300 Jah­re Maria-Ward-Schu­len in Bamberg

Foto: Pressestelle Erzbistum Bamberg/Silvia Franzus
Foto: Pressestelle Erzbistum Bamberg/Silvia Franzus

Erz­bi­schof Schick: „Auf­rich­ti­ges Ver­lan­gen nach Bil­dung ist der Auftrag“

Mit einem Fest­akt und zahl­rei­chen Ehren­gä­sten haben die Bam­ber­ger Maria-Ward-Schu­len am Frei­tag ihr 300. Jubi­lä­um gefei­ert. Der Anfang der Mäd­chen­schu­le, die 1717 vom Orden der „Eng­li­schen Fräu­lein“ gegrün­det wur­de, sei das auf­rich­ti­ge Ver­lan­gen nach Bil­dung gewe­sen, spe­zi­ell für Mäd­chen und Frau­en, sag­te Erz­bi­schof Lud­wig Schick in sei­ner Anspra­che. Die­ses auf­rich­ti­ge Ver­lan­gen nach Bil­dung sei auch ein Auf­trag für die Zukunft. „Und das eif­ri­ge Bemü­hen soll aus Lie­be her­vor­ge­hen, die zur Lie­be hin­führt“, so der Erzbischof.

Das Ergeb­nis von Bil­dung müs­se Lie­be sein, die sich in Ehe und Fami­li­en, Beruf, ehren­amt­li­chem und gesell­schaft­li­chem Enga­ge­ment aus­wir­ke, füg­te der Erz­bi­schof hin­zu. Die christ­li­che Lie­be, die die Welt ver­än­dert, umfas­se die klas­si­schen Unter­richts­fä­cher, die für die Beru­fe und das täg­li­che Leben wich­tig sind, und auch die Her­zens­bil­dung. So wer­de Bil­dung umfas­send und für die Mit­men­schen und das Gemein­wohl nütz­lich. Schick rief zugleich auf, Ruhe in die Bil­dungs­land­schaft ein­keh­ren zu las­sen. In Schu­le und Bil­dung herr­sche der­zeit viel Unru­he durch immer neue Ver­ord­nun­gen, Lehr­plan­um­stel­lun­gen und Ände­run­gen im Schul­sy­stem. „Ich will das Not­wen­di­ge nicht kri­ti­sie­ren, aber dar­auf hin­wei­sen, das Unnö­ti­ge zu unter­las­sen“, mahn­te der Erz­bi­schof. Bil­dung, die die Men­schen prä­gen soll, brau­che Kon­ti­nui­tät und Beständigkeit.

Die Pro­vin­zi­al­obe­rin der Con­gre­ga­tio Jesu, Schwe­ster Sabi­ne Adam, wies auf die Rol­le christ­li­cher Schu­len hin, da es mehr denn je neben guter Aus­bil­dung jun­ger Men­schen auch not­wen­dig sei, „sie zu beglei­ten auf dem Weg zu einer ganz per­sön­li­chen Got­tes­freund­schaft“. Die Obe­rin der Bam­ber­ger Con­gre­ga­tio Jesu, Schwe­ster Ursu­la Dirm­ei­er, blick­te auf die 300-jäh­ri­ge Schul­ge­schich­te zurück und rief die Schü­le­rin­nen auf, Mary Wards Auf­ruf zu fol­gen: „Weil Gott es will, lasst uns frei, gescheit und beschei­den sein!“

Die baye­ri­sche Gesund­heits­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml hob her­vor, dass die Maria-Ward-Schu­len Maß­stä­be in der För­de­rung der Schü­le­rin­nen gesetzt hät­ten. Denn neben umfas­sen­der Bil­dung sol­len sie ver­wur­zelt im christ­li­chen Glau­ben „auf ein enga­gier­tes und ver­ant­wor­tungs­be­wuss­tes Leben vor­be­rei­tet“ werden.

Nach den Wor­ten des Zwei­ten Bür­ger­mei­ster Chri­sti­an Lan­ge ste­hen die Schu­len „wie ein fester blü­hen­der Baum in der Bam­ber­ger Bil­dungs­land­schaft“ und berei­chern die­se vor allem durch den igna­tia­ni­schen ganz­heit­li­chen Ansatz, „den es so an einem staat­li­chen oder kom­mu­na­len Gym­na­si­um nicht geben könnte“.

Der Köl­ner Theo­lo­ge, Autor und Arzt Man­fred Lütz hielt den Fest­vor­trag zum The­ma „Wie Sie unver­meid­lich glück­lich wer­den“, in dem er auf humor­vol­le Art den Fest­gä­sten dar­leg­te, dass es kein all­ge­mein­gül­ti­ges Rezept zum Glück­lich­sein gibt, son­dern jeder sei­nen eige­nen Weg fin­den müsse.

Seit 15 Jah­ren sind das Gym­na­si­um und die Real­schu­le mit heu­te rund 1200 Schü­le­rin­nen in Trä­ger­schaft des Erz­bis­tums Bam­berg. 2004 erfolg­te die Umbe­nen­nung des „Insti­tuts der Eng­li­schen Fräu­lein“ in „Maria-Ward-Schu­le der Erz­diö­ze­se Bam­berg“. Nach drei Jah­ren Bau­zeit wur­de im März der Neu­bau an der Edel­stra­ße ein­ge­weiht. Als näch­ster Teil der Sanie­rung wird bis 2021 der gegen­über­lie­gen­de Alt­bau aus den 60er-Jah­ren abge­ris­sen und durch einen Neu­bau ersetzt. Die übri­gen Gebäu­de wer­den grundsaniert.