»Die Schlan­ge und das Lamm – eine musi­ka­li­sche Rei­se auf den Spu­ren der Fami­li­en Luther und Cra­nach« in Lindenhardt

Capella Antiqua Bambergensis
Capella Antiqua Bambergensis

Am Sonn­tag, 23. Juli, geht die Capel­la Anti­qua Bam­ber­gen­sis um 20 Uhr in der St. Michae­lis­kir­che in Lin­den­hardt der span­nen­den Fra­ge nach, wie die Musik in der Zeit des gro­ßen Refor­ma­tors Mar­tin Luther klang. Wel­che Instru­men­te, wel­che Kom­po­ni­sten waren zu die­ser Zeit in Euro­pa bekannt und beliebt. Und obwohl die Musik aus einer Zeit stammt, in der der schnel­le Aus­tausch von Infor­ma­tio­nen, Tex­ten und Musik unmög­lich war, tausch­ten sich die Musi­ker und die Kom­po­ni­sten an den Höfen der Für­sten und Köni­ge euro­pa­weit und gren­zen­los unter­ein­an­der aus und sorg­ten für das erste inter­na­tio­na­le Musik­netz­werk. Die Lei­ter der Cho­ral­schu­len und Orche­ster schick­ten ihre besten Schü­ler auf Wan­der­schaft. Deut­sche, ita­lie­ni­sche und spa­ni­sche Ein­flüs­se ver­misch­ten sich zu beson­de­ren Kom­po­si­tio­nen und schu­fen neue Musikstile.

Die Klang­viel­falt des Mit­tel­al­ters und der Renais­sance öff­net auch heu­te den Kon­zert­be­su­chern ein musi­ka­li­sches Fen­ster in die Zeit Lucas Cra­nachs, Albrecht Dürers und ihrer Vor­fah­ren. Die Cra­nachs waren als Hof­ma­ler mit jeg­li­cher Art und Stil von Hof­mu­sik ver­traut, schmück­ten doch vie­le detail­ge­treue Zeich­nun­gen von Musi­kern und Instru­men­ten bedeu­ten­de Mei­ster­wer­ke aus ihrer Kunst­ma­nu­fak­tur. Lud­wig Senfl, Hein­rich Isaac und Pierre Attaignant schu­fen schon zu Leb­zei­ten der Cra­nachs musi­ka­li­sche Mei­ster­wer­ke, die in ganz Euro­pa bekannt wur­den. Hein­rich Isaacs Abschied aus Inns­bruck („Inns­bruck, ich muss dich las­sen“) fin­det sich heu­te noch in den Gesang­bü­chern der Kir­che. Jetzt ver­all­ge­mei­nernd als „O Welt, ich muss dich las­sen“. Die Capel­la Anti­qua Bam­ber­gen­sis lässt die Musik der alten Zei­ten leben­dig wer­den und erzählt die Geschich­te jener Fami­lie Cra­nach, die im Leben Mar­tin Luthers einen wich­ti­gen Platz ein­nahm. Ein beson­de­res Augen­merk wird dabei auf die Gam­ben­mu­sik gelegt, ein Instru­ment, das aus dem heu­ti­gen Orche­ster völ­lig ver­schwun­den ist, im 16. Jahr­hun­dert aber zu den belieb­te­sten Instru­men­al­klän­gen über­haupt zähl­te. „als ob die Engel sin­gen…“ so bezeich­ne­ten Zeit­ge­nos­sen den Klang der „Vio­len da Gam­ba“. Wah­re Mei­ster auf die­sen Instru­men­ten sind die Soli­sten Ben­ja­min Dress­ler und Diet­rich Haböck. Zusam­men mit der Capel­la Anti­qua Bam­ber­gen­sis brin­gen sie die Musik aus der stür­mi­schen Epo­che Luthers in die Gegen­wart. Sie span­nen gemein­sam einen musi­ka­li­schen Bogen über mehr als 300 Jah­re Kul­tur- und Musik­ge­schich­te und erzäh­len so man­che span­nen­de Epi­so­de aus der Geschich­te des The­sen­an­schlä­gers aus Wittenberg.

Die Capel­la Anti­qua Bam­ber­gen­sis lässt auf ihren Kon­zer­ten über 40 histo­ri­sche Instru­men­te erklin­gen. Dabei wird auf größt­mög­li­che Authen­ti­zi­tät der Instru­men­te Wert gelegt, die zu einem guten Teil aus der Werk­statt des Capel­la-Mit­glieds und Instru­men­ten­bau­mei­sters Andre­as Spind­ler stam​men​.Im Kon­zert in der wun­der­schö­nen St. Michae­lis-Kir­che zu Lin­den­hardt mit ihrem Grü­ne­wald­al­tar von 1503 ent­führt die Capel­la Anti­qua die Zuhö­rer auf eine ganz beson­de­re musi­ka­li­sche Rei­se zum Urknall der Reformation.

In die­sem Jahr wid­men sich die PEG­NIT­ZER SOM­MER KON­ZER­TE der Musik der Refor­ma­ti­on und Mar­tin Luthers. Die ins­ge­samt 10 Ver­an­stal­tun­gen bie­ten einen Quer­schnitt der Aus­ein­an­der­set­zung mit Musik aus die­ser Zeit und von Luther selbst von ihrer Ent­ste­hung bis zu ihrer Wir­kung in der Gegen­wart. Auch kir­chen­mu­si­ka­li­scher Jubi­lar des Jah­res, Georg Phil­ipp Tele­mann, wird in den Pro­gram­men erklin­gen. Am Frei­tag, 28. Juli erklin­gen zu Ehren von Johann Seba­sti­an Bach an des­sen Todes­tag eine klei­ne Aus­wahl sei­ner Bear­bei­tun­gen von Luther­lie­der. An der Orgel spiel Mei-Hui, He. Der Ein­tritt ist frei. Am Sonn­tag, 30. Juli zeitg Richard Roblee’s Very Litt­le Big­band um 20 Uhr in der evan­ge­li­schen Chri­stus­kir­che in Auer­bach, dass sich Luther­lie­der auch für Swing und Jazz­be­ar­bei­tun­gen eignen.

Infor­ma­tio­nen zur gesam­ten Rei­he, aber auch den ein­zel­nen Ver­an­stal­tun­gen sind erhält­lich bei „Peg­nit­zer Som­mer Kon­zer­te“, Rosen­gas­se 41, 91257 Peg­nitz, Tele­fon 09241/2965, bei den Frem­den­ver­kehrs­äm­tern der Regi­on und in den Kir­chen der Veranstaltungsorte.

Platz­re­ser­vie­run­gen und Kar­ten­vor­be­stel­lun­gen nimmt das evang.-luth. Pfarr­amt Peg­nitz unter der Tele­fon­num­mer 09241–6086, Fax: 09241–2927 sowie das Kan­to­rat Peg­nitz unter der Ruf­num­mer 09241–2926, E‑Mail: kantorei.pegnitz@t‑online.de entgegen.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen gibt es auch im Inter­net unter www​.peg​nit​zer​som​mer​kon​zer​te​.de sowie unter www​.soli​deo​.de der Sei­te der evan­ge­li­schen Kir­chen­mu­sik in Bay­ern und auf der Sei­te www​.peg​nitz​-evan​ge​lisch​.de der evan­ge­li­schen Kir­chen­ge­mein­de Pegnitz.

Infor­ma­tio­nen auch unter www​.capel​la​-anti​qua​.de