Akti­on für Kin­der im Wald bei Ple­ch: „Men­schen­wald und Naturwald“

"Menschenwald und Naturwald" in Plech
"Menschenwald und Naturwald" in Plech

In den Wald rund um Ple­ch ent­führ­te die Ple­cher Kir­chen­ge­mein­de gemein­sam mit dem Hei­mat­ver­ein ein gutes Dut­zend Kin­der ab 6 Jah­ren. Garant für einen erleb­nis­rei­chen Nach­mit­tag war Robert Lindl, der Revier­lei­ter des Forst­be­zirks Bet­zen­stein. Zu ent­decken war, was ein „Men­schen­wald“ und was ein „Natur­wald“ ist. Eine kur­ze Tour mit vie­len Spiel­pau­sen rund um den Haus­berg „Gott­va­ter­berg“ bot über­ra­schen­de Erkennt­nis­se. Bereits zu Beginn durf­te „Fle­der­maus“ gespielt wer­den. Mit ver­bun­de­nen Augen und lau­tem Fie­pen soll­te das Fle­der­maus-Kind sei­ne Beu­te, die Fal­ter-Kin­der, orten und fan­gen. Damit das gelang, muss­te die Beu­te als Echo zurück­fie­pen. Trotz des von den rest­li­chen Kin­dern gebil­de­ten Krei­ses als Umzäu­nung stell­te sich her­aus, dass es die Fle­der­maus nicht leicht hat.

Häpp­chen­wei­se gab es wei­ter auf dem Weg Neu­es zu erfah­ren: Wie der Urwald bei uns aus­ge­se­hen hat, war­um sich spä­ter an man­chen Stel­len der lich­te Kie­fern­wald durch­setz­te und wes­halb auch der men­schen­ge­schaf­fe­ne Wald schutz­wür­dig ist. Immer wur­de da gestoppt, wo es beson­ders ein­drucks­vol­le Bei­spie­le zu sehen gab.

Beson­ders lie­gen För­ster Lindl die Specht­höh­len am Her­zen. Eine gan­ze Rei­he von Tie­ren, dar­ge­stellt von den Kin­dern, wur­de mit einem roten Faden mit dem Specht­baum ver­bun­den, weil sie von ver­las­se­nen Specht­höh­len als Lebens- und Brut­raum abhän­gig sind. Ein ande­res Spiel ver­deut­lich­te, wie Baum­be­stand, Wild und Raub­tiere von­ein­an­der abhän­gen: Die Kin­der, die Rehe dar­stell­ten, konn­ten die Bäum­chen (Kin­der mit Zwei­gen in den Hän­den) leich­ter abfres­sen, je weni­ger Luchs-Kin­der ihnen nach­stell­ten. Waren es genug Raub­tier-Kin­der, hat­ten die Bäum­chen dage­gen eine Chan­ce zu über­le­ben. Auch das Zah­len­ver­hält­nis Fuchs – Mäu­se wur­de auf ähn­li­che Wei­se spie­le­risch verdeutlicht.

Beson­ders span­nend war die gespiel­te Stra­ßen­über­que­rung, bei der die Kin­der Frö­sche, Hasen oder Rehen waren. Die Kin­der, die Autos, Motor­rä­der oder Fahr­rä­der dar­stell­ten, erwisch­ten die armen Frö­sche am häu­fig­sten, aber sogar die schnel­len Hasen und Rehe wur­den manch­mal Opfer des Ver­kehrs und dann von den „Sani­tä­tern“ verarztet.

Wie schwer es Wolf und Wöl­fin haben, sich über gro­ße Distan­zen zu fin­den, war ein Spiel, das nicht auf Anhieb klapp­te. Die mit ver­bun­de­nen Augen agie­ren­den Wöl­fe „Lupus“ und „Lupi­ne“ waren etwas schüch­tern mit ihrem Wolfs­heu­len, so dass sie sich nur mit Unter­stüt­zung der Baum-Kin­der fan­den. Als aller­dings die gesam­te Kin­der­meu­te am Ende doch noch mit lau­tem Wolfs­ge­heul durch den Wald den Rück­weg antrat, wären die Anwoh­ner bei­na­he auf­ge­schreckt worden.

Unver­zicht­ba­rer Bestand­teil war das Pick­nick, bei dem es vor­be­rei­te­te Häpp­chen und Geträn­ke gab. Das wich­tig­ste war aber, dass die Kin­der die Erkennt­nis­se, die sie mit ihren Spiel­ak­tio­nen gewon­nen haben, kaum wie­der ver­ges­sen können.