Mela­nie Huml besucht Sucht­fach­kli­nik im ober­frän­ki­schen Thurnau

„Haus Imma­nu­el“ Mei­len­stein in der The­ra­pie für sucht­kran­ke Frau­en mit Kindern

Bay­erns Gesund­heits­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml hat sich bei einem Besuch der Fach­kli­nik „Haus Imma­nu­el“ im ober­frän­ki­schen Land­kreis Kulm­bach über das Behand­lungs­an­ge­bot für sucht­kran­ke Frau­en mit Kin­dern infor­miert. Anläss­lich der Ein­wei­hung der neu­en Sport­hal­le der Fach­kli­nik in Thur­n­au beton­te Huml am Frei­tag: „Wenn ein Eltern­teil an Sucht erkrankt, sind die Kin­der oft die stil­len Leid­tra­gen­den. Mit der Sucht­er­kran­kung eines Eltern­teils steigt auch das Risi­ko für Kin­der, selbst sucht­krank zu wer­den. Des­halb ist es wich­tig, dass sich die The­ra­pien nicht nur auf den sucht­kran­ken Men­schen kon­zen­trie­ren. Das ‚Haus Imma­nu­el‘ stellt sich die­ser Her­aus­for­de­rung und ist ein Mei­len­stein in der The­ra­pie für sucht­kran­ke Frau­en mit Kindern.“

Huml füg­te hin­zu: „In Deutsch­land wach­sen etwa 2,65 Mil­lio­nen Kin­der mit alko­hol­ab­hän­gi­gen und etwa 60.000 Kin­der mit dro­gen­ab­hän­gi­gen Eltern auf. Des­ori­en­tie­rung, Schuld­ge­füh­le und die Über­nah­me elter­li­cher Rol­len kön­nen das Kind­heits­er­le­ben stark bela­sten und ein­schrän­ken. Ziel ist, die durch die Sucht­er­kran­kung bela­ste­te Mut­ter-Kind-Bezie­hung zu bes­sern und die Kin­der dabei zu unter­stüt­zen, die­se beson­de­re Lebens­si­tua­ti­on zu bewältigen.“

Huml unter­strich: „Das ‚Haus Imma­nu­el‘ bie­tet ins­be­son­de­re Müt­tern, die in Behand­lung sind, die Mög­lich­keit, ihre Kin­der mit dabei zu haben. Der gemein­sa­me Spaß an der Bewe­gung führt zu einer Annä­he­rung zwi­schen Mut­ter und Kind, die den Auf­bau einer trag­fä­hi­gen Eltern-Kind-Bezie­hung unter­stützt. Zwölf Pati­en­tin­nen kön­nen ihre Kin­der bis zum zehn­ten Lebens­jahr in die Fach­kli­nik mit­brin­gen. Sie wer­den in der Kli­nik unter­ge­bracht und von einer Jugend­the­ra­peu­tin betreut. Das ‚Haus Imma­nu­el‘ ist eine der ganz weni­gen Ein­rich­tun­gen, das auch Frau­en mit ihren Kin­dern offen steht.“

In Deutsch­land gel­ten 1,6 Mil­lio­nen Men­schen als alko­hol­ab­hän­gig. In Bay­ern sind rund 250.000 Men­schen betrof­fen, zir­ka ein Drit­tel davon sind Frau­en. Rund 200.000 Men­schen sind in Bay­ern medi­ka­men­ten­ab­hän­gig. Von die­sen Sucht­pa­ti­en­ten sind schät­zungs­wei­se zwei Drit­tel Frau­en. Huml beton­te: „Bei vie­len Sucht­er­kran­kun­gen und Gesund­heits­pro­ble­men gibt es geschlech­ter­spe­zi­fi­sche Unter­schie­de. Auch Sucht­mit­tel­ab­hän­gig­keit und Sucht­ver­läu­fe zei­gen frau­en­spe­zi­fi­sche Besonderheiten.“

Huml ergänz­te: „Frau­en-spe­zi­fi­sche Beson­der­hei­ten sind daher inte­gra­ler Bestand­teil des the­ra­peu­ti­schen Gesamt­kon­zep­tes im ‚Haus Imma­nu­el‘. Und zur indi­vi­du­el­len, auf die Pati­en­tin zuge­schnit­te­nen The­ra­pie gehört auch die Ein­bin­dung der Fami­li­en und Part­ner. Das umfas­sen­de Kon­zept in der Fach­kli­nik ‚Haus Imma­nu­el‘ ist in die­ser Form nahe­zu ein­ma­lig und schafft best­mög­li­che Vor­aus­set­zun­gen, dass die Pati­en­tin­nen zu einer eigen­ver­ant­wort­li­chen Lebens­füh­rung zurück­fin­den. Durch die enge Zusam­men­ar­beit mit den Tages­kli­ni­ken in Würz­burg und Bay­reuth ist auch eine Kom­bi­na­ti­ons­the­ra­pie, mit stu­fen­wei­ser Ent­las­sung nach Hau­se, möglich.“