Bau­fort­schritt an der Klo­ster­an­la­ge St. Micha­el in Bam­berg: Richtfest

Eingerahmt von den beiden Zimmerleuten, die den Richtspruch verlasen: Oberbürgermeister Andreas Starke, Bundesministerin Dr. Barbara Hendricks, Erzbischof Ludwig Schick, Andreas Schwarz MdB.
Eingerahmt von den beiden Zimmerleuten, die den Richtspruch verlasen: Oberbürgermeister Andreas Starke, Bundesministerin Dr. Barbara Hendricks, Erzbischof Ludwig Schick, Andreas Schwarz MdB.

Eines der größ­ten Gerü­ste, das jemals in Bam­berg auf­ge­baut wur­de, steht der­zeit am Micha­els­berg. Nicht nur die kom­plet­te Micha­els­kir­che ist der­zeit sowohl Außen als auch Innen, völ­lig ein­ge­rü­stet, son­dern nahe­zu alle Fas­sa­den der stadt­bild­prä­gen­den Klo­ster­an­la­ge. Die Gesamt­in­stand­set­zung der Klo­ster­an­la­ge St. Micha­el ist die Her­aus­for­de­rung der kom­men­den Jah­re. Als Kosten­vo­lu­men wird der­zeit rund 50 Mil­lio­nen Euro ange­nom­men. Am Mitt­woch, 12.07.2017 wur­de im Bei­sein von Bun­des­bau­mi­ni­ste­rin Dr. Bar­ba­ra Hendricks und Erz­bi­schof Lud­wig Schick am Micha­els­berg Richt­fest gefeiert.

Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke sprach den Ver­ant­wort­li­chen für das Jahr­hun­dert­bau­pro­jekt größ­ten Respekt aus: „Nicht nur die Arbei­ten am Kir­chen­dach und den Kirch­tür­men hoch über Bam­berg ver­lan­gen eine gro­ße Por­ti­on Mut. Zeit­gleich die Sanie­rung der Kir­che zu star­ten, umfang­rei­che Fas­sa­den­sa­nie­run­gen durch­zu­füh­ren und noch ein Info­zen­trum mit Stifts­la­den in Angriff zu neh­men, ver­langt den Ver­ant­wort­li­chen eben­falls ein größ­tes Maß an Sach­ver­stand und Beherzt­heit ab.“

Die ehe­ma­li­ge Klo­ster­an­la­ge wird im Rah­men des Bun­des­pro­gramms “Natio­na­le Pro­jek­te des Städ­te­baus- Zukunfts­in­ve­sti­ti­ons­pro­gramm (ZIP)“ restau­riert. Sie gilt als eines der Wahr­zei­chen der dem UNESCO-Welt­erbe zuge­hö­ri­gen Alt­stadt Bam­berg. Für die Pfle­ge und den Erhalt des beein­drucken­den Gebäu­de­en­sem­bles ist die Bür­ger­spi­tal­stif­tung Bam­berg als Eigen­tü­me­rin verantwortlich.

Der erste Bau­ab­schnitt, die Instand­set­zung der ca. 2800 m² umfas­sen­den Fas­sa­den­flä­che von Braue­rei- und Pfor­ten­flü­gel ist bei­na­he abge­schlos­sen. Neben den eigent­li­chen Natur­stein­ar­bei­ten und der Instand­set­zung von rund 240 Fen­stern, stan­den dort not­wen­di­ge Arbei­ten an den Dach­flä­chen und die par­ti­el­le Ertüch­ti­gung der Ent­wäs­se­rung an. In weni­gen Tagen soll das Gerüst dort abge­baut wer­den. Am Kanz­lei­flü­gel, an der Neu­en Abtei und an Tei­len des Kon­vent­baus haben bereits die Arbei­ten des zwei­ten Bau­ab­schnitts begon­nen, hier­bei wer­den wei­te­re 2400 m² Natur­stein­flä­che instand­ge­setzt. Mit dem drit­ten Bau­ab­schnitt an den Fas­sa­den im Innen­hof des Kon­vent­baus und im Kon­vent­gar­ten (rund 2700 m²), soll bis Ende 2018 die gesam­te Maß­nah­me fer­tig gestellt sein. Die dann rund 7900 m² Fas­sa­den­flä­che ent­spre­chen nahe­zu zwei Fußballfeldern.

Zeit­gleich mit der Fas­sa­den­sa­nie­rung hat die sta­ti­sche Instand­set­zung der ehe­ma­li­gen Abtei­kir­che begon­nen. Die im Herbst 2015 ein­ge­bau­te Siche­rungs­maß­nah­me, die wie ein Kor­sett die Mau­ern des Lang­hau­ses zusam­men­klam­mert, hat die geplan­te und erhoff­te „Beru­hi­gung“ der Riss­be­we­gun­gen erwirkt. Bis Ende 2018 wer­den alle Bau­tei­le ein­ge­rü­stet, alle Dach­trag­wer­ke instand­ge­setzt sowie Fas­sa­den, Gewöl­be und Mau­er­werk sta­tisch gesi­chert. Zudem wer­den bau­be­glei­ten­de Natur­stein­ar­bei­ten, par­ti­el­le Instand­set­zung der Ent­wäs­se­rung, restau­ra­to­ri­sche Siche­run­gen sowie umfas­sen­de Schutz­maß­nah­men der wert­vol­len Aus­stat­tung erfol­gen. Nach der Wie­der­her­stel­lung eines sta­bi­len sta­ti­schen Systems der Kir­che soll­ten in wei­te­ren, noch zu pla­nen­den Bau­ab­schnit­ten alle Fas­sa­den, die gesam­te Ent­wäs­se­rung, die Raum­scha­le mit Gewöl­ben, die Aus­stat­tung und Orgel sowie alle Außen­an­la­gen bear­bei­tet werden.

Für St. Micha­el besteht der Wunsch, die­se zum 1000-Jäh­ri­gen Jubi­lä­um 2021 der Öffent­lich­keit wie­der zugäng­lich machen zu können.