40-jäh­ri­ges Char­ter­ju­bi­lä­um vom Rota­ry Club Frochheim

Dr. Ulrich v. Hintzenstern mit Rotary Austauschschülern Nettish aus Thailand und Luis aus Mexiko. Foto: Michael Waasner
Dr. Ulrich v. Hintzenstern mit Rotary Austauschschülern Nettish aus Thailand und Luis aus Mexiko. Foto: Michael Waasner
Dr. Ulrich von Hintzenstern

Dr. Ulrich von Hint­zen­stern. Foto: Micha­el Waasner

Am 4. Juni 1977 fand die Char­ter­fei­er des Rota­ry Clubs Forch­heim statt. Aus die­sem Grund fei­er­ten die Rota­ri­er auf Burg Fei­er­stein das 40-jäh­ri­ge Char­ter­ju­bi­lä­um. Der Prä­si­dent des Clubs, Dr. Ulrich von Hint­zen­stern, erläu­tert den Begriff „Char­ter“. Dabei han­delt es sich nicht um das Mie­ten von Segel­yach­ten, son­dern um die Über­ga­be einer Urkun­de, die die Auf­nah­me eines Rota­ry Clubs bei Rota­ry Inter­na­tio­nal bestä­tigt. Gegrün­det wur­de der Forch­hei­mer Club bereits am 7. Dezem­ber 1976 von Rit­ter Karl-Heinz von Trait­teur im Forch­hei­mer Rat­haus­saal. Als Paten­club, der den Forch­hei­mern bera­tend zur Sei­te stand, agier­te damals der Bam­ber­ger Rota­ry Club.

So spricht Geert Mül­ler-Seu­bert vom Rota­ry Club Bam­berg auch vom „groß­el­ter­li­chen Stolz“ und von beson­de­rem Wohl­ge­fal­len, mit dem der rota­ri­sche Abkömm­ling bedacht wird. Die Zahl der Mit­glie­der hat sich seit damals ver­dop­pelt auf der­zei­ti­ge 44.

Danie­la Sin­ger, die Mit­glied im benach­bar­ten Rota­ry Club Frän­ki­sche Schweiz ist, über­bringt die Glück­wün­sche des Distrikts in Ver­tre­tung der Goven­orin Chri­sti­ne Büring. Sie hebt eini­ge der Leucht­turm­pro­jek­te her­vor, die der Forch­hei­mer Rota­ry Club erfolg­reich durch­ge­führt hat: Die Por­ta Vorch­hei­men­sis, eine Skulp­tur in der Fuß­gän­ger­zo­ne, die er 2002 als Geschenk an die Stadt über­reich­te; das Rumä­ni­en-Hilfs­pro­jekt, bei dem Hilfs­gü­ter von Rota­ri­ern nach Carei in Rumä­ni­en gebracht und an Bedürf­ti­ge oder Insti­tu­tio­nen (Schu­len, Kran­ken­häu­ser, Wai­sen­häu­ser) ver­teilt wer­den; die Ebay-Akti­on, bei der gespen­de­te Güter ver­kauft wer­den. Der Erlös – fast 50.000 Euro – wird für eine gute Sache gespen­det. Das Pro­jekt „Schü­ler ret­ten Leben“, bei dem fast 600 Kin­dern Erste-Hil­fe-Maß­nah­men bei Herz­ver­sa­gen ver­mit­telt wur­den und der Rota­ry Jugend­dienst, der Schü­ler­aus­tausch in der gan­zen Welt organisiert.

Bei der anschlie­ßen­den Andacht in der Kapel­le zieht der Lei­ter des Jugend­hau­ses Burg Feu­er­stein, Hans-Peter Kau­len, Par­al­le­len zwi­schen den Leit­li­ni­en der Rota­ry Ver­ei­ni­gung und den Glau­bens­grund­sät­zen der katho­li­schen Kirche.

Ulrich von Hint­zen­stern begrüßt auch weit­an­ge­rei­ste Mit­glie­der, so Jörg Schwalm mit sei­ner Frau aus Rover­eto, ein „Urge­stein“ des Rota­ry Clubs Forch­eim, Die­ter Pfi­sterer aus Nab­burg mit Frau, der als lang­jäh­ri­ger Distrikts-Jugend­wart für den Club aktiv war und Astrid Schüt­tin­ger, Prä­si­den­tin des Rota­r­act Clubs Erlangen.

In sei­ner Anspra­che befasst sich von Hint­zen­stern mit der Fra­ge: Was ist eigent­lich Rota­ry? Rota­ry Inter­na­tio­nal ist eine Orga­ni­sa­ti­on von Ange­hö­ri­gen aller Beru­fe, die sich welt­weit ver­ei­nigt haben, um huma­ni­tä­re Dien­ste zu lei­sten, ethi­sches Han­deln zu pro­pa­gie­ren, die Jugend zu för­dern und sich für Frie­den und Völ­ker­ver­stän­di­gung ein­zu­set­zen. Lei­der ent­sprä­che das Image des Rota­ry Clubs nach außen nicht die­sen heh­ren Zie­len. Ihm haf­te der Ruf eines eli­tä­ren Alt­her­ren­ver­eins an, zitiert von Hint­zen­stern einen Arti­kel der davon han­delt wie Ver­ei­ne zur Mar­ke wer­den kön­nen. Dem setzt er den Begriff der Freund­schaft ent­ge­gen, die unter den Mit­glie­dern des Clubs gepflegt wird. „Nun ist die Bezie­hung von Rota­ri­ern in einem Club zuein­an­der sicher­lich nicht der von ech­ten Freun­den zuzu­ord­nen, hat viel­mehr die Qua­li­tät guter Bekann­ter. Die rota­ri­sche Gemein­schaft bil­det aber einen guten Nähr­bo­den für ech­te Freund­schaft“, stellt er fest.

Der Zusam­men­halt der Rota­ri­er zeigt sich beson­ders in der Lang­le­big­keit eines Pro­jek­tes, dem Jugend­camp, wel­ches zeit­gleich bereits zum 39. Mal statt­fand. Die Wahl des Ver­an­stal­tungs­or­tes fiel auch des­halb auf Burg Feu­er­stein, weil dort die 40 Jugend­li­chen aus 21 Natio­nen wäh­rend der ein­wö­chi­gen Ver­an­stal­tung unter­ge­bracht sind. Die Schü­ler stam­men ent­we­der aus dem Aus­land und ver­brin­gen ein Aus­tausch­jahr in Deutsch­land oder es sind jun­ge Deut­sche, die sich auf ihr Aus­lands­jahr vor­be­rei­ten wol­len. Das Pro­gramm mit Lager­feu­er, Grill­par­ty, Besuch der Syn­ago­ge Erm­reuth, Stadt­be­sich­ti­gun­gen und Kajak­fah­ren auf der Wie­sent schweißt die jun­gen Men­schen zusam­men und dient der Völkerverständigung.

So boten die Teen­ager im Anschluss an die Fei­er­lich­kei­ten eini­ge Dar­bie­tun­gen aus ihren Län­dern. Anya aus Indo­ne­si­en zeig­te einen Pfau­en­tanz zu Gamel­an­mu­sik. Ein süd­ame­ri­ka­ni­sches Quin­tett heiz­te den Saal zu Lati­no-Klän­gen ein.

Chri­sti­an aus Neu­see­land und wei­te­re Camp-Teil­neh­mer über­rasch­ten mit einem sehr laut­star­ken Haka, einem Kriegs­tanz der Mao­ri, der auch von der neu­see­län­di­schen Rug­by-Natio­nal­mann­schaft vor jedem Län­der­spiel auf­ge­führt wird.

Den Abschluss bil­de­te ein gran­dio­ses Feu­er­werk, wel­ches auf­grund der bestehen­den Wald­brand­ge­fahr „am Boden“ blieb.