Lacrima soll wachsen: Neuer Ausbildungskurs zum Begleiter für trauernde Kinder startet in Bamberg
„Eine Arbeit, die viel Sinn gibt“
„Es ist eine Arbeit, die viel Sinn gibt – für die Kinder, aber auch für uns. Trauer darf nicht länger ein Tabuthema sein, sie gehört zum Leben“, findet Simone Goppert aus Coburg, die sich seit dem vergangenen Jahr bei Lacrima, dem Zentrum für trauernde Kinder engagiert. Seit Dezember begleitet Lacrima auch in Oberfranken Kinder, die einen sehr nahestehenden Menschen verloren haben. Ehrenamtliche Trauerbegleiter wie Simone Goppert betreuen die Kinder in ihrer Trauerarbeit und bieten Hilfe in den verschiedenen Trauermomenten: Die Mädchen und Jungen bekommen bei Lacrima die Möglichkeit, sich zu finden und sie selbst zu sein. Parallel werden auch die hinterbliebenen Elternteile von den ehrenamtlichen Mitarbeitern betreut. Aktuell finden die Gruppenstunden alle 14 Tage in Reckendorf im Landkreis Bamberg statt.
Aufgrund der wachsenden Nachfrage aus der Region soll das Angebot von Lacrima nun ausgeweitet werden. Geplant sind u.a. eine Gruppe für Jugendliche sowie ein Angebot in Kulmbach. Deshalb startet am 13. Oktober 2017 die zweite Ausbildungsreihe zum Trauerbegleiter. Die Schulung ist für interessierte Ehrenamtliche Voraussetzung, um die Kinder zu unterstützen. „Damit die Kinder lernen können, mit ihrer Trauer zu leben, braucht es gut ausgebildete Ehrenamtliche. Diese Trauerbegleiter, die die Gruppenstunden vorbereiten und leiten, sind darin geschult, zu erkennen, wie es jedem Kind gerade geht und was es braucht“, erklärt Vera Swaris, die pädagogische Leiterin von Lacrima in Oberfranken.
„Bei Lacrima kann man mit ganzem Herzen dabei sein! Es ist so wichtig, dass das Augenmerk hier vor allem auf den Kindern liegt, die sich ja häufig im Alltag gar nicht trauen zu trauern“, erzählt Marion Herold ehrenamtliche Trauerbegleiterin aus Kulmbach. Die Arbeit bei Lacrima empfindet sie ebenso wie ihre Kollegin Simone Goppert als äußerst erfüllend. Wenn sich die Kinder bei Lacrima treffen, herrscht dann auch bei Weitem nicht nur Trübsal, sondern es wird getobt, gespielt und gelacht. Die Kinder bestimmen selbst, wann und wie sie trauern. Bei Lacrima wissen sie, dass sie niemandem zur Last fallen und sie treffen vor allem Gleichaltrige, die ähnliches durchleben müssen. Die gegenseitige Unterstützung – sogar Freundschaften, die entstehen – machen einen großen Teil der stabilisierenden Wirkung von Lacrima aus.
Der neue Kurs findet an vier Wochenenden in der Geschäftsstelle der Johanniter-Unfall-Hilfe in Bamberg, Gutenbergstr. 2a statt (13. – 15.10., 27. – 29.10., 11. – 13.11., 24.- 26.11.). Wer sich für die Ausbildung zum Trauerbegleiter interessiert oder Lacrima durch Spenden unterstützen möchte, kann sich unter der Telefonnummer 0951 – 20879874 oder per E‑Mail an oberfranken@johanniter.de an Vera Swaris, Leiterin von Lacrima, werden. Nähere Informationen zu Lacrima gibt es außerdem im Internet unter www.johanniter.de/oberfranken/lacrima.
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