Offe­ner Brief: „Ruhe­stö­rung durch Bahn­ar­bei­ten in Forchheim“

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73 dB im Schulgebäude?

73 dB im Schulgebäude?

Sehr geehr­ter Herr Oberbürgermeister!
Sehr geehr­ter Herr Landrat!

Als einer der Haupt­be­trof­fe­nen der der­zei­ti­gen und zukünf­ti­gen Lärm­be­la­stun­gen durch die Bahn, habe ich mich inten­siv mit den Pla­nun­gen befasst, die den Forch­hei­mer Nor­den betref­fen. Dabei geht es mir nicht nur um mei­ne per­sön­li­che Lage. Als Spre­cher einer Bür­ger­initia­ti­ve geht es mir um das Wohl unse­res gan­zen Viertels.

Beim Stu­di­um der vor­lie­gen­den Unter­la­gen der Bahn ist mir auf­ge­fal­len, dass für das Ober­ge­schoss der Adal­bert-Stif­ter-Schu­le (AST) ein Lärm­wert von 73 dB pro­gno­sti­ziert wird. Bei die­sem Wert ist ein Unter­richt nicht mög­lich. Für Schu­len ist ein Wert von 57 dB am Tag vor­ge­schrie­ben. Wie ist so eine kras­se Abwei­chung zu erklä­ren? Ist in Fül­le von Unter­la­gen, Tabel­len und Infor­ma­tio­nen die­se unhalt­ba­re Pla­nung über­se­hen worden?

Sind die Ämter, viel­leicht die Bahn selbst, die Bür­ger sowie­so von der Kom­ple­xi­tät der Pro­ble­me überfordert?

Am 28.Januar 2014 haben 20 Stadt- und Kreis­rä­te auf Ein­la­dung der Bür­ger­initia­ti­ve (Bericht FT 29.01.2014) die AST wäh­rend der Unter­richts­zeit besucht. Mar­tin Horn, der Kon­rek­tor der Schu­le sag­te wört­lich :“Wenn ein Güter­zug vor­bei­fährt wird der Unter­richt für 40 Sekun­den unter­bro­chen“ und stellt wei­ter fest, dass man mit die­sen Stö­run­gen leben müs­se. Die Besu­cher hat­ten noch das „Glück“, eine sol­che Stö­rung live zu erle­ben. Das erstaun­li­che an die­ser Situa­ti­on war, das der Lärm­pe­gel im Klas­sen­zim­mer trotz einer etwa vor 10 Jah­ren errich­tet Lärm­schutz­wand so hoch war.

Als im Jahr 2001 die Beschwer­den über Bahn­lärm in den Schu­len im Nor­den zunah­men, setz­ten sich die Bahn, die Stadt und der Land­kreis zusam­men um das Pro­blem zu lösen. Es ent­stand die Ver­ein­ba­rung 18/11 DB zwi­schen der Bahn, dem Land­kreis und der Stadt unter Feder­füh­rung des Land­krei­ses, von Land­rat Glau­ber am 24.08.2001 unter­schrie­ben. Die Bahn ver­pflich­te­te sich die vor­aus­sicht­li­chen Kosten für 807 000 DM zu übernehmen.

Die Lärm­schutz­wand wur­de gebaut, doch war der Erfolg offen­sicht­lich nicht zufrie­den­stel­lend. Es waren auch kei­ne Bele­ge für eine amt­li­che Kon­trol­le zu fin­den, ob die­se Lärm­schutz­wand, den Lärm auf die vor­ge­schrie­be­nen 57 dB her­ab­ge­setzt haben könnte.

Und genau die­se, erwie­se­ner Maßen unzu­läng­li­che Lärm­schutz­wand, woll­te die Bahn wei­ter ver­wen­den, um den erhöh­ten Anfor­de­run­gen des Bahn­lärms einer Magi­stra­le gerecht zu wer­den. Durch den Bau des Bahn­hal­tes Nord fällt jetzt die­se Wand. Aber die Tat­sa­che, dass ihr Halt vor­ge­se­hen war, zeigt die Unzu­läng­lich­kei­ten in den Pla­nun­gen der Bahn eben­so, wie die unge­setz­li­chen 73 dB für Tei­le der AST, die in Kür­ze ein­fach so umge­setzt wer­den, wenn sich Bahn und Behör­den nicht auf­raf­fen, die­sen Miss­stand zu bereinigen.

Es hilft allen Betei­lig­ten wenn dies umge­hend geschieht.

Wir möch­ten anfra­gen ob sich bezüg­lich der von uns gefor­der­ten Wei­te­rung des Zu- und Abgangs für den S Bahn Halt Forch­heim Nord neue Aspek­te erge­ben haben. Ihre Nach­ver­hand­lun­gen für Ker­s­bach und posi­ti­ve Mel­dun­gen von Nach­ver­hand­lun­gen in Kem­mern soll­ten Sie auch für wei­te­re Gesprä­che mit der Bahn und dem Staat für den S Bahn Halt Forch­heim Nord ermutigen.

Mit hoff­nungs­vol­len Grüßen
Otwin Schneider
Edu­ard Nöth