Stadt­wer­ke Bay­reuth: Kalk­si­lo kommt am Was­ser­werk auf dem Eichel­berg an

Ankunft des neuen Kalksilos

Ankunft des neu­en Kalksilos

Seit Anfang des Jah­res sanie­ren die Stadt­wer­ke Bay­reuth für vor­aus­sicht­lich 4,5 Mil­lio­nen Euro das Was­ser­werk auf dem Eichel­berg. Nun ist der näch­ste Mei­len­stein geschafft: Ein gut acht Meter hohes Silo ist seit heu­te an Ort und Stel­le. Es sorgt künf­tig dafür, dass das Trink­was­ser nicht zu weich und zu sau­er ist.

Gut fünf Mil­li­ar­den Liter Trink­was­ser lie­fern die Stadt­wer­ke Bay­reuth jedes Jahr. Etwa ein Vier­tel davon stammt aus Tief­brun­nen öst­lich von Bay­reuth. Bevor das Trink­was­ser in der Stadt aus den Häh­nen fließt, wird es im Was­ser­werk am Eichel­berg auf­be­rei­tet. Klaus Mar­kolf ist für das Netz­ma­nage­ment bei den Stadt­wer­ken ver­ant­wort­lich. Noch ver­gan­ge­nes Jahr leg­te sich sei­ne Stirn in Fal­ten, wenn er durch die Anla­ge ging. Nach 50 Jah­ren im Dau­er­ein­satz war sie in die Jah­re gekom­men: „Des­we­gen haben wir uns für eine Sanie­rung ent­schie­den“, sagt Mar­kolf. Die­se läuft seit März und liegt laut den Stadt­wer­ken voll im Zeit­plan: Die Abbruch­ar­bei­ten am alten Kas­ka­den­turm sind fer­tig, eben­so wie ein Groß­teil der Arbei­ten am Gebäude.

Der näch­ste Mei­len­stein des 4,5‑Millionen-Euro-Projekts war die Ankunft des neu­en Kalk­si­los am Don­ners­tag. Es ist acht Meter hoch, hat einen Durch­mes­ser von über zwei Metern und es ist etwa 3,5 Ton­nen schwer. Ein Auto­kran bug­sier­te das Silo mil­li­me­ter­ge­nau durch das Loch im Dach des Was­ser­werks. Etwa 30 Ton­nen Jura­kalk pas­sen hin­ein, mit denen die Stadt­wer­ke das Trink­was­ser fil­tern. Der Kalk sorgt dafür, dass das zu sau­re und sehr wei­che Was­ser etwas här­ter wird und dabei Koh­len­säu­re bin­det. Für die gut 1,3 Mil­li­ar­den Liter Trink­was­ser, die das Was­ser­werk jedes Jahr lie­fern soll, wer­den die Stadt­wer­ke Bay­reuth vor­aus­sicht­lich 90 Ton­nen Kalk benötigen.

„Bis wir das Silo in Betrieb neh­men kön­nen, müs­sen wir noch rich­tig ran­klot­zen“, betont Klaus Mar­kolf. „Zuerst müs­sen wir das Dach zube­kom­men – je frü­her, desto bes­ser.“ Dann wer­den soge­nann­te Flach­bett­be­lüf­ter ein­ge­baut. „Sie sor­gen in einem wei­te­ren Schritt dafür, dass der Koh­len­säu­re­ge­halt in unse­rem Was­ser sinkt. Das funk­tio­niert, indem wir Luft ins Was­ser lei­ten und damit über­schüs­si­ge Koh­len­säu­re aus­bla­sen“, erklärt Mar­kolf. Im Lau­fe des Jah­res 2018 bekommt das Was­ser­werk am Eichel­berg zwei sechs Meter hohe Fil­ter­be­häl­ter, in denen der Jura­kalk aus dem Silo zum Ein­satz kom­men wird. „Und dann ist da ja noch die kom­plet­te Elek­tro­tech­nik und gut 350 Meter Rohr­lei­tun­gen, die wir ein­bau­en müs­sen“, sagt Klaus Mar­kolf. „Fer­tig wer­den wir vor­aus­sicht­lich gegen Ende des kom­men­den Jahres.“

Über die Was­ser­ver­sor­gung Bayreuths:

Die Stadt­wer­ke Bay­reuth ver­sor­gen das gesam­te Stadt­ge­biet mit Was­ser. Und Bay­reuth hat Durst: Fünf Mil­li­ar­den Liter Was­ser braucht die Stadt pro Jahr. Die stam­men zu einem Teil aus der Ködel­tal­sper­re der Fern­was­ser­ver­sor­gung Ober­fran­ken, aus Quell­fas­sun­gen im Fich­tel­ge­bir­ge und aus drei Brun­nen­fel­dern mit ins­ge­samt zwölf Tief­brun­nen. In den Was­ser­wer­ken auf dem Eichel­berg, am Eiche­lacker und im Löch­le­ins­tal berei­ten die Stadt­wer­ke das Roh­was­ser auf, indem es gefil­tert und über­schüs­si­ge Koh­len­säu­re ent­fernt wird, und lei­ten es zu ins­ge­samt drei Hoch­be­häl­tern. Sie lie­gen auf den Anhö­hen der Hohen War­te und dem Eichel­berg. Dort kön­nen die Stadt­wer­ke gut 24 Mil­lio­nen Liter Trink­was­ser zwi­schen­spei­chern. Durch den Höhen­un­ter­schied ent­steht ein natür­li­cher Druck, der das Was­ser ohne wei­te­re Pum­pen zu den Men­schen in der Stadt flie­ßen lässt. Ledig­lich für die höhe­ren Lagen Bay­reuths benö­ti­gen die Stadt­wer­ke Bay­reuth Pump­sta­tio­nen. Ins­ge­samt betreut das Unter­neh­men ein Rohr­lei­tungs­netz mit einer Län­ge von 340 Kilo­me­tern. Die Qua­li­tät des Trink­was­sers über­prü­fen zum einen Exper­ten der Stadt­wer­ke und zum ande­ren exter­ne und spe­zi­ell hier­für zuge­las­se­ne Labore.