Freund statt Fremd e. V.: „Kei­ne Abschie­bun­gen nach Afgha­ni­stan im Juni und Juli 2017“

Freund statt Fremd e. V. begrüßt die Ent­schei­dung der Bun­des­re­gie­rung, Abschie­bun­gen von Asyl­be­wer­bern ins Bür­ger­kriegs­land Afgha­ni­stan zumin­dest in den Mona­ten Juni und Juli auszusetzen

Wie die Bun­des­re­gie­rung bekannt gab, wird die näch­ste Über­prü­fung der huma­ni­tä­ren Lage in Afgha­ni­stan nun kurz­fri­stig vor­ge­zo­gen. Bis die­se Neu­be­wer­tung vor­liegt, soll von Abschie­bun­gen nach Afgha­ni­stan abge­se­hen wer­den. Aus die­sem Grund wur­den sie für die Mona­te Juni und Juli aus­ge­setzt. Dies sei ein wich­ti­ger, erster Schritt in die rich­ti­ge Rich­tung, so die Ver­ant­wort­li­chen der größ­ten Bam­ber­ger Inte­gra­ti­ons­hil­fe­or­ga­ni­sa­ti­on Freund statt fremd.

Der Ver­ein bedankt sich bei den vie­len zivi­len Orga­ni­sa­tio­nen, die vor allem in Bay­ern bei Mahn­wa­chen eine Umkehr von der unmensch­li­chen Abschie­be­po­li­tik hin zu huma­ni­tä­rer Asyl­po­li­tik gefor­dert hat­ten. Ganz beson­de­re Ach­tung zollt Freund statt fremd den Mit­schü­lern und Unter­stüt­zern, die bei einer Abschie­bung eines jun­gen Afgha­nen aus einer Nürn­ber­ger Schu­le mutig und ent­schie­den Wider­stand gelei­stet haben.

„Man sieht: Eine Poli­tik der gna­den­lo­sen Abschie­bung und Abschreckung hono­riert auch der baye­ri­sche Wäh­ler nicht“, so Hein­rich Schwimm­beck, Mit­glied des Arbeits­krei­ses Poli­tik bei Freund statt Fremd.

Die Bam­ber­ger Initia­ti­ve for­dert die Bun­des­re­gie­rung und die Baye­ri­sche Staats­re­gie­rung auf, die gege­be­nen Ver­hält­nis­se im Bür­ger­kriegs­land Afgha­ni­stan künf­tig nicht wei­ter zu ver­harm­lo­sen. In der Neu­be­wer­tung müs­se die flä­chen­decken­de Bür­ger­kriegs­si­tua­ti­on in Afgha­ni­stan aner­kannt und Grund­la­gen dafür geschaf­fen wer­den, dass afgha­ni­schen Asyl­su­chen­den der Schutz gewährt wer­den kann, der ihnen eine men­schen­recht­lich akzep­ta­ble, neue Per­spek­ti­ve eröffnet.

Kri­ti­siert wird ins­be­son­de­re die Baye­ri­sche Staats­re­gie­rung. In den ver­gan­ge­nen Mona­ten beför­der­te sie die unsi­che­re Situa­ti­on durch Wei­sun­gen, die Geflüch­te­ten aus Afgha­ni­stan jeg­li­ches Aus­bil­dungs­ver­hält­nis untersagt.

Freund statt fremd for­dert nun­mehr, zu einer Poli­tik zurück­zu­keh­ren, wel­che eine lang­fri­sti­ge Inte­gra­ti­on sowie die schu­li­sche und beruf­li­che Aus­bil­dung auch des­halb ermög­licht und för­dert, weil die Arbeits­kraft der Schutz­su­chen­den z. B. von Aus­bil­dungs­be­trie­ben drin­gend gebraucht und gesucht wird.