der Liegenschaften der Staatlichen Berufsschule 1

Seit Juli 2016 führen die Regionalwerke in den Liegenschaften der Staatlichen Berufsschule 1 in der Ohmstraße ein Kommunales Energiemanagement (KEM) durch. Der 1987 erbaute Gebäudekomplex umfasst mit ca. 80 Klassen, Fachklassen, Werkstätten, Sozialtrakt, Verwaltungsbereich, Aula und der dazugehörende Dreifachsporthalle eine beheizte Bruttogrundfläche von knapp 18.000 Quadratmeter. Das Energiecontrolling wird mit Hilfe von Datenloggern für Strom-, Gas-, Wärme- und Wasserzähler durchgeführt; diese erfassen die Energiedaten im Viertelstundentakt und übermitteln die Daten automatisch auf einen Datenserver. Die Auswertung erfolgt mit Hilfe einer speziellen Facility Management Software.

Bereits im ersten Halbjahr des Jahres 2016 hat der Zweckverband Berufsschulen in die Modernisierung der Gasheizzentrale unter Federführung der Regionalwerke investiert und einen hocheffizienten Gasbrennwertkessel und Pumptechnik installiert. Das Kommunale Energiemanagement belegt nun, dass die prognostizierte Energieeinsparung von 15 % noch übertroffen wird. Vergleicht man den Wärmeverbrauch der Gesamtliegenschaft der Quartale I bis III 2016 mit den witterungsbereinigten Vergleichszahlen des Jahres 2017, so liegt eine Gesamteinsparung von knapp 20 % vor. Das entspricht einer Einsparung von 13.840 m³ Gas bzw. eine CO2 Einsparung von ca. 27.680 kg pro Jahr.

Auch beim Stromverbrauch macht sich die Investition in die hocheffiziente Pumptechnik bezahlt. Hier beträgt die Einsparung beim Vergleich des Stromverbrauches der Quartale I bis III 2016 mit den Vergleichszahlen des Jahres 2017 noch immerhin 8 %. Das entspricht ca. 20.610 kWh bzw. 10.861 kg CO2 pro Jahr.

Mit der Sanierung der Lüftungsanlage in der Dreifachsporthalle in den Sommermonaten hat der Zweckverband einen weiteren wichtigen Schritt zur Verbesserung der Energieeffizienz unternommen. Die Neuplanung des Lüftungskonzeptes durch die Regionalwerke wurde erforderlich, da aufgrund unterschiedlicher Anforderungen an das Lüftungssystem für die Bereiche Sporthalle und Nebenräume zwei unabhängig agierende Lüftungsgeräte notwendig sind, um eine optimale Betriebsweise zu ermöglichen. So wurde die Förderleistung der bestehenden Hallenlüftung von 20.000 m³/h auf 12.000 m³/h reduziert und zusätzlich hocheffiziente, regelbare Lüftermotoren installiert. Die Betriebsweise der Hallenlüftung erfolgt zukünftig im Mischluftbetrieb abhängig von der CO2 Belastung und der relativen Luftfeuchte zwischen 10 % und 100 % Außenluftanteil. Zusätzlich wird die Hallenlüftung statt wie bisher über Wochenprogramm zukünftig über Präsenzmelder freigegeben, dies soll Betriebszeiten reduzieren.

Die neue Lüftungsanlage mit 6.500 m³/h für die Nebenräume entspricht den derzeit höchsten Anforderungen an die Energieeffizienz und Wärmerückgewinnungsrate. Das Lüftungsgerät wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit mit 35 % der förderfähigen Kosten gefördert. Die Einsparungen dieser Sanierungsmaßnahmen werden nach der kommenden Heizperiode im Rahmen des KEM qualifiziert bewertet.

Auch für das Jahr 2018 plant der Zweckverband zusammen mit den Regionalwerken mit der Sanierung der Warmwasserbereitung eine weitere wichtige Maßnahme zur Effizienzsteigerung des Heizungssystems. Ein Förderbescheid des Bundes in Höhe von 40 % der förderfähigen Kosten liegt bereits vor.

Mit der kontinuierlichen Umsetzung von Energiesparmaßnahmen leisten der Landkreis und die Stadt Bamberg einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Ziele der gemeinsamen Klimaallianz. Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) fördert das Energiemanagement mit bis zu 40 % der zuwendungsfähigen Aufwendungen.