Neu: Stif­tungs­pro­fes­sur für das Recht der Fami­li­en­un­ter­neh­men an der Uni­ver­si­tät Bayreuth

Symbolbild Bildung

Mit Unter­stüt­zung der Stif­tung Fami­li­en­un­ter­neh­men wird es an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth künf­tig eine Pro­fes­sur für das Recht der Fami­li­en­un­ter­neh­men geben. Jetzt wur­de der ent­spre­chen­de Ver­trag mit der Stif­tung unter­zeich­net, der dem zustän­di­gen Mini­ste­ri­um zur Geneh­mi­gung vor­liegt. Die wis­sen­schaft­li­che Kom­pe­tenz im Bereich Fami­li­en­un­ter­neh­men an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth wird dadurch wei­ter gestärkt.

Fami­li­en­un­ter­neh­men sind die vor­herr­schen­de Unter­neh­mens­form und haben eine enor­me volks­wirt­schaft­li­che Bedeu­tung. Sie lei­sten einen wesent­li­chen Bei­trag bei der Schaf­fung und dem Erhalt von Arbeits­plät­zen sowie zur Aus­bil­dung. Die­se Unter­neh­mens­form wur­de jedoch in der aka­de­mi­schen For­schung und Leh­re nicht hin­rei­chend berück­sich­tigt. Auf­grund der engen Ver­bin­dung der Eigen­tü­mer unter­ein­an­der ent­ste­hen spe­zi­fi­sche Eigen­hei­ten, Dyna­mi­ken und Pro­ble­me, die sich auf das Unter­neh­men aus­wir­ken kön­nen. Die Ver­bin­dung die­ser bei­den Orga­ni­sa­ti­ons­for­men – Fami­lie und Unter­neh­men – führt zu ein­zig­ar­ti­gen juri­sti­schen Fra­ge­stel­lun­gen, die noch nicht beant­wor­tet sind. „Es besteht somit erheb­li­cher For­schungs­be­darf“, sagt Prof. Rai­ner Kirch­dör­fer, Vor­stand der Stif­tung Fami­li­en­un­ter­neh­men. „Eine zeit­lich befri­ste­te Pro­fes­sur für das Recht der Fami­li­en­un­ter­neh­men an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth soll die­sem Defi­zit gezielt ent­ge­gen wirken.“

„Hier herr­schen beste Vor­aus­set­zun­gen dafür“, sagt Prof. Dr. Kay Wind­thorst, Inha­ber des Lehr­stuhls für Öffent­li­ches Recht, Rechts­dog­ma­tik und Rechts­di­dak­tik in Bay­reuth und Direk­tor der For­schungs­stel­le für Fami­li­en­un­ter­neh­men der Uni­ver­si­tät Bay­reuth (FoFa­mU). „Die FoFa­mU besteht bereits seit über sechs Jah­ren und erforscht die recht­li­chen und wirt­schaft­li­chen Bedin­gun­gen von Fami­li­en­un­ter­neh­men in Deutsch­land sowie im euro­päi­schen und außer­eu­ro­päi­schen Aus­land. Sie för­dert zugleich die inter­dis­zi­pli­nä­re Zusam­men­ar­beit und den Dia­log zwi­schen Wis­sen­schaft und Pra­xis bei Unter­neh­mens­recht und ‑füh­rung“, erläu­tert Wind­thorst. Dar­über hin­aus ist das For­schungs- und Lehr­feld der neu­en Stif­tungs­pro­fes­sur Quer­schnitts­ma­te­rie von Wirt­schaft und Recht, für das die Rechts- und Wirt­schafts­wis­sen­schaft­li­che Fakul­tät der Uni­ver­si­tät Bay­reuth struk­tu­rell beson­ders geeig­net ist. „Schließ­lich“, so Wind­thorst, „wid­men wir uns auf dem inter- und intra­dis­zi­pli­nä­ren Pro­fil­feld Gover­nan­ce and Respon­si­bi­li­ty fach­be­reichs­über­grei­fend dem The­ma ‚Fami­li­en­un­ter­neh­men und Mit­tel­stand‘“. Uni­ver­si­täts­prä­si­dent Prof. Dr. Ste­fan Leib­le dankt der Stif­tung für die Finan­zie­rung und betont: „Der spe­zi­fi­sche Cha­rak­ter der Uni­ver­si­tät Bay­reuth, trans­dis­zi­pli­när zu for­schen und zu leh­ren, Fra­gen der Zeit zu beant­wor­ten und Unter­neh­mens­part­nern in der Regi­on und dar­über hin­aus unter­stüt­zend zur Sei­te zu ste­hen, all das prä­de­sti­niert uns für die Ein­rich­tung einer sol­chen Professur.“

Die Stif­tung Fami­li­en­un­ter­neh­men ver­folgt aus­schließ­lich und unmit­tel­bar gemein­nüt­zi­ge Zie­le. Zweck der Stif­tung ist die För­de­rung, Infor­ma­ti­on, Bil­dung und Erzie­hung sowie der wis­sen­schaft­li­che Erfah­rungs­aus­tausch auf dem Gebiet des Fami­li­en­un­ter­neh­mer­tums in Euro­pa. Ihre wesent­li­chen Zie­le sind die ange­mes­se­ne öffent­li­che Wahr­neh­mung der Fami­li­en­un­ter­neh­men, die poli­ti­sche Aner­ken­nung der Inter­es­sen der Fami­li­en­un­ter­neh­men und der Erfah­rungs­aus­tausch von Unter­neh­mer zu Unter­neh­mer sowie mit Ver­tre­tern aus Wis­sen­schaft, Medi­en und Poli­tik. Die Stif­tung Fami­li­en­un­ter­neh­men wird die Pro­fes­sur in den kom­men­den sechs Jah­ren kofi­nan­zie­ren. Nach der anschlie­ßen­den Eva­lu­ie­rung soll über eine even­tu­el­le wei­te­re Finan­zie­rung ent­schie­den werden.