Stadt und Land­kreis Bam­berg ver­bes­sern Integrationsförderung

Stadt und Land­kreis Bam­berg neh­men als aus­ge­wähl­te Kom­mu­nen am Modell­pro­jekt „Regio­na­le Koor­di­nie­rung der Inte­gra­ti­ons­för­de­rung“ teil. Das gemein­sa­me Pro­jekt des Bun­des­amts für Migra­ti­on und Flücht­lin­ge (BAMF) und der Regio­nal­di­rek­ti­on Bay­ern der Bun­des­agen­tur für Arbeit (BA) wird an fünf Modell­stand­or­ten in Bay­ern durchgeführt.

Damit (Neu-)Zugewanderte im Inte­gra­ti­ons­pro­zess zeit­nah und pass­ge­nau ver­sorgt wer­den kön­nen, bedarf es der effi­zi­en­ten Ver­knüp­fung und Koor­di­nie­rung von Ange­bo­ten zum Sprach­er­werb und zur Arbeits­markt­in­te­gra­ti­on. För­der­lich sind hier­für ver­bind­lich abge­stimm­te Pro­zes­se und Zustän­dig­kei­ten in einem Zusam­men­spiel von Bund, Land, Kom­mu­nen und Arbeits­ver­wal­tung. Die­se Her­aus­for­de­rung wol­len Stadt und Land­kreis Bam­berg nun gemein­sam mit der Arbeits­agen­tur angehen.

Ziel ist es, die regio­na­le Koor­di­nie­rung zwi­schen Bund, Land und Kom­mu­nen sowie den zivil­ge­sell­schaft­li­chen Akteu­ren bei der För­de­rung der Inte­gra­ti­on vor Ort zu ver­bes­sern und an die aktu­el­len Her­aus­for­de­run­gen anzupassen.

Teil­neh­mer sind neben Stadt und Land­kreis Bam­berg, die Land­krei­se Mühl­dorf am Inn, Wei­ßen­burg-Gun­zen­hau­sen, Ost­all­gäu sowie Stadt und Land­kreis Pas­sau. Auf­ge­baut wer­den soll auf bereits exi­stie­ren­de erfolg­rei­che Maß­nah­men zum grund­le­gen­den Sprach­er­werb und zur berufs­be­zo­ge­nen und arbeits­markt­li­chen Inte­gra­ti­on. Den kom­mu­na­len Ver­wal­tun­gen kommt dabei eine Schlüs­sel­funk­ti­on für die Koor­di­na­ti­on vor Ort zu. Im Rah­men des Modell­pro­jekts soll unter­sucht wer­den, wie die­se bes­ser auf­ein­an­der abge­stimmt und ver­netzt wer­den können.

Ent­stan­den ist das Modell­vor­ha­ben im Rah­men der Koor­di­nie­rungs­run­de „Inte­gra­ti­on in Bay­ern“, die seit Novem­ber 2016 regel­mä­ßig unter Feder­füh­rung der Baye­ri­schen Inte­gra­ti­ons­mi­ni­ste­rin Emi­lia Mül­ler tagt. Zur Auf­takt­ver­an­stal­tung kam Staats­mi­ni­ste­rin Mül­ler nach Nürn­berg, um gemein­sam mit der Prä­si­den­tin des BAMF, Jut­ta Cordt, und dem Geschäfts­füh­rer Ope­ra­tiv der Regio­nal­di­rek­ti­on Bay­ern der BA, Klaus Bei­er, den Start­schuss zu geben.

„Mit dem Modell­pro­jekt ‚Regio­na­le Koor­di­nie­rung‘ brin­gen wir die Inte­gra­ti­on in Bay­ern wie­der ein Stück vor­an. Im Rah­men des Pro­jekts stim­men wir die vie­len Ange­bo­te zur Inte­gra­ti­on, die es vor Ort gibt, opti­mal auf­ein­an­der ab. So ver­mei­den wir über­flüs­si­ge Über­schnei­dun­gen und kön­nen Inte­gra­ti­ons­maß­nah­men künf­tig noch pass­ge­nau­er anbie­ten. Unser Haupt­au­gen­merk liegt dabei auf dem Sprach­er­werb und der Arbeits­markt­in­te­gra­ti­on, zwei der wich­tig­sten Schlüs­sel für gelin­gen­de Inte­gra­ti­on. Das Modell­pro­jekt ist ein wei­te­rer Bau­stein unse­rer baye­ri­schen Inte­gra­ti­ons­po­li­tik“, erklärt Bay­erns Inte­gra­ti­ons­mi­ni­ste­rin Emi­lia Müller.

Jut­ta Cordt, Prä­si­den­tin des Bun­des­am­tes für Migra­ti­on und Flücht­lin­ge, ergänzt: „Die För­de­rung von Sprach­er­werb und die Ver­mitt­lung kul­tu­rel­ler Wer­te sind zwei zen­tra­le Ele­men­te der Inte­gra­ti­ons­ar­beit des BAMF. Dar­über hin­aus enga­gie­ren sich in der Inte­gra­ti­ons­ar­beit in Bay­ern der Frei­staat, die Regio­nal­di­rek­ti­on der Bun­des­agen­tur für Arbeit, die Kom­mu­nen und zivil­ge­sell­schaft­li­che Akteu­re. Daher freue ich mich, dass es gelun­gen ist, das Modell­pro­jekt in Bay­ern ins Leben zu rufen. Denn Inte­gra­ti­on gelingt umso bes­ser, je ziel­ge­rich­te­ter unter­schied­li­che Maß­nah­men auf­ein­an­der abge­stimmt werden.“

„Der baye­ri­sche Arbeits­markt bie­tet beste Vor­aus­set­zun­gen, um geflüch­te­te Men­schen in Arbeit und Aus­bil­dung zu brin­gen. Zwei der größ­ten Bau­stei­ne unse­rer Inte­gra­ti­ons­ar­beit sind der Sprach­er­werb und die Qua­li­fi­zie­rung. Das Modell­vor­ha­ben setzt genau da an. Nur so ermög­li­chen wir eine erfolg­rei­che Ein­mün­dung in den Arbeits­markt“, sagt Klaus Bei­er, Geschäfts­füh­rer Ope­ra­tiv der Regio­nal­di­rek­ti­on Bay­ern der Bun­des­agen­tur für Arbeit.

Bereits vor dem offi­zi­el­len Start war das Vor­ha­ben auf gro­ßes Inter­es­se gesto­ßen. Ver­tre­ter des Baye­ri­schen Städ­te­ta­ges, des Baye­ri­schen Land­kreis­ta­ges, der Hand­werks­kam­mer und der IHK, des DGB sowie der Ver­ei­ni­gung der Baye­ri­schen Wirt­schaft, des Ver­ban­des der Frei­en Wohl­fahrts­pfle­ge und der Lan­des­ar­beits­ge­mein­schaft der Frei­wil­li­gen­agen­tu­ren in Bay­ern wer­den das Modell­vor­ha­ben mit ihrer fach­li­chen Exper­ti­se extern begleiten.

Mitarbeiter/​innen von Stadt und Land­kreis Bam­berg wer­den nun gemein­sam mit Vertretern/​innen der Arbeits­agen­tur Bam­berg in Vor-Ort-Work­shops die aktu­el­len Bedar­fe ana­ly­sie­ren und Hand­lungs­emp­feh­lun­gen für eine ver­bes­ser­te Inte­gra­ti­ons­för­de­rung erar­bei­ten. Mit den Ergeb­nis­sen ist im Früh­jahr 2018 zu rechnen.