Mela­nie Huml setzt sich für eine inten­si­ve­re Zusam­men­ar­beit zwi­schen Ärz­ten und Jugend­äm­tern im Kin­der­schutz ein

Bay­erns Gesund­heits­mi­ni­ste­rin: Stär­ke­re Ver­net­zung zwi­schen Kin­der- und Jugend­hil­fe und Akteu­ren des Gesund­heits­we­sens durch Gesund­heits­re­gio­nen plus – Psy­chi­sche Erkran­kun­gen aus der Tabu­zo­ne holen

Bay­erns Gesund­heits­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml setzt sich für eine inten­si­ve­re Zusam­men­ar­beit zwi­schen den Ver­trags­ärz­ten und den Jugend­äm­tern im Frei­staat ein. Huml beton­te am Frei­tag anläss­lich eines Gesprächs mit Ärz­te­ver­tre­tern aus Ober­fran­ken, Mit­glie­dern der Baye­ri­schen Psy­cho­the­ra­peu­ten­kam­mer und Mit­ar­bei­tern der Koor­di­nie­ren­den Kin­der­schutz­stel­len (KoKi) der Jugend­äm­ter in Kulm­bach: „In Bay­ern arbei­tet die Kin­der- und Jugend­hil­fe bereits eng mit den Akteu­ren aus dem Gesund­heits­be­reich zusam­men. Unser Ziel ist es, die­se Zusam­men­ar­beit zum Woh­le unse­rer Kin­der noch wei­ter zu inten­si­vie­ren. Denn klar ist: Kin­der­schutz ist eine gesamt­ge­sell­schaft­li­che Daueraufgabe.“

Die Mini­ste­rin erläu­ter­te: „Ein Anknüp­fungs­punkt kön­nen unter ande­rem die in Bay­ern bereits jetzt schon in zahl­rei­chen Land­krei­sen und kreis­frei­en Städ­ten eta­blier­ten Gesund­heits­re­gio­nen plus sein. Mit­hil­fe die­ser bereits vor­han­de­nen Struk­tu­ren und Ansprech­part­ner für Gesund­heits­fra­gen vor Ort kann eine stär­ke­re Ver­net­zung zwi­schen der Kin­der- und Jugend­hil­fe und den ver­schie­de­nen Akteu­ren des Gesund­heits­we­sens geför­dert werden.“

Die Mini­ste­rin ergänz­te: „Mein Ziel ist es, das gesun­de, för­der­li­che und gewalt­freie Auf­wach­sen unse­rer Kin­der und Jugend­li­chen wei­ter vor­an­zu­brin­gen. Hier­bei lei­sten die Ver­trags­ärz­te und die Kran­ken­kas­sen bereits einen wich­ti­gen Bei­trag. Jetzt geht es auch dar­um, die Koope­ra­ti­on mit den Jugend­äm­tern ange­sichts der stei­gen­den Her­aus­for­de­run­gen zu stär­ken. Dabei sind alle gefor­dert – neben der Poli­tik und den Trä­gern der Jugend­hil­fe auch die Part­ner der Selbst­ver­wal­tung im Gesund­heits­we­sen. Es bedarf einer gemein­sa­men Anstren­gung, damit durch eine gute Ver­net­zung beim Kin­der­schutz psy­cho­so­zia­le Bela­stungs­si­tua­tio­nen und Kin­des­wohl­ge­fähr­dun­gen recht­zei­tig erkannt oder sogar ver­mie­den werden.“

Huml ver­wies in die­sem Zusam­men­hang auch auf die her­aus­ra­gen­de prä­ven­ti­ve Arbeit der Koor­di­nie­ren­den Kin­der­schutz­stel­len (KoKis) in Bay­ern. Mitt­ler­wei­le gibt es im Frei­staat flä­chen­deckend über 100 inter­dis­zi­pli­nä­re KoKi-Netz­wer­ke. Das baye­ri­sche Erfolgs­mo­dell wur­de im Jahr 2012 durch voll­um­fäng­li­che Über­nah­me im Bun­des­kin­der­schutz­ge­setz zum bun­des­wei­ten Stan­dard. Die KoKis beglei­ten die Eltern und ihre Kin­der in bela­sten­den Lebens­la­gen von Anfang an und las­sen so grö­ße­re Pro­ble­me erst gar nicht aufkommen.

Huml beton­te wei­ter: „Wenn ein Eltern­teil psy­chisch krank ist, betrifft dies die gan­ze Fami­lie. Des­halb wer­den wir die Zusam­men­ar­beit zwi­schen Psych­ia­trie­ärz­ten und Psy­cho­lo­gen, die wir auch im Rah­men unse­res Jah­res­schwer­punkts 2016/2017 zur psy­chi­schen Gesund­heit bei Kin­dern, Jugend­li­chen und Erwach­se­nen vor­an­ge­trie­ben haben, auch künf­tig noch wei­ter ver­bes­sern. Nach der erfolg­rei­chen Ver­an­stal­tung im ver­gan­ge­nen Jahr wer­den wir auch 2018 gemein­sam mit dem Baye­ri­schen Fami­li­en­mi­ni­ste­ri­um erneut einen lan­des­wei­ten Fach­tag zum The­ma „Kin­der von Eltern mit einer psy­chi­schen Erkran­kung“ veranstalten.“

Die Mini­ste­rin erläu­ter­te: „Wir wol­len psy­chi­sche Erkran­kun­gen aus der Tabu­zo­ne holen. Gera­de Kin­der von psy­chisch kran­ken Eltern füh­len sich oft ver­ant­wort­lich. Sie brau­chen des­halb eine ganz beson­de­re Auf­merk­sam­keit und Unter­stüt­zung. Und die psy­chisch kran­ken Eltern wie­der­um benö­ti­gen Hil­fe, damit sie ihrer Erzie­hungs­ver­ant­wor­tung gut nach­kom­men können.“