Erz­bi­schof Schick zur Aus­stel­lungs­er­öff­nung „Far­ben des Sene­gal“ im Bam­ber­ger Klinikum

Foto: Pressestelle Erzbistum Bamberg/Hendrik Steffens
Foto: Pressestelle Erzbistum Bamberg/Hendrik Steffens

Von Afri­ka ler­nen, das Leben bunt zu machen

Erz­bi­schof Lud­wig Schick hat die Gläu­bi­gen dazu ermun­tert, Afri­ka ken­nen­zu­ler­nen und von den Men­schen in Afri­ka zu ler­nen. Trotz bit­te­rer Armut und Ent­beh­run­gen ver­such­ten sie, ihr Leben durch far­bi­ge Klei­der, hei­te­re Gesich­ter, schö­ne Geschich­ten und fröh­li­che Feste bunt zu gestal­ten. „Wir hin­ge­gen, die wir eigent­lich alles haben, machen ein ver­bis­se­nes Gesicht, spre­chen har­te Wor­te zu- und über­ein­an­der, kla­gen, kri­ti­sie­ren und nör­geln“, sag­te Schick, der bereits in vie­le ver­schie­de­ne Län­der Afri­kas gereist ist, in sei­nem Gruß­wort zur Eröff­nung der Aus­stel­lung „Far­ben des Sene­gal“ am Mitt­woch­abend im Kli­ni­kum Bamberg.

Die Aus­stel­lung ermög­li­che es, den Sene­gal aus einem neu­en Blick­win­kel zu betrach­ten – das Land far­ben­präch­tig und schön zu sehen. Afri­ka sei zwar an vie­len Stel­len durch Wüsten­ge­bie­te geprägt, zeich­ne sich an ande­ren Orten aber auch durch bun­te Land­schaf­ten mit Seen und Wäl­dern, mit Tie­ren und Pflan­zen in den schön­sten For­men und Far­ben aus, erläu­ter­te Schick. Beson­ders beein­druckt habe ihn auf sei­nen Rei­sen immer wie­der die posi­ti­ve Lebens­ein­stel­lung der Men­schen. „Die bun­ten Far­ben in Klei­dung und Schmuck, in Bil­dern und Kunst wirkt sich aus auf die Men­schen, schenkt ihnen Ener­gie, Enga­ge­ment und Hoffnung.“

Im Ver­gleich zu afri­ka­ni­schen Län­dern sei Deutsch­land zwar mate­ri­ell rei­cher, trotz­dem sei das Leben hier oft farb­lo­ser, „weil wir uns zu wenig enga­gie­ren“. Um das Leben bunt, schön, hei­ter, fröh­lich, enga­giert und hoff­nungs­froh zu machen, sei es nötig, mit­ein­an­der zu reden und zu fei­ern, ermu­tig­te Schick. „Das Leben ist nicht ein­fach bunt, wir müs­sen es bunt machen. Und wenn wir kei­nen Sinn und kei­nen Blick für das Gute und Schö­ne haben, dann wird selbst das, was bunt ist, grau und ver­liert sei­ne Far­be“, sag­te der Erzbischof.

Die Aus­stel­lung „Far­ben des Sene­gal“ setzt sich auch kri­tisch mit aktu­el­len The­men aus­ein­an­der. Die Wer­ke der sie­ben Künst­le­rin­nen und Künst­ler wer­fen ihren Blick auf Flucht, Migra­ti­on und Eman­zi­pa­ti­on, Men­schen­rech­te oder Umwelt­ver­schmut­zung. Wenn Aziz Ndiaye einen Mose aus einer Pla­stik­fla­sche zeigt oder einen Peli­kan aus Alt­me­tall, lässt er das Weg­ge­wor­fe­ne zu etwas Bedeu­ten­dem und Schö­nem wer­den. Künst­le­rin Ais­sa­tou Gueye setzt sich mit Unge­rech­tig­keit zwi­schen den Geschlech­tern aus­ein­an­der und zeigt Bil­der von Demon­stran­tin­nen oder einer Mut­ter, die ihrem Sohn nach­trau­ert, der im Fischer­boot nach Spa­ni­en flie­hen muss­te. Micha­el Klei­ner, Welt­kir­che-Refe­rent und Mit­ver­ant­wort­li­cher für die Aus­stel­lung fasst zusam­men: „Wir zei­gen Viel­falt und Zwie­spalt des Lan­des, sei­ne The­men und Pro­ble­me sowie Träu­me und Sehn­süch­te der Menschen.“
„Far­ben des Sene­gal“ ist bis 24. Sep­tem­ber 2017 im Foy­er des Bam­ber­ger Kli­ni­kums zu sehen.