Sonn­tags­ge­dan­ken: Was glau­ben heißt

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

Der Pfar­rer erklärt sei­nen Kon­fir­man­den, was glau­ben bedeu­tet, fol­gen­der­ma­ßen: Er nimmt einen Geld­schein, hebt ihn hoch und fragt: „Glaubt Ihr, dass die­ser Schein echt ist?“ Die Jugend­li­chen mur­meln zustim­mend. Der Geist­li­che fährt fort: „Glaubt Ihr, dass ich die­sen Schein einem von Euch schen­ke?“ Nun blicken die Zuhö­rer rat­los. Da end­lich steht eine Kon­fir­man­din auf, geht nach vorn, holt sich den Schein ab und kehrt auf ihren Platz zurück. Sie hat begrif­fen, was glau­ben heißt: näm­lich erstens auf­hor­chen, zwei­tens sich in Bewe­gung set­zen, drit­tens emp­fan­gen und vier­tens mit dem Geschenk wie­der an sei­nen Platz zurückkehren.

Es geht also nicht dar­um zu dis­pu­tie­ren, wel­che Dog­men der Kir­che man glau­ben müs­se, son­dern dar­um, dass wir in der Hek­tik des All­tags, in der Zer­ris­sen­heit unse­res Her­zens auf Got­tes Wort hören, auf sein Ein­grei­fen ach­ten. Dann müs­sen wir uns in Bewe­gung set­zen. Der Glau­ben­de betrach­tet sein Leben mit den Augen Got­tes, erkennt Irr­we­ge und rich­tet sich neu nach Gott aus, wie ein Kapi­tän frü­her den Kurs sei­nes Schif­fes nach den Ster­nen aus­rich­te­te. Glau­ben heißt schließ­lich, sich von Gott mit sei­ner Lie­be, mit dem „ewi­gen Leben“ beschen­ken zu las­sen. Glau­ben ist also kei­ne Leistung.

Wir brau­chen Gott, uns selbst, den Mit­men­schen nichts zu bewei­sen, müs­sen nicht um Aner­ken­nung buh­len. Glau­ben heißt dann aber auch, die emp­fan­ge­ne Gabe für den All­tag frucht­bar zu machen, sich mehr und mehr vom Hei­li­gen Geist ver­wan­deln zu las­sen. Noch leben wir in der Welt, müs­sen zur Arbeit gehen, den Haus­halt ver­sor­gen, müs­sen Steu­ern bezah­len, blei­ben dem Lei­den, dem Schul­dig­wer­den unter­wor­fen. Alles Irdi­sche, Freud und Leid, wird ver­ge­hen, Got­tes Lie­be aber bleibt. Wer sich vom Glau­ben abwen­det, gleicht dem Men­schen, der das Super­ge­winn­los weg­wirft. So dumm kann doch nie­mand sein!

Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de

Infos zu Chri­sti­an Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/​Aisch
  • Stu­di­um der evang. Theo­lo­gie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vika­ri­at in Schorn­weiss­ach-Vesten­bergs­greuth 1993 – 1996
  • Pro­mo­ti­on zum Dr. theol. 1995
  • Ordi­na­ti­on zum ev. Pfar­rer 1996
  • Dienst in Nürnberg/​St. Johan­nis 1996 – 1999
  • seit­her in Neustadt/​Aisch
  • blind