Bun­des­weit ein­ma­li­ge För­de­rung der Denk-Mal-Stif­tung geht erst­mals an Bam­ber­ger Absolventinnen

Symbolbild Bildung

Per­fekt erhal­te­ne Müh­len­tech­nik an der Ebrach

Das alte Kin­der­lied von der klap­pern­den Müh­le am rau­schen­den Bach ist wie auf die ehe­ma­li­ge Müh­le an der Rau­hen Ebrach in Frens­dorf zuge­schnit­ten. Ihre Beson­der­heit ist der Mühl­raum, des­sen tech­ni­sche Aus­stat­tung und bau­li­che Struk­tu­ren seit dem Pro­duk­ti­ons­stopp im Jahr 1973 per­fekt erhal­ten geblie­ben sind. Jen­ni­fer Herr­mann und Mar­ti­na Weidt haben die­se Müh­le in ihrer Master­ar­beit erfolg­reich erforscht und doku­men­tiert. Am Frei­tag, den 28. Juli 2017, wur­den sie dafür mit dem För­der­preis der Denk-Mal-Stif­tung 2017 aus­ge­zeich­net, der mit 5.000 Euro dotiert ist und alle zwei Jah­re ver­ge­ben wird. „Im Bereich Denk­mal­pfle­ge ist eine För­de­rung in die­ser Höhe für stu­den­ti­sche Abschluss­ar­bei­ten bun­des­weit ein­ma­lig. Wir freu­en uns sehr, dass die Denk-Mal-Stif­tung unse­re Arbeit in die­ser Wei­se aner­kennt und unter­stützt“, sagt Prof. Dr. Ger­hard Vin­ken, Inha­ber des Lehr­stuhls für Denk­mal­pfle­ge an der Uni­ver­si­tät Bamberg.

Zum einen besteht die Lei­stung der Preis­trä­ge­rin­nen dar­in, dass sie die sel­ten so gut erhal­te­ne Müh­len­tech­nik doku­men­tiert und foto­gra­fisch erfasst haben. Herr­mann und Weidt fan­den her­aus, dass das Gebäu­de um 1869 erbaut wur­de und dass es in den 1920er Jah­ren durch die Indu­stria­li­sie­rung ein­schnei­den­de Ver­än­de­run­gen gab: „Die gesam­te Trieb­werks­an­la­ge wur­de durch Fran­cis-Tur­bi­nen ersetzt, die für das moder­ne Aus­mahl­sy­stem not­wen­dig gewor­den waren.“ Wegen die­ser neu­en Tech­nik ent­stand der mar­kan­te Fach­werk­turm. Auf­grund der Unter­su­chung wis­sen die Müh­len­be­sit­zer nun, was sie bei der anste­hen­den Sanie­rung unbe­dingt erhal­ten müssen.

Außer­dem ord­ne­ten die Absol­ven­tin­nen alle Müh­len ent­lang der Aurach und der Ebrach histo­risch ein, zeich­ne­ten sie in eine Kar­te ein und stell­ten unter ande­rem fest, dass die Gebäu­de vor allem von Bam­ber­ger Bür­gern gepach­tet wor­den waren. Die viel­sei­ti­gen Erkennt­nis­se über­zeug­ten auch die Jury der Denk-Mal-Stif­tung in Bischberg/​Bamberg. Stif­tungs­vor­sit­zen­de Hei­de Ibach erklär­te: „Mit der Master­ar­beit über die Müh­le in Frens­dorf ist eine vor­bild­li­che Doku­men­ta­ti­on zu deren Archi­tek­tur und Tech­nik gelun­gen, die zukünf­tig als Quel­le für ver­glei­chen­de For­schung ver­wen­det wer­den kann.“

Jen­ni­fer Herr­mann und Mar­ti­na Weidt sind die ersten Absol­ven­tin­nen des gemein­sa­men Master­stu­di­en­gangs Denk­mal­pfle­ge der Uni­ver­si­tät Bam­berg und der Hoch­schu­le Coburg, die den För­der­preis der Denk-Mal-Stif­tung ent­ge­gen­neh­men dür­fen. „Die­ser Preis stärkt das Renom­mee des Master­stu­di­en­gangs und hilft, den Stand­ort Bam­berg noch attrak­ti­ver zu machen“, freut sich Vin­ken. Denn zuvor ging der Preis 15 Jah­re lang an Stu­die­ren­de der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät Mün­chen. „Nun möch­te die Denk-Mal-Stif­tung mit Sitz in Bischberg/​Bamberg nach dem lang­jäh­ri­gen Enga­ge­ment in Mün­chen den ober­frän­ki­schen Master­stu­di­en­gang Denk­mal­pfle­ge unter­stüt­zen“, so die Stif­tungs­vor­sit­zen­de. Ziel des Prei­ses ist es, jun­gen Wis­sen­schaft­le­rin­nen und Wis­sen­schaft­lern im Bereich der Denk­mal­pfle­ge den Start in den Beruf oder wei­ter­füh­ren­de Stu­di­en zu erleichtern.