Medi­en­de­si­gner der DHBW Ravens­burg locken die Bie­nen in die Stadt

Nico Witwicki, Jana Lenhard, Victoria Sandvoß und Christopher Vogt freuen sich über den Red Dot Award für ihr Projekt Beesley
Nico Witwicki, Jana Lenhard, Victoria Sandvoß und Christopher Vogt freuen sich über den Red Dot Award für ihr Projekt Beesley
So könnte er aussehen, der fertige Bienenstock für die Stadt.

So könn­te er aus­se­hen, der fer­ti­ge Bie­nen­stock für die Stadt.

Hall­stadter Stu­den­tin Jana Len­hard unter den Preisträgern

Ret­tet die Bie­nen – und zwar mit upge­cy­cel­ten Akten­schrän­ken als Bie­nen­kör­be für die Stadt! Mit die­ser Idee haben Stu­die­ren­de Medi­en­de­sign der DHBW Ravens­burg den Red Dot Con­cept Award „best of the best“ gewon­nen. Jana Len­hard, Vic­to­ria Sand­voß, Chri­sto­pher Vogt und Nico Wit­wicki sta­chen der Jury dabei unter nicht weni­ger als 4724 Ein­sen­dun­gen aus 54 Län­dern direkt ins Auge.

Das Bie­nen­ster­ben ist in aller Mun­de, allein in Deutsch­land hat sich die Zahl der Bie­nen­stäm­me bereits mehr als hal­biert. Und dabei haben die flei­ßi­gen Flie­ger jede Men­ge Arbeit – ein Bie­nen­volk bestäubt pro Tag allein 20 Mil­lio­nen Blü­ten. Das hat die Medi­en­de­si­gner der DHBW Ravens­burg auf den Plan gebracht – sie wol­len die Men­schen in den Städ­ten für Bie­nen begei­stern. Bee­sley lau­tet der Titel ihrer Mis­si­on, es geht um einen upge­cy­cel­ten Bie­nen­korb für die Stadt, den sie aus­ge­tüf­telt, gete­stet und natür­lich designt haben.

Die Idee: Aus­ge­dien­te Akten­schrän­ke aus Metall wer­den zu Bie­nen­kör­ben umfunk­tio­niert. Inten­siv haben die Stu­die­ren­den sich dabei mit Imkern, Inge­nieu­ren und Schlos­sern bera­ten. Sie haben sich mit einem austra­li­schen Start-up zusam­men getan, das auf spe­zi­el­le Honig­rah­men spe­zia­li­siert ist. Der Clou: Der Honig kommt am Ende direkt aus dem Zapf­hahn. Das soll einen Anreiz bie­ten, ein Bie­nen­volk bei sich auf­zu­neh­men. Dazu kommt natür­lich ein Look, der den Akten­schrank-Bie­nen­korb zum Design­ob­jekt macht. Dass es den Bie­nen in der Stadt gefällt, dafür gibt es Bele­ge, denn weni­ger Insek­ti­zi­de und eine grö­ße­re Arten­viel­falt sind für die Schwarz-Gel­ben über­zeu­gen­de Argumente.

Wer eine Geschäfts­idee vor­an­brin­gen will, muss auch künf­ti­ge Kun­den über­zeu­gen. Dazu haben die Stu­die­ren­den der DHBW Ravens­burg einen Film gedreht, eine Web­site gestal­tet und ein Geschäfts­kon­zept vor­ge­legt. Ange­bis­sen hat auf jeden Fall schon­mal die Jury vom Red Dot Con­cept Award, Preis­ver­lei­hung ist im Okto­ber in Singapur.

Abge­se­hen davon gibt es bereits eini­ge Inter­es­sen­ten, die sich für das städ­ti­sche Imkern begei­stern. Die Stu­den­ten sind 2017 noch in der Test­pha­se, noch wol­len sie etwa sehen, wie die Bie­nen auf ein Heim aus Metall reagie­ren. Wie es wei­ter­geht? Erst­mal den Bache­lor an der DHBW Ravens­burg machen, dann könn­te durch ein Patent und Crowd­fun­ding mehr aus den Bie­nen­kör­ben wer­den. Zudem haben die vier Medi­en­de­si­gner bereits den zwei­ten Platz beim RSA Stu­dent Design Award in Lon­don geholt. Dort hat die Roy­al Bank of Scot­land den Medi­en­de­si­gner ange­bo­ten, für ein Jahr auf die Insel zu kom­men und gemein­sam ein Busi­ness auf­zu­bau­en. Könn­te also durch­aus klap­pen mit den urban beehives.