Erz­bi­schof Schick beim Diö­ze­san­rat der Katho­li­ken in Creußen

Symbolbild Polizei

Ein­heit durch Hei­li­ge Schrift, gemein­sa­men Glau­ben und die Gna­de Jesu Christi

Erz­bi­schof Lud­wig Schick hat auf die Bedeu­tung der Bibel für die Öku­me­ne hin­ge­wie­sen. „Ohne die Hei­li­ge Schrift, die aus der Kir­che her­vor­ge­gan­gen und die Norm unse­res christ­li­chen Lebens ist, kann es kei­ne Reform der Kir­che und auch kei­ne Ein­heit der Kir­che geben“, sag­te Schick am Sams­tag bei der Herbst­voll­ver­samm­lung des Diö­ze­san­rats der Katho­li­ken im Erz­bis­tum Bam­berg in Creu­ßen. Die Lek­tü­re der Evan­ge­li­en hät­te im zu Ende gehen­den Refor­ma­ti­ons­ge­denk­jahr mehr im Mit­tel­punkt ste­hen kön­nen, stell­te der Erz­bi­schof fest und beton­te: „In den mensch­li­chen Wor­ten der Hei­li­gen Schrift dringt das gött­li­che Wort in unser Herz.“

Die Hei­li­ge Schrift müs­se wich­ti­ger sein als alle ande­ren Infor­ma­tio­nen über Glau­ben und christ­li­ches Leben. „Sie zu ent­decken ist wei­ter­hin Auf­ga­be und Pflicht“, so Schick, der auf den Aus­druck „sola scrip­tu­ra“ (allein durch die Schrift) ver­wies, der in Zusam­men­hang ste­he mit „sola fides“ (allein durch den Glau­ben) und „sola gra­tia“ (allein durch die Gna­de). „Die­se drei „sola“ wei­sen auf den einen „solus“ hin, näm­lich Jesus Christus.“

Der Glau­be an Jesus Chri­stus, so Schick wei­ter, sei kein „Sachen- und Dog­men­glau­be“, son­dern per­so­na­le Bezie­hung zu dem mensch­ge­wor­de­nen Got­tes­sohn. „Glau­ben ist ein Tuwort, er muss getan wer­den, und im Tun ent­decken wir ihn immer mehr.“ Wer das Wort des Pau­lus, der Glau­be, der in der Lie­be wirk­sam wird, im all­täg­li­chen Leben erfül­le, der ver­stär­ke sei­nen Glau­ben. Das „sola gra­tia“ kön­ne über­setzt wer­den mit ‚bedin­gungs­lo­se wohl­wol­len­de Zunei­gung‘. „Gott hat sich den Men­schen bedin­gungs­los und wohl­wol­lend in Jesus Chri­stus zuge­neigt.“ Er sei die Mit­te der Hei­li­gen Schrift, Ziel und Angel­punkt des Glaubens.

„Wir brau­chen Refor­ma­ti­on – Erneue­rung aus dem ‚sola scrip­tu­ra‘, ‚sola fides‘ und ‚sola gra­tia‘, damit wir gemein­sam zum Gast­mahl Chri­sti gelan­gen, an das wir den glei­chen Glau­ben haben und das Glei­che empfangen.“

Der Diö­ze­san­rat ist der Zusam­men­schluss von Ver­tre­tern der Deka­nats­rä­te und der katho­li­schen Ver­bän­de sowie von wei­te­ren Per­sön­lich­kei­ten aus Kir­che und Gesell­schaft im Erz­bis­tum. Er ist ein vom Bischof aner­kann­tes Lai­en­gre­mi­um. Die Ein­füh­rung der Diö­ze­san­rä­te geht auf das II. Vati­ka­ni­sche Kon­zil zurück und stärkt die Ver­ant­wor­tung der Lai­en in der katho­li­schen Kirche.