Berufs­er­kun­dung beim Hand­werks­pa­ten Schlen­ck in Bayreuth

Wie wichtig Be- und Entlüften in einer großen Kantine ist, erläutert Alex Höhn am Praxisbeispiel in der Jugendherberge. Foto: HWK
Wie wichtig Be- und Entlüften in einer großen Kantine ist, erläutert Alex Höhn am Praxisbeispiel in der Jugendherberge. Foto: HWK

Ein gan­zer Schul­tag Pra­xis­er­fah­rung – Hand­werks­pa­ten machen auch das ein­mal möglich

Dass das Pro­jekt Hand­werks­pa­ten tat­säch­lich gelebt wird, zeigt die vor kur­zem statt­ge­fun­de­ne Berufs­er­kun­dung von Schü­lern einer ach­ten Klas­se der Albert Schweit­zer Mit­tel­schu­le bei der Unter­neh­mens­grup­pe Schlen­ck GmbH in Bay­reuth. Das Unter­neh­men bil­det seit vie­len Jah­ren die Beru­fe, Kauf­man­n/-frau für Büro­ma­nage­ment, Elek­tro­ni­ker, Tech­ni­scher System­pla­ner und Anla­gen­me­cha­ni­ker SHK aus. Pünkt­lich um 8:00 Uhr tra­fen 23 Schü­le­rin­nen und Schü­ler in Beglei­tung ihrer Klas­sen­leh­re­rin Syl­via Bruns in der Lud­wig-Tho­ma-Stra­ße in Bay­reuth ein und wur­den von der Che­fin Clau­dia Ebert begrüßt.

In drei Grup­pen auf­ge­teilt, galt es meh­re­re Berei­che des Unter­neh­mens zu erkun­den. Zunächst die Abtei­lun­gen Büro und all­ge­mei­ne Ver­wal­tung. Dort beka­men sie Ein­blicke, wie zum Bei­spiel ein Ange­bot erstellt wird, wie Zah­lungs­ein­gän­ge über­wacht wer­den, wel­che Wege ein Geschäfts­brief im Unter­neh­men geht vom Post­ein­gang bis zum fer­ti­gen Ange­bot. „Genau­ig­keit ist wich­tig Gera­de bei öffent­li­chen Aus­schrei­bun­gen muss man eine Viel­zahl von Doku­men­ten und Berech­nun­gen rich­tig und im Zeit­rah­men ablie­fern, sind die Anga­ben feh­ler­haft oder wer­den zu spät abge­lie­fert, ist man raus. Dann hat man sich einen Berg von Arbeit gemacht, aber es wird dafür nicht ein Cent bezahlt.

Im Fach­be­reich Pla­nung und Kon­struk­ti­on ging es dann dar­um, wie Kon­struk­ti­ons­zeich­nun­gen und Schalt- und Ver­le­gungs­plä­ne am Com­pu­ter ent­ste­hen und was dabei alles genaue­stens beach­tet wer­den muss.

Das High­light war der Besuch der Groß­bau­stel­le der Jugend­her­ber­ge in Bay­reuth, die kurz vor der Fer­tig­stel­lung stand. Alex­an­der Höhn chauf­fier­te jeweils eine der drei Klein­grup­pen im fir­men­ei­ge­nen Klein­bus hin und zurück. Dort herrsch­te emsi­ges Trei­ben, duzen­de Hand­wer­ker waren flei­ßig damit beschäf­tigt bei allen anste­hen­den Rest­ar­bei­ten Hand anzu­le­gen, um den immer näher rücken­den Fer­tig­stel­lungs­ter­min ein­hal­ten zu kön­nen. Damit Nie­mand in dem Laby­rinth ver­lo­ren ging, wur­den die Jugend­li­chen von Peter Lie­wald vom Team Nach­wuchs der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken, der den Ter­min ver­mit­telt und beglei­tet hat­te, mit Sicher­heits­we­sten aus­ge­rü­stet. Alex­an­der Höhn erklär­te auf der Bau­stel­le wie das System einer Be- und Ent­lüf­tungs­an­la­ge funk­tio­niert, es war Gele­gen­heit hin­ter die Kulis­sen zu blicken und zu sehen, wie eine Hei­zungs­an­la­ge, ein Strom­ver­tei­ler und ein Frisch- und Abwas­ser­sy­stem ent­ste­hen. Jede Fra­ge wur­de aus­führ­lich, aber vor allem auch leicht ver­ständ­lich erklärt.

Zurück im Haupt­sitz der Schlen­ck GmbH gab es als krö­nen­den Abschluss beleg­te Bröt­chen und Limo­na­de für die Schü­le­rin­nen und Schü­ler. Das Resu­mee von Leh­re­rin Sil­ke Bruns: „Clau­dia Ebert, Alex­an­der Höhn und ihre Mit­ar­bei­ter haben sich sehr viel Zeit für die Schü­le­rin­nen und Schü­ler genom­men und die Berufs­er­kun­dung höchst ein­drucks­voll und inter­es­sant für die Acht­kläss­ler gestal­tet. Das war ech­ter Pra­xis­un­ter­richt.“ Pra­xis­un­ter­richt mit sofort mess­ba­rem Erfolg, denn am Ende der Ver­an­stal­tung haben sich gleich fünf Schü­le­rin­nen und Schü­ler spon­tan für ein Prak­ti­kum bei der Fir­ma Schlen­ck inter­es­siert. Wir wer­den die Sache ver­fol­gen und berich­ten, was viel­leicht dar­aus gewor­den ist. Fort­set­zung folgt.

Hin­ter­grund:

Die Auf­ga­be, Jugend­li­che wäh­rend des Über­gangs von der Schu­le in das Berufs­le­ben zu infor­mie­ren, zu för­dern und zu beglei­ten wird immer wich­ti­ger. Des­halb hat die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken im Jahr 2012 begon­nen, einen alten Wunsch der Schu­len nach mehr Kon­takt zur Wirt­schaft, zur Berufs­pra­xis zu erfül­len und damit einen neu­en Bau­stein des Fach­kräf­te­si­che­rungs­kon­zepts ins Lau­fen gebracht. Die Schu­len hat­ten sich gewünscht, Ansprech­part­ner aus dem Hand­werk zu bekom­men, die mit in den AWT- Unter­richt gehen, den Schü­lern Unter­stüt­zung bei der Berufs­ori­en­tie­rung geben und ihnen bei­spiel­haft und pra­xis­nah bestimm­te Gewer­ke und Hand­werks­be­ru­fe ins­be­son­de­re in den 7. und 8. Klas­sen vor­stel­len. Die ober­frän­ki­schen Schu­len sind inzwi­schen gut im dem Hand­werk ver­netzt und wer­den von über 500 Hand­werks­be­trie­ben aktiv unterstützt.