Ehren­me­dail­len des Bezirks Ober­fran­ken in Sil­ber: 5 ober­frän­ki­sche Per­sön­lich­kei­ten wer­den ausgezeichnet

Ehrenmedaille des Bezirks Oberfranken
Ehrenmedaille des Bezirks Oberfranken

In sei­ner letz­ten Sit­zung vor der Som­mer­pau­se beschloss der Bezirks­tag von Ober­fran­ken ein­stim­mig die Ehrung von ver­dien­ten Ober­fran­ken aus den Berei­chen Wirt­schaft, Wis­sen­schaft, Medi­zin, Sport und Fische­rei. Fünf Per­sön­lich­kei­ten des öffent­li­chen Lebens wer­den im Herbst mit der Ehren­me­dail­le ausgezeichnet.

Es ist eine bun­te Mischung ver­dien­ter ober­frän­ki­scher Per­sön­lich­kei­ten, die im Herbst mit der Ehren­me­dail­le des Bezirks Ober­fran­ken in Sil­ber für ihre Ver­dien­ste aus­ge­zeich­net wer­den soll. Mit Prof. Dr. Ste­fan Leib­le wird nach dem Beschluss des Bezirks­ta­ges der fünf­te Prä­si­dent der Uni­ver­si­tät Bay­reuth eben­so geehrt wer­den, wie der Unter­neh­mer Hans Tho­mann jr. aus Trep­pen­dorf, Chef­arzt Prof. Dr. Johan­nes Kraft aus Coburg, der Sport­ler und lang­jäh­ri­ge Sport­funk­tio­när Hel­mut Kün­zel aus Bay­reuth sowie Fische­rei­di­rek­tor a.D. Dr. Robert Klupp aus Gesees.

So ver­schie­den die Berei­che sind, aus denen die Per­sön­lich­kei­ten stam­men, gemein­sam haben sie eines: Sie haben sich alle­samt für ihre ober­frän­ki­sche Hei­mat ver­dient gemacht und wer­den dafür vom Bezirk aus­ge­zeich­net. „Wir haben in Ober­fran­kens sehr vie­le Men­schen, die sich für ihre Regi­on ein­set­zen. Mit der Ehren­me­dail­le des Bezirks Ober­fran­ken in Sil­ber wol­len wir sie für die­ses Enga­ge­ment aus­zeich­nen“, fasst Bezirks­tags­prä­si­dent Dr. Gün­ther Denz­ler den Hin­ter­grund der 1966 ein­ge­führ­ten Aus­zeich­nung zusammen.

Die Ehren­me­dail­le des Bezirks wird kei­nes­wegs infla­tio­när ver­ge­ben, die Vor­schlä­ge kom­men viel­mehr gezielt von den ein­zel­nen Bezirks­tags-Frak­tio­nen. Die Anzahl der in einer fünf­jäh­ri­gen Wahl­pe­ri­ode zu ver­lei­hen­den Ehren­me­dail­len in Sil­ber ist zudem auf 30 begrenzt. Pro Kalen­der­jahr sol­len laut der Ehren­sat­zung des Bezirks Ober­fran­ken nicht mehr als sechs Medail­len ver­lie­hen wer­den. Die Ehrun­gen fin­den im Herbst die­ses Jah­res im Rah­men einer klei­nen Fei­er­stun­de statt.
Dr. Robert Klupp war fast 40 Jah­re lang die „Stim­me der Fische“ in Ober­fran­ken. Als lei­ten­der Fische­rei­di­rek­tor des Bezirks setz­te er sich für die Gewäs­ser und ihre Bewoh­ner im Regie­rungs­be­zirk ein. Er gilt als Initia­tor der Teich­ge­nos­sen­schaft Ober­fran­ken und als Grün­der der Lehr­an­stalt für Fische­rei in Auf­seß, einer wich­ti­gen Aus- und Fort­bil­dungs­ein­rich­tung für die Fische­rei in Ober­fran­ken. Dr. Robert Klupp hat über 140 Ver­öf­fent­li­chun­gen zur Fische­rei ver­fasst, sein wich­tig­stes Werk ist der 2009 erschie­ne­ne Fisch­ar­ten­at­las Oberfranken.

Hans Tho­mann jr. ist seit 1990 Geschäfts­füh­rer des inter­na­tio­nal füh­ren­den Musik­hau­ses Tho­mann aus Trep­pen­dorf im Land­kreis Bam­berg. Der gelern­te Fein­ge­rä­te­me­cha­ni­ker über­nahm das 1954 gegrün­de­te Fami­li­en­un­ter­neh­men von sei­nem Vater und ent­wickel­te es zu einem mehr­fach aus­ge­zeich­ne­ten Glo­bal Play­er in der Musik­bran­che mit der­zeit 1320 Mit­ar­bei­tern und knapp 9 Mio. Kun­den welt­weit. Hans Tho­mann jr. enga­giert sich sozi­al und kul­tu­rell in mehr­fa­cher Hin­sicht: Die 2012 gegrün­de­te Hans Tho­mann-Stif­tung för­dert die musi­ka­li­sche Erzie­hung von Kin­dern und Jugend­li­chen durch die Bereit­stel­lung von Instru­men­ten, die Kosten­über­nah­me für Unter­richt und für Musik-Sti­pen­di­en. Im Rah­men von Inte­gra Mensch beschäf­tigt das Musik­haus Tho­mann auch Men­schen mit Han­di­cap und gibt ihnen dadurch eine Chan­ce auf dem ersten Arbeitsmarkt.

Prof. Dr. Ste­fan Leib­le wur­de im Jahr 2013 zum fünf­ten Prä­si­den­ten der Uni­ver­si­tät Bay­reuth ernannt. In sei­ner vier­jäh­ri­gen Amts­zeit hat der Pro­fes­sor für Zivil­recht bereits eini­ge weg­wei­sen­de Wei­chen­stel­lun­gen für den Uni­ver­si­täts­stand­ort Bay­reuth und die Regi­on erreicht. Zu nen­nen sind unter ande­rem die Ansied­lung des Hoch­schul­cam­pus in Kulm­bach und des Insti­tuts für Frän­ki­sche Lan­des­ge­schich­te in Thur­n­au oder die Grün­dung des Baye­ri­schen Poly­me­r­in­sti­tu­tes im Rah­men der Nord­bay­ern-Initia­ti­ve der Baye­ri­schen Staats­re­gie­rung. Prof. Dr. Ste­fan Leib­le steht für eine ver­stärk­te Inter­dis­zi­pli­na­ri­tät von For­schung und Leh­re, die Bil­dung von stra­te­gi­schen Alli­an­zen und die Ansied­lung von außer­uni­ver­si­tä­ren For­schungs­ein­rich­tun­gen sowie für eine enge Zusam­men­ar­beit zwi­schen Uni­ver­si­tät und Unter­neh­men in der Region.

Wenn der Bay­reu­ther Hel­mut Kün­zel im Was­ser ist, ist er in sei­nem Ele­ment. Sowohl im Kin­des­al­ter als auch im Senio­ren­be­reich sam­melt er beacht­li­che sport­li­che Erfol­ge: Mehr­fa­cher Deut­scher Mei­ster, Euro­pa­mei­ster und im Alter von 73 Jah­ren sogar drei­fa­cher Welt­mei­ster. Der heu­te 90-jäh­ri­ge war fast ein hal­bes Jahr­hun­dert lang stell­ver­tre­ten­der Vor­sit­zen­der beim Bay­reu­ther Schwimm­ver­ein und ist des­sen Ehren­vor­sit­zen­der. Auch lan­des­weit enga­gier­te sich Hel­mut Kün­zel für den Schwimm­sport: 14 Jah­re als Lan­des­ju­gend­wart im Baye­ri­schen Schwimm­ver­band sowie 15 Jah­re lang als Pres­se­wart und im Anschluss sie­ben Jah­re als Vize­prä­si­dent. Bei den Olym­pi­schen Spie­len 1972 in Mün­chen ist Kün­zel Mit­glied des Spre­cher­teams. Auf sein Enga­ge­ment geht der Bau des Bay­reu­ther Sport­ba­des durch den Schwimm­ver­ein zurück. Beruf­lich setz­te sich Hel­mut Kün­zel für die Jugend ein: Von 1965 bis 1990 war er Jugend­pfle­ger bei der Stadt Bayreuth.

Seit 1996 lei­tet Prof. Dr. Johan­nes Kraft die Ger­ia­trie- und Reha­bi­li­ta­ti­ons­ab­tei­lung am Kli­ni­kum Coburg. Über sei­ne beruf­li­chen Ver­pflich­tun­gen als Chef­arzt der Kli­nik hin­aus hat sich Prof. Dr. Johan­nes Kraft nach­hal­tig für den Auf­bau und die Wei­ter­ent­wick­lung der Ger­ia­trie in Bay­ern und der Hos­piz­be­we­gung in Coburg ein­ge­setzt. Unter sei­ner Füh­rung wur­den eine Gedächt­nis­am­bu­lanz und eine Pal­lia­tiv­sta­ti­on ein­ge­rich­tet, die tief in die Regi­on hin­ein wir­ken. Dar­über hin­aus sorgt Prof. Dr. Johan­nes Kraft als Dozent im Bereich Medi­zin an der Hoch­schu­le Coburg, seit 2006 als Pro­fes­sor für Geron­to­lo­gie und Ger­ia­trie im Fach­be­reich Sozia­le Arbeit und Gesund­heit, für die medi­zi­ni­sche Aus­bil­dung jun­ger Men­schen in Ober­fran­ken. Zudem unter­rich­tet er an ver­schie­de­nen Wei­ter­bil­dungs­ein­rich­tun­gen, ist Grün­dungs­mit­glied und ehren­amt­li­cher Mit­ar­bei­ter der evan­ge­li­schen Bür­ger­stif­tung und des Netz­wer­kes „Demenz Coburg“. Bei der ärzt­li­chen Arbeits­ge­mein­schaft zur För­de­rung der Ger­ia­trie ist Prof. Dr. Johan­nes Kraft Vor­stands­mit­glied. Für sein Wir­ken erhielt er im Jahr 2013 das Bundesverdienstkreuz.

INFO:
Seit 1966 ver­leiht der Bezirk Ober­fran­ken die Ehren­me­dail­le in Sil­ber an Per­sön­lich­kei­ten, die sich in beson­de­rem Maße für Ober­fran­ken und sei­ne Men­schen enga­giert haben.