Stadt­wer­ke Bay­reuth schrei­ben schwar­ze Zahlen

Im Geschäfts­jahr 2016 haben die Stadt­wer­ke Bay­reuth einen Gewinn in Höhe von 1,3 Mil­lio­nen Euro gemacht. Als „ordent­lich“ bezeich­net Geschäfts­füh­rer Jür­gen Bay­er das Jah­res­er­geb­nis für 2016 – vor allem nach den vor­an­ge­gan­ge­nen Jah­ren. Ein Traum­er­geb­nis sei es trotz­dem nicht.

„Das Geschäfts­jahr 2016 ist für uns ordent­lich gelau­fen“, resü­miert Stadt­wer­ke-Geschäfts­füh­rer Jür­gen Bay­er. Der Umsatz belief sich auf rund 127 Mil­lio­nen Euro. Noch 2015 war es etwa 1 Mil­li­on Euro weni­ger. Der Gewinn des Unter­neh­mens betrug im Geschäfts­jahr 2016 nach Abzug aller finan­zi­el­len Ver­pflich­tun­gen 1,3 Mil­lio­nen Euro – rund 900.000 Euro mehr als im Vor­jahr. 2014 muss­te das Unter­neh­men gar einen Ver­lust weg­stecken. „Wir schnei­den gegen­über den Vor­jah­ren bes­ser ab, weil wir durch das käl­te­re Wet­ter mehr durch den Ver­kauf von Gas und Wär­me erlö­sen konn­ten“, erklärt Bay­er. Ins­ge­samt inve­stier­te das Unter­neh­men 2016 rund 5,2 Mil­lio­nen Euro; bei­spiels­wei­se in die neue Käl­te­an­la­ge des Rot­main-Cen­ters und den Anschluss des Wind­parks Vogel­herd ans Strom­netz. „Ger­ne wür­den wir noch mehr inve­stie­ren, aber bei der aktu­el­len wirt­schaft­li­chen Situa­ti­on tun wir uns schwer. 1,3 Mil­lio­nen Euro Gewinn sind ange­sichts unse­res Umsat­zes ein­fach kein Traumergebnis.“

Geld ver­die­nen die Stadt­wer­ke Bay­reuth in der Haupt­sa­che mit dem Ener­gie- und Was­ser­ge­schäft: 11,2 Mil­lio­nen Euro Gewinn ste­hen 2016 in die­sem Bereich unter dem Strich. Sat­te 3 Mil­lio­nen Euro mehr als noch im Vor­jahr. Ein Mei­len­stein in der Ener­gie­ver­sor­gung sei für ihn der Mai 2016 gewe­sen: Seit­dem lie­fern die Stadt­wer­ke Bay­reuth aus­schließ­lich Öko­gas an Haus­halts- und Gewer­be­kun­den. „Bereits Anfang 2015 haben wir kon­se­quent alle Strom­ta­ri­fe auf Öko­strom umge­stellt. Unse­re Ent­schei­dung pro Öko­gas run­det unse­re Stra­te­gie ab.“ So konn­ten die Kun­den der Stadt­wer­ke Bay­reuth im Jahr 2016 etwa 130.000 Ton­nen des kli­ma­schäd­li­chen CO2 einsparen.

Eigen­strom­erzeu­gung steigt um 900 Prozent

Doch die Stadt­wer­ke Bay­reuth ver­kau­fen nicht nur Strom, sie stel­len ihn auch selbst her: mit­hil­fe eines Wind­parks im Lin­den­hard­ter Forst sowie meh­re­rer Block­heiz­kraft­wer­ke und Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen. 2016 erzeug­ten die Anla­gen der Stadt­wer­ke Bay­reuth rund 15.000 Mega­watt­stun­den Strom – neun Mal mehr als noch im Jahr 2010. Das ist genug, um den Jah­res­be­darf von cir­ka 4.300 Drei-Per­so­nen-Haus­hal­ten zu decken. Leicht zuge­legt (um 0,6 Pro­zent) hat auch der Was­ser­ab­satz: 2016 lie­fer­ten die Stadt­wer­ke rund 5 Mil­li­ar­den Liter Trink­was­ser an Bay­reuths Ein­woh­ner. „Ein Höhe­punkt war für uns 2016 die Ent­schei­dung der Stadt, dass wir uns die näch­sten 20 Jah­re um Bay­reuths Was­ser­ver­sor­gung küm­mern dür­fen“, betont Jür­gen Bay­er. Das sei „weg­wei­send“ für das Kern­ge­schäft der Stadtwerke.

Weni­ger rosig sehen die Zah­len der Stadt­wer­ke Bay­reuth aus, wenn man das Ergeb­nis des Stadt­bus­ver­kehrs, der Park­ein­rich­tun­gen und der Bäder unter die Lupe nimmt. Ein Minus in Höhe von rund 7,3 Mil­lio­nen Euro schlägt im Geschäfts­jahr 2016 zu Buche (-7,7 Mil­lio­nen Euro in 2015). „Lei­der las­sen sich die­se Unter­neh­mens­be­rei­che nicht wirt­schaft­lich betrei­ben“, sagt Jür­gen Bay­er. „Zumin­dest nicht, wenn wir sozi­al ver­träg­li­che Prei­se für unse­re Dienst­lei­stun­gen auf­ru­fen wol­len. Uns bleibt also nichts ande­res übrig, als die Ver­lu­ste, für die die Stadt­wer­ke gera­de­ste­hen müs­sen, mög­lichst klein zu hal­ten.“ Daher freut es ihn, dass 2016 wie­der mehr Bay­reu­the­rin­nen und Bay­reu­ther mit dem Stadt­bus gefah­ren sind. Gut 6 Mil­lio­nen Fahr­gä­ste haben die Stadt­wer­ke Bay­reuth von A nach B gebracht. Rund 240.000 mehr als noch im Jahr 2015. Zurück­ge­gan­gen sind im Ver­gleich hier­zu die Zahl der Kurz­par­ker in den Park­ein­rich­tun­gen: Nutz­ten noch 2015 rund 390.000 Kurz­par­ker die Park­mög­lich­kei­ten der Stadt­wer­ke, waren es 2016 etwa 20.000 weni­ger. „Ein Grund für den nied­ri­ge­ren Wert ist sicher­lich die Tief­ga­ra­ge Stadt­hal­le, die wir im Febru­ar 2016 aus Sicher­heits­grün­den schlie­ßen muss­ten“, erklärt Bayer.

Wet­ter ver­ha­gelt Bilanz der Bäder

Das ver­gleichs­wei­se kal­te Wet­ter im Jahr 2016 war dafür ver­ant­wort­lich, dass die Zahl der Bade­gä­ste in den Bädern der Stadt­wer­ke zurück­ging. Ein sat­tes Minus von gut 10 Pro­zent steht im Ver­gleich zum Vor­jahr in der Bilanz. „Es waren aber immer noch rund 400.000 Bade­gä­ste, wobei der durch­wach­se­ne Som­mer vor allem das Ergeb­nis des Kreuz­stein­ba­des ver­ha­gelt hat“, sagt der Geschäfts­füh­rer der Stadt­wer­ke Bay­reuth. Ledig­lich 115.000 Bade­gä­ste nutz­ten das Frei­bad (2015:156.000). Die Besu­cher­zah­len im Stadt­bad leg­ten auf 89.000 Bade­gä­ste zu (2015: 80.000) und die Lohen­grin Ther­me konn­te ihr Niveau mit 206.000 Bade­gä­sten gegen­über dem Vor­jahr hal­ten. Vor allem in Bezug auf die Lohen­grin Ther­me sehen die Stadt­wer­ke Poten­zi­al: Der­zeit berei­tet das Unter­neh­men eine euro­pa­wei­te Aus­schrei­bung der Ther­me vor. „Ein Part­ner, der ins Umfeld der Ther­me inve­stiert, wäre sicher­lich das Beste für die Ent­wick­lung der Lohen­grin Ther­me. Gemein­sam mit dem geplan­ten Kli­nik­neu­bau der Deut­schen Ren­ten­ver­si­che­rung erge­ben sich hof­fent­lich span­nen­de Möglichkeiten.“

Ob sich das ordent­li­che Ergeb­nis im lau­fen­den Geschäfts­jahr 2017 wie­der­ho­len lässt? „Es wird zumin­dest schwer“, sagt Jür­gen Bay­er. Der Ener­gie­markt ist und bleibt heiß umkämpft und auch die­ses Jahr inve­stie­ren die Stadt­wer­ke Bay­reuth; bei­spiels­wei­se wird bis Ende 2018 das Was­ser­werk auf dem Eichel­berg für vor­aus­sicht­lich 4,5 Mil­lio­nen Euro saniert. Außer­dem wol­len die Stadt­wer­ke Bay­reuth wei­ter in die Fern­wär­me­ver­sor­gung inve­stie­ren und das Con­trac­ting-Geschäft ausbauen.

Über die Stadt­wer­ke Bayreuth

Die Stadt­wer­ke Bay­reuth lie­fern 100 Pro­zent Öko­strom und Öko­gas – auto­ma­tisch, ohne Auf­preis und TÜV-zer­ti­fi­ziert. Dar­über hin­aus bie­ten die Stadt­wer­ke Fern­wär­me und Ener­gie-Con­trac­ting an. Außer­dem belie­fern die Stadt­wer­ke ihre Kun­den in und um Bay­reuth jedes Jahr mit rund fünf Mil­li­ar­den Litern Trink­was­ser und beför­dern all­jähr­lich etwa sechs Mil­lio­nen Fahr­gä­ste durch den Bus­ver­kehr im Stadt­ge­biet. Zudem betreibt das Unter­neh­men meh­re­re Park­ein­rich­tun­gen in Bay­reuth. Die Lohen­grin Ther­me, das Stadt­bad, das Kreuz­stein­bad und das Frei­luft­bad Bür­ger­reuth gehö­ren eben­falls zum Port­fo­lio. Die Stadt­wer­ke Bay­reuth beschäf­ti­gen rund 400 Mit­ar­bei­ter und erwirt­schaf­te­ten im Jahr 2016 einen Umsatz in Höhe von 127 Mil­lio­nen Euro. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen fin­den Sie unter stadt​wer​ke​-bay​reuth​.de