Bam­ber­ger „Zelt der Reli­gio­nen“ erhält Bür­ger­preis 2017

„Zelt der Religionen“
„Zelt der Religionen“

Preis­ver­lei­hung am 19. Okto­ber im Landtag

Die Preis­trä­ger des Bür­ger­prei­ses 2017 des Baye­ri­schen Land­tags ste­hen fest. Unter dem Vor­sitz von Land­tags­prä­si­den­tin Bar­ba­ra Stamm hat die Jury aus 104 Bewer­bun­gen die Preis­trä­ger gekürt. Mot­to war die­ses Jahr: „Mein Glau­be. Dein Glau­be. Kein Glau­be. – Unser Land! Bür­ger­schaft­li­ches Enga­ge­ment und welt­an­schau­li­cher Dis­kurs für eine Gesell­schaft des Respekts und der Ver­stän­di­gung“. Aus­ge­zeich­net wur­den Grup­pie­run­gen, die sich ehren­amt­lich für das fried­li­che Mit­ein­an­der ver­schie­de­ner Glau­bens­rich­tun­gen und damit für die gemein­sa­me Gestal­tung unse­rer Hei­mat ein­set­zen. Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke freut sich, dass in die­sem Jahr der mit 9.000 Euro dotier­te zwei­te Preis an das „Zelt der Reli­gio­nen“ in Bam­berg am Mar­kus­platz geht. Er gra­tu­lier­te dem För­der­ver­ein zur „abso­lut ver­dien­ten Auszeichnung“.

„Das „Zelt der Reli­gio­nen“ ist ein deut­lich sicht­ba­res Zei­chen von inter­re­li­giö­ser Zusam­men­ar­beit, die in die­ser Form, wie sie hier in Bam­berg prak­ti­ziert wird, ein­ma­lig ist. Die­ses Zei­chen des geleb­ten inter­re­li­giö­sen Dia­logs gilt und galt es zu bewah­ren“, so Star­ke. Für die Stadt sei es daher eine Selbst­ver­ständ­lich­keit gewe­sen die­ses Vor­ha­ben so gut wie mög­lich zu unter­stüt­zen. Das Schwie­rig­ste dabei war es einen geeig­ne­ten Stand­ort zu fin­den. Am Mar­kus­platz wur­de 2014 eine opti­ma­le Lösung gefunden.

Das „Zelt der Reli­gio­nen“ ent­stand im Rah­men der Lan­des­gar­ten­schau und ent­wickel­te sich anschlie­ßend durch das Enga­ge­ment von Bam­ber­ger Chri­sten, Juden und Mus­li­men zu einer dau­er­haf­ten Begeg­nungs­stät­te für den inter­re­li­giö­sen Dia­log. Das bun­te Zelt mit Schrift­zei­chen und Sym­bo­len der drei mono­the­isti­schen Reli­gio­nen, ist ein gemein­sa­mes Pro­jekt der Israe­li­ti­schen Kul­tus­ge­mein­de, der Evan­ge­li­schen und Katho­li­schen Kir­che sowie der Tür­kisch-Isla­mi­schen Gemein­de in Bam­berg. Als sicht­ba­res Zei­chen inter­re­li­giö­ser Zusam­men­ar­beit und Freund­schaft lud es auf der Lan­des­gar­ten­schau 2012 vie­le Besu­cher und Besu­che­rin­nen ein, Juden­tum, Chri­sten­tum und Islam in ihren Gemein­sam­kei­ten und Unter­schie­den zu ent­decken und näher ken­nen zu ler­nen. Auch nach dem Ende der Gar­ten­schau blieb das Zelt in Bam­berg und gibt dem Mar­kus­platz nun ein beson­de­res inter­kul­tu­rel­les und inter­re­li­giö­ses Flair.

Seit dem Jahr 2000 zeich­net der Baye­ri­sche Land­tag mit sei­nem Bür­ger­preis jähr­lich vor­bild­li­ches bür­ger­schaft­li­ches Enga­ge­ment in Bay­ern aus. Land­tags­prä­si­den­tin Bar­ba­ra Stamm erklär­te: „Wenn die kul­tu­rel­le Viel­falt in unse­rer Gesell­schaft zunimmt, kön­nen lei­der auch Vor­ur­tei­le und Unwis­sen­heit über die oft unbe­kann­ten Reli­gio­nen und Welt­an­schau­un­gen wach­sen. Zahl­rei­che ehren­amt­li­che Initia­ti­ven in Bay­ern bemü­hen sich daher um ein offe­nes Auf­ein­an­der-Zuge­hen und ein part­ner­schaft­li­ches Mit­ein­an­der und gestal­ten damit unse­re welt­an­schau­lich viel­fäl­ti­ge Gesell­schaft gemein­sam. Sol­che Initia­ti­ven hat der Baye­ri­sche Land­tag in die­sem Jahr mit dem Bür­ger­preis ausgezeichnet.“

Die Aus­zeich­nung der Sie­ger erfolgt im Rah­men einer fei­er­li­chen Ver­lei­hung im Maxi­mi­lia­ne­um am 19. Okto­ber 2017.