Wett­be­werb „Unser Dorf hat Zukunft – unser Dorf soll schö­ner wer­den“ gastiert im Land­kreis Bamberg

Ländliches Paradies in Brunn. Foto: LRA Bamberg
Ländliches Paradies in Brunn. Foto: LRA Bamberg

Drei Orte tre­ten für den Bezirks­sieg an

Der Wett­be­werb „Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll schö­ner wer­den“ geht in die näch­ste Run­de. Auf ober­frän­ki­scher Ebe­ne wer­den im Juli die Spit­zen­dör­fer gesucht. Aus dem Land­kreis Bam­berg berei­ten sich Brunn, Ober­haid und Ober­lei­ter­bach auf den Besuch der Bewer­tungs­kom­mis­si­on vor. Unter­stützt wer­den sie dabei von der Kreis­fach­be­ra­tung für Gar­ten­kul­tur und Lan­des­pfle­ge des Land­krei­ses Bamberg.

Die erste Hür­de haben die drei Dör­fer schon genom­men: Im ver­gan­ge­nen Jahr gin­gen sie als Sie­ger aus dem Kreis­ent­scheid des Wett­be­werbs „Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll schö­ner wer­den“ her­vor. Jetzt haben sie die Chan­ce, vor­de­re Plät­ze auf Bezirks­ebe­ne zu bele­gen. Die Bewer­tungs­kom­mis­si­on kommt am 13. und 18. Juli in den Land­kreis Bam­berg und schaut auch ger­ne hin­ter die Fas­sa­den. Denn die Dör­fer von mor­gen leben nicht von wohl­for­mu­lier­ten Absichts­er­klä­run­gen, son­dern von akti­ven Dorf­ge­mein­schaf­ten, die gemein­sam anpacken und ihre Errun­gen­schaf­ten stolz präsentieren.

Die drei Sie­ger­or­te auf Kreis­ebe­ne machen deut­lich, wie unter­schied­lich die Facet­ten des Dorf­le­bens aus­fal­len kön­nen: Der Gemein­de­teil Brunn (Markt Hei­li­gen­stadt) lebt vom Enga­ge­ment sei­ner klei­nen, aber eng zusam­men ste­hen­den Dorf­ge­mein­schaft. Ohne einen Cent staat­li­che För­de­rung haben die Brun­ner ein gemüt­li­ches Gemein­schafts­haus in der Orts­mit­te geschaf­fen, in dem sich Jung und Alt trifft. Die gro­ße länd­li­che Fest­hal­le liegt am Dorf­rand in mit­ten von gepfleg­ten Streu­obst­wie­sen. Ein begrün­ter Fried­hof, wie er bei­spiel­haf­ter nicht sein könn­te, gro­ße Haus- und Hof­bäu­me, Obst­wie­sen am Orts­rand, Fas­sa­den­be­grü­nung und blü­hen­de Bau­ern­gär­ten machen Brunn zum länd­li­chen Paradies.

Ober­lei­ter­bach (Markt Zap­fen­dorf) ist das erste offi­zi­ell aner­kann­te Bio­en­er­gie­dorf im Land­kreis Bam­berg. Bio­gas- und Hack­schnit­zel­heiz­an­la­ge decken einen Groß­teil des Heiz- und Strom­be­darfs der Ober­lei­ter­ba­cher Haus­hal­te. Doch damit nicht genug: Auch am Orts­bild lässt sich able­sen, mit wie viel Enga­ge­ment die Orts­be­völ­ke­rung ihre Vor­ha­ben in die Tat umsetzt. Die Errich­tung eines groß­zü­gi­gen Gemein­schafts­hau­ses, neben­an ein weit­läu­fi­ger Spiel- und Fest­platz, ein seit Jahr­zehn­ten vor­bild­lich durch­grün­ter Fried­hof, und die Rena­tu­rie­rung des Lei­ten­ba­ches sind nur eini­ge Bei­spie­le. Ein beson­de­res Merk­mal Ober­lei­ter­bachs ist die Lage am Jakobs­weg, der direkt durch das Dorf führt. Hier hat der Ort Fin­ger­spit­zen­ge­fühl bewie­sen und am unte­ren Dorf­platz einen Pil­ger­brun­nen mit Hil­fe der Dorf­er­neue­rung errichtet.

Ganz ande­re Struk­tu­ren sind im bevöl­ke­rungs­star­ken Ober­haid erfor­der­lich: Von der Kin­der­krip­pe über Betreu­ungs- und Frei­zeit­an­ge­bo­te für Jugend­li­che bis zum betreu­ten Woh­nen ist für alle gesorgt. Ober­haid kommt es vor allem auf die Ver­zah­nung der Gene­ra­tio­nen an, damit jeder vom ande­ren pro­fi­tie­ren kann, was die Gemein­schaft unter­ein­an­der enorm stärkt. Ein Nah­erho­lungs- und Tou­ris­mus­kon­zept, sowie ein eige­nes kom­mu­na­les Natur­wald­re­ser­vat spie­geln die Zukunfts­fä­hig­keit des gro­ßen Ortes wie­der. Außer­dem hat die Gemein­de mit Hil­fe der Städ­te­bau­för­de­rung ein attrak­ti­ves Orts­zen­trum geschaf­fen, das dem histo­ri­schen Orts­bild Rech­nung trägt. Bei der Grün­ge­stal­tung kann Ober­haid mit der „Zukunfts­wie­se“ punk­ten. Sie wur­de von den Ober­hai­der Schul­klas­sen mit Obst­bäu­men bepflanzt.

Der Wett­be­werb „Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll schö­ner wer­den“ setzt bewusst auf Frei­wil­lig­keit, Eigen­in­itia­ti­ve und akti­ve Mit­wir­kung. Dies wird bei den Her­aus­for­de­run­gen, vor denen der länd­li­che Raum mit dem Wan­del sei­ner Gesell­schafts- und Wirt­schafts­struk­tur steht, immer wich­ti­ger. In Ober­fran­ken betei­lig­ten sich 87 Dör­fer auf Kreis­ebe­ne am Wett­be­werb, 15 erreich­ten den Bezirks­ent­scheid. Unter Feder­füh­rung des Gar­ten­bau­zen­trums Bay­ern Nord am Amt für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und For­sten Kit­zin­gen besich­tigt die Bewer­tungs­kom­mis­si­on die Orte und macht sich ein Bild. Alle Bür­ger sind ein­ge­la­den, sich an die­sen Bege­hun­gen der Jury zu betei­li­gen. Man darf gespannt sein, wie die Juro­ren die­se vor­bild­li­chen Ent­wick­lungs­kon­zep­te die­ser drei Ort­schaf­ten honorieren.