Gesund­heits­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml besucht Kli­ni­kum Bay­reuth GmbH

Welche Fortschritte macht das Projekt Medizincampus Oberfranken? Darüber informierten Technischer Direktor Bastian Pausewang, Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Thomas Rupprecht und geschäftsführer Dr. Joachim Haun von der Klinikum Bayreuth GmbH (hintere reihe von links) die CSU-Politikerinnen Dr. Silke Launert, Gesundheitsministerin Melanie Huml und Gudrun Brendel-Fischer (von links).
Welche Fortschritte macht das Projekt Medizincampus Oberfranken? Darüber informierten Technischer Direktor Bastian Pausewang, Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Thomas Rupprecht und geschäftsführer Dr. Joachim Haun von der Klinikum Bayreuth GmbH (hintere reihe von links) die CSU-Politikerinnen Dr. Silke Launert, Gesundheitsministerin Melanie Huml und Gudrun Brendel-Fischer (von links).

Die Idee vom Cam­pus für Medi­zin und Pflege

Die Staats­re­gie­rung bleibt am Ball: Bei einem Besuch an der Kli­ni­kum Bay­reuth GmbH ließ sich Bay­erns Gesund­heits­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml über die neu­sten Ent­wick­lun­gen des Pro­jekts Medi­zin­cam­pus Ober­fran­ken am Stand­ort Bay­reuth infor­mie­ren. Und Neu­es gibt es tat­säch­lich. Am Kli­ni­kum reift der­zeit eine Idee, die den Bogen wei­ter spannt und Syn­er­gien schaf­fen kann.

Es war ein Mei­len­stein. Im Juni hat­te das Baye­ri­sche Kabi­nett bei einer Sit­zung in Kulm­bach beschlos­sen, dass die Aus­bil­dung von Ärz­ten künf­tig in Ober­fran­ken mög­lich wer­den soll. Dazu wird die Koope­ra­ti­on zwi­schen dem Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Erlan­gen und dem Kli­ni­kum Bay­reuth inten­si­viert, sodass die prak­ti­sche Aus­bil­dung im zwei­ten Teil des Medi­zin­stu­di­ums in Bay­reuth absol­viert wer­den kann. Durch die­sen Medi­zin­cam­pus Ober­fran­ken will die Staats­re­gie­rung die Chan­cen erhö­hen, dass Ärz­te nach ihrer Aus­bil­dung auch in Ober­fran­ken bleiben.

Das Pro­jekt ist offi­zi­ell gestartet

Nach meh­re­ren Vor­ge­sprä­chen tra­fen am Don­ners­tag die­ser Woche Ver­tre­ter der Uni­ver­si­tät Erlan­gen und der Kli­ni­kum Bay­reuth GmbH zum Start des Pro­jek­tes zusam­men, das die bereits bestehen­de Koope­ra­ti­on auf ein neu­es Niveau heben wird. Die Kli­ni­kum Bay­reuth GmbH ist seit Jahr­zehn­ten Lehr­kran­ken­haus der Medi­zi­ni­schen Fakul­tät der Uni­ver­si­tät Erlan­gen. Künf­tig wird die Uni­ver­si­tät Erlan­gen einen Teil­cam­pus in Bay­reuth vor­hal­ten. An der Kli­ni­kum Bay­reuth GmbH absol­vie­ren dann ange­hen­de Medi­zi­ner den kli­ni­schen Teil ihrer Aus­bil­dung, habi­li­tier­te Bay­reu­ther Chef­ärz­te wer­den in der Leh­re aktiv. Bis zu 500 Stu­die­ren­de wer­den erwar­tet, wenn der Medi­zin­cam­pus Ober­fran­ken sein End­aus­bau­sta­di­um erreicht haben wird.

Für den Geschäfts­füh­rer der Kli­ni­kum Bay­reuth GmbH, Dr. Joa­chim Haun, und den Ärzt­li­chen Direk­tor des Kran­ken­hau­ses der maxi­ma­len Ver­sor­gungs­stu­fe, Prof. Dr. Tho­mas Rup­p­recht, steht mit die­sem Vor­ha­ben auch die Fra­ge nach geeig­ne­ten Räu­men auf der Agen­da. Ihr Vor­schlag: ein Cam­pus, der über das bis­he­ri­ge Kon­zept hin­aus­geht und Medi­zin und Pfle­ge mit­ein­an­der verknüpft.

Mini­ste­rin sagt nicht Nein

„Ich sage nicht grund­sätz­lich Nein zu die­ser Idee“, erklär­te Mini­ste­rin Huml in dem Gespräch, an dem die CSU-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Dr. Sil­ke Lau­nert und Gud­run Bren­del-Fischer, stell­ver­tre­ten­de Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de der CSU im Land­tag, teil­nah­men. Bei dem Tref­fen sprach sich die Mini­ste­rin dafür aus, die Finanz­aus­stat­tung der Kli­ni­ken in Bay­ern zu ver­bes­sern. Dass Kli­ni­ken die jüng­ste Tarif­stei­ge­rung bei den Löh­nen und Gehäl­tern nur zum Teil erstat­tet wer­de, „darf uns ange­sichts der Tat­sa­che, dass die Hälf­te der baye­ri­schen Kran­ken­häu­ser rote Zah­len schreibt, nicht ruhen las­sen“. Mela­nie Huml plä­dier­te zudem für eine bes­se­re Ver­gü­tung der Not­fall­ver­sor­gung, die in Kran­ken­häu­sern zu den größ­ten Defiizt­brin­gern gehört.

Auf die aus sei­ner Sicht ver­bes­se­rungs­wür­di­ge Ver­bin­dung von sta­tio­nä­ren und ambu­lan­ten Behand­lun­gen in Kran­ken­häu­sern wies Kli­ni­kum-Geschäfts­füh­rer Dr. Joa­chim Haun bei dem Gedan­ken­aus­tausch mit den CSU-Poli­ti­ke­rinn­nen hin. So mach­ten es bei­spiels­wei­se nach­träg­li­che Erstat­tungs­kür­zun­gen durch den Medi­zi­ni­schen Dienst der Kran­ken­ver­si­che­rung bei der Behand­lung von Krebs­pa­ti­en­ten mit Che­mo­the­ra­pien den Kran­ken­häu­sern zuneh­mend schwer, ihre Pati­en­ten durch­gän­gig zu behan­deln. Durch bes­se­re Medi­ka­men­te sei es in grö­ßer wer­den­dem Umfang mög­lich, Che­mo­the­ra­pien auch ambu­lant zu ver­ab­rei­chen. Damit argu­men­tie­re der Medi­zi­ni­sche Dienst und kür­ze den Kran­ken­häu­sern Ver­gü­tun­gen. Dies kön­ne nicht nur Kli­ni­ken in finan­zi­el­le Tur­bu­len­zen brin­gen. Es gehe gege­be­nen­falls auch zu Lasten von Pati­en­ten, die dann nicht mehr durch­gän­gig von einem Ärz­te­team auf höch­stem wis­sen­schaft­li­chen und medi­zi­ni­schen Niveau betreut wer­den könnten.

Beim Neu­bau will die Kli­ni­kum Bay­reuth GmbH Gas geben

Bei dem abschnitts­wei­sen Neu­bau des Kli­ni­kums stre­ben die Ver­ant­wort­li­chen eine zügi­ge Umset­zung an. Ihr Ziel: Schon ein Jahr nach Beginn des ersten Bau­ab­schnitts Ende 2018/​Anfang 2019, mit dem ein neu­er Ope­ra­ti­ons­trakt ent­ste­hen wird, möch­te man mit dem zwei­ten Bau­ab­schnitt, dem Neu­bau der Kin­der­kli­nik, begin­nen. Mög­lichst kurz­fri­stig sol­len nun auch die Pla­nun­gen für den zwei­ten Bau­ab­schnitt vor­lie­gen. Dies ist Vor­aus­set­zung, um einen Antrag auf För­de­rung beim Gesund­heits­mi­ni­ste­ri­um stel­len und auf eine Geneh­mi­gung zum vor­zei­ti­gen Bau­be­ginn hof­fen zu können.