Luft­sport­ge­mein­schaft Bay­reuth: Abschluss der Segelflug-Bundesliga

Die Bayreuther Segelflieger haben die Bundesliga 2017 mit der Bronze-Medaille abgeschlossen und sind weltweit die viertbeste Mannschaft, von links: Friedhelm Lotte, Teamkapitän Andreas Baier (kniend), Alexander Müller, Johannes Baier, Georg Baier, Heiko Hertrich, Wolfgang Clas, Martin Brühl und Lothar Schmidt. Nicht im Bild sind Sebastian Baier und Clemens Pape.
Die Bayreuther Segelflieger haben die Bundesliga 2017 mit der Bronze-Medaille abgeschlossen und sind weltweit die viertbeste Mannschaft, von links: Friedhelm Lotte, Teamkapitän Andreas Baier (kniend), Alexander Müller, Johannes Baier, Georg Baier, Heiko Hertrich, Wolfgang Clas, Martin Brühl und Lothar Schmidt. Nicht im Bild sind Sebastian Baier und Clemens Pape.

LSG Bay­reuth Drit­ter der Bun­des­li­ga und vier­ter welt­weit – Segel­flie­ger erfolg­reich­ste Mann­schaft Bayreuths

Die Luft­sport­ge­mein­schaft Bay­reuth sichert sich im Schluss­spurt der Bun­des­li­ga Bron­ze und den vier­ten Platz der Segel­flug-Welt­li­ga. Nach neun­zehn Wochen­en­den mit Höhen und Tie­fen haben die elf Pilo­ten der Mann­schaft ins­ge­samt 59 Flü­ge mit einer Sum­me von 5.295 km/​h in die Wer­tung ein­ge­bracht. Dafür waren sie im gesam­ten Süden Deutsch­lands und im west­li­chen Tsche­chi­en unter­wegs – immer nur mit der Kraft der Son­ne. Für die World League haben sie sogar Flü­ge aus Slo­we­ni­en und Frank­reich mit eingebracht.

In den Segel­flug-Ligen kämp­fen die Ver­ei­ne dar­um, mög­lichst vie­le Wer­tungs­punk­te für ihre drei schnell­sten Strecken­flü­ge eines Wochen­en­des zu bekom­men. Die schnell­sten Flü­ge sind die, wel­che in den besten 2,5 Stun­den die größ­te Strecke geschafft haben. Die Pilo­ten sind dazu jedoch häu­fig den gan­zen Tag unter­wegs und legen Strecken von meh­re­ren hun­dert Kilo­me­tern zurück – ganz ohne Motor.

Dabei sind sie nach dem Start als Antrieb nur noch auf die Kraft der Auf­win­de ange­wie­sen. Das sind auf­stei­gen­de Luft­mas­sen, die das Flug­zeug mit nach oben tra­gen. Die­se zu fin­den, zu nut­zen und trotz­dem schnell vor­wärts zu kom­men ist die Kunst beim Bundesliga-Fliegen.

War der Anfang im April noch eher mit­tel­mä­ßig, konn­ten sich die Bun­des­li­ga-Mei­ster von 2015 ab der drit­ten Run­de in die Spit­zen­grup­pe kata­pul­tie­ren. Nach dem ersten Mai-Wochen­en­de hat­ten die Wag­ner­städ­ter sogar kurz die Tabel­len­füh­rung inne. Doch das ver­reg­ne­te Früh­jahr und die bal­di­ge Domi­nanz des spä­te­ren ver­dien­ten Mei­sters LSR Aalen mach­te die Hoff­nung auf den erneu­ten Gewinn der Mei­ster­schaft schnell zunich­te. Seit Anfang Juli stand die Luft­sport­ge­mein­schaft schließ­lich auf dem drit­ten Rang und konn­te die­sen Trepp­chen­platz bis ins Ziel gegen alle Angrif­fe der Ver­fol­ger verteidigen.

Inter­na­tio­nal fin­det sich das Team sogar als zweit­be­ster deut­scher Ver­ein auf Platz vier wie­der, da Hei­ko Her­trich und Alex­an­der Mül­ler eini­ge Flü­ge aus ihren Urlau­ben in Frank­reich und Slo­we­ni­en ein­brin­gen konn­ten. Her­trich hat es dabei inner­halb eines Flu­ges von den Glet­schern der Schweiz über das ita­lie­ni­sche Aosta-Tal bis in Sicht­wei­te des Mit­tel­meers und wie­der zu sei­nem Aus­gangs­punkt La Mot­te du Cai­re inmit­ten der Fran­zö­si­schen Alpen geschafft.

Segel­flie­gen ist die ein­zi­ge Sport­art mit einer funk­tio­nie­ren­den Welt­li­ga. Bis zuletzt war es span­nend, ob die ame­ri­ka­ni­schen Ver­ei­ne aus Kali­for­ni­en und den Rocky Moun­ta­ins Bay­reuth noch über­ho­len kön­nen oder ob die LSG ihrer­seits noch an der Soaring Socie­ty of Bould­er (Colo­ra­do) vor­bei kommt. Da Bould­er bereits am Sams­tag genü­gend Punk­te ein­flog, um Bron­ze für sich abzu­si­chern, half den Ober­fran­ken die gute Lei­stung der letz­ten Run­de nicht mehr.

Damit sind die Segel­flie­ger auch nach dem fünf­ten Bun­des­li­ga-Platz der Bas­ket­bal­ler wei­ter­hin die erfolg­reich­ste Sport­mann­schaft der Stadt. Für das Team ist der vier­te Platz in der World League, gemein­sam mit dem vier­ten Rang 2008, der zweit­größ­te Erfolg nach dem Welt­li­ga-Sieg 2015.
Alle zehn Mei­ster-Pilo­ten von vor zwei Jah­ren waren wie­der am Erfolg die­ser Sai­son betei­ligt: Andre­as, Georg, Johan­nes und Seba­sti­an Bai­er, Mar­tin Brühl, Wolf­gang Clas, Hei­ko Her­trich, Fried­helm Lot­te, Alex­an­der Mül­ler, Lothar Schmidt und mit Cle­mens Pape ein neu zur LSG gekom­me­nes Jung­ta­lent, das in der Strecken­flug-Ein­zel­wer­tung bereits ganz vor­ne mit­mischt. Dort läuft die Sai­son noch bis Ende Sep­tem­ber, aber Pape und auch Mül­ler sind aus der Spit­zen­grup­pe der euro­päi­schen Ein­zel­wer­tung prak­tisch nicht mehr zu verdrängen.